Leider, aber immer mehr Leute werden kritischer...bin gespannt.wp hat geschrieben:Ja, Niko, wir sind die Guten.
Treffliches Beispiel für die Wirksamkeit von Propaganda, die ihre nachhaltigste Wirkung gerade dort erzielt, wo sie unterschwellig und unbewusst konsumiert wird.
Quax, Feuerzangenbowle etc. - das sind z.B. erstklassige Propaganda-Machwerke. Goebbels hat tunlichst darauf geachtet, dass eben gerade keine Politik thematisiert wurde; Riefenstahl et.al. blieben immer die Ausnahme.
5 min Wehrmachtserfolge und dann für den Rest des Abends wieder Unterhaltung pur.
Das Ganze funktioniert ja auch. Noch heute.
Dem stimme ich persönlich nicht zu und teile hier Axels Anmerkung hierzu ...domain hat geschrieben:Eine allgemein zunehmende Gewaltbereitschaft ist m.E. schon zu beobachten.
... voll und ganz.Axel hat geschrieben:Schade (trotz Prof. Dr. Dr. Spitzer), dass es vor zweihundert, dreihundert Jahren noch kein Internet gab. Wir hätten den Satz bei Google eingeben können und ihn in jedem Jahr gefunden, wie ihn jemand kopfschüttelnd niederschreibt. Wie kommt es bloß, dass jede Generation glaubt, ihre sei die verkommenste und verrohteste?
Auch hier bin ich anderer Meinung. Denn dieser ach-so-hoch-gelobte-und-nun-verloren-geglaubte "Kodex" ist Evolutionstechnisch gesehen die eigentliche kurzweilige Trenderscheinung und wird äußerst gerne als Alibi Argument für die "früher war ja alles besser Mentalität" hergenommen.Niko M. hat geschrieben:Sehr gutes Bespiel, das eine Menge zu diesem Thema auf den Punkt bringt.domain hat geschrieben:Wir haben auch viel gerauft in der Schule aber ein ungeschriebenes Gesetz war, einen bereits am Boden Liegenden in Ruhe zu lassen und ihm nicht noch mit genagelten Schuhen ins Gesicht zu treten, er hatte ohnehin schon verloren.
Auch wenn Deine Frage an Axel gerichtet war, ich für meinen Teil stimme jedenfalls nicht mit Deiner Argumentationskette in Beitrag #2 (übrigens, hier muss man die Beiträge schon selber zählen oder? In anderen Foren haben die Beiträge tatsächlich eine Nummerierung fällt mir gerade auf ... Wäre mal einen Verbesserungsvorschlag wert) überein, denn ...JanHe hat geschrieben:Du stimmst also nicht mit meiner Argumentationskette in Beitrag #2 überein? Es ist doch kaum zu leugnen, dass die technologischen Umstände die Gesellschaft stärker verändern als es jemals zuvor etwas getan hat. Stärker noch als die Industrialisierung… und ich meine gar nicht die Gewalt, sondern die Veränderung der Gesellschaft im Allgemeinen.Axel hat geschrieben:Schade (trotz Prof. Dr. Dr. Spitzer), dass es vor zweihundert, dreihundert Jahren noch kein Internet gab. Wir hätten den Satz bei Google eingeben können und ihn in jedem Jahr gefunden, wie ihn jemand kopfschüttelnd niederschreibt. Wie kommt es bloß, dass jede Generation glaubt, ihre sei die verkommenste und verrohteste?domain hat geschrieben:Eine allgemein zunehmende Gewaltbereitschaft ist m.E. schon zu beobachten.
... ist aus meiner Sicht kein Argument, sondern (D)eine rein subjektive Wahrnehmung der gegebenen Evolution, die aus den gegebenen Umständen resultiert.JanHe hat geschrieben:Es ist doch kaum zu leugnen, dass die technologischen Umstände die Gesellschaft stärker verändern als es jemals zuvor etwas getan hat.
Wann war das bei uns Menschen in den (gerade mal) ca. 200K Jahren denn jemals anders? Selbst heute in unserer (ich weiß ich wiederhole mich, sorry dafür) westlich zivilisierten Welt geht es nach wie vor so zu. Vielleicht nicht mehr mit Keule, Axt und Speer aber dafür eben mit anderen heute üblichen Mitteln (sei es im Berufsleben, in der Wirtschaft und ja auch bspw. in der Liebe), es gilt nach wie vor das Gesetz des stärkeren.Niko M. hat geschrieben:Wenn man in die Natur schaut, sieht man überall das Gesetz des Stärkeren.
Und das geht aus menschlicher Sicht äusserst brutal zu.
Bei Raubtieren wie auch bei Insekten oder Bakterien. Lebendig gefressen oder ausgesaugt werden usw. da gibt es die verrücktesten Sachen.
Um es salopp und mit Berliner Schnauze zu formulieren: Jezz' mach' ma' nich' so'n Fass uff! ;o)JanHe hat geschrieben:Viele Menschen fühlen sich von wichtigen Themen wie dem Irakkrieg (oder »Schnee von gestern« wie Bhopal und DU-Munition) kaum angesprochen, weil sie abgelenkt sind. Die meisten Menschen sind doch viel zu beschäftigt mit sich selbst (Selfies, Facebook-Tagebücher & Co.), als dass sie ihr Drumherum und demokratische Partizipation interessieren würde. Gründe? Vielleicht mehrere: Hoher Wohlstand, Wirtschaftsform (Konsumismus), »grenzenlose« technische Möglichkeiten,…… eigentlich nicht rational, denn gerade wenn es einem gut geht, sollte man sich doch um das Wohl der anderen kümmern?
Zustimmung. Womit wir jedoch auch dann wieder bei Prof. Dr. Dr. Spitzer wären.JanHe hat geschrieben:Dann ist meiner Meinung nach aber eher eine der wichtigsten Institutionen in unserem Leben überhaupt verantwortlich, nicht der Filmemacher: Die Schule. Wenn man in allen Schulen wirklich ausführlich, und nicht typisch oberflächlich über The Lucifer Effect diskutieren würde, wäre die Gesellschaft sicherlich schon ein Stück weiter.
Auch hier meine absolute Zustimmung.JanHe hat geschrieben:Ich bin einfach dagegen, die Verantwortung vom Konsumenten auf den Produzenten oder gar das Produkt zu schieben. Die Gesellschaft muss sehen, dass sie mit Filmen umgehen kann. Dafür reichen aber nicht Pseudo-Diskussionen über Mobbing, Gewalt etc. in der Schule aus.
Ich hatte das "Glück", dass ich nicht so erzogen worden bin, lag zugegebenermaßen jedoch auch eher daran, dass meine Eltern mehr mit sich selber beschäftigt waren, als sich über alles was über die rudimentäre Erziehung hinausgeht Gedanken zu machen.Niko M. hat geschrieben:Mich würde noch etwas anderes sehr interessieren, da du deine Herkunft angedeutet hast.
Wurdest du dann so erzogen, oder wurde es dir so vorgelebt, den sozialen und gesellschaftlichen Status zu akzeptieren wie er ist?
Die Hemmschwelle sinkt, und das dramatisch, aber nicht wegen Filmen und Spielen.domain hat geschrieben: Glaube, dass div. Videospiele und Filme die Reizgrenze heruntersetzen und die vorexerzierte Hemmungslosigkeit fördern.
Der von dir verlinkte Vortrag über die digitale Demenz gibt zu denken. Auch glaube ich an einen Zusammenhang zwischen Gewaltdarstellung und begangenen Gewalttaten, allerdings kann die Darstellung nicht der maßgebliche Auslöser sein, weswegen der Ruf nach Zensur nicht angebracht ist.Frank Glencairn hat geschrieben:Die Hemmschwelle sinkt, und das dramatisch, aber nicht wegen Filmen und Spielen.domain hat geschrieben: Glaube, dass div. Videospiele und Filme die Reizgrenze heruntersetzen und die vorexerzierte Hemmungslosigkeit fördern.
Wenn du überlegst wie viele diese Spiele und Filme täglich konsumieren, und wie wenige tatsächlich jemanden der am Boden liegt ins Gesicht treten (oder treten würden), lässt sich da kein statistisch relevanter Zusamenhang herstellen.
Das passt zu dem o.e. Mr Hyde. Grob gesagt lassen sich drei Typen unterscheiden:7River hat geschrieben:Ja, auf so harte Sachen stehen, aber wenn's wirklich zur Sache geht, den Schw**z einziehen und das Weite suchen.
Für dich nicht sublim, das weiss ich. Deine Beiträge im Victoria Thread haben mich sehr beeindruckt.dienstag_01 hat geschrieben:Was issn an diesem Spot sublim?
Das es gerade KEINE Schwarzen trifft?
;)
Gerade wird spekuliert, ob dieser argentinische Film, oskarnominiert und mit baldigem deutschen Starttermin, einen Einfluss hatte (ab 1:43):Axel hat geschrieben:... müssen wir hier die Argumentation entkräften, dass Filme einen negativen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Sie haben nämlich überhaupt keinen Einfluss.
Vielleicht ist es aber einfach kompliziert. Wir könnten in einem separaten Off-Topic-Thread die Sache besprechen? Habe nämlich keine feste Meinung dazu…nicecam hat geschrieben:Entweder ist die Zukunft offen oder geschlossen. Aber bitte nicht halboffen oder halbgeschlossen.
Das wäre mir zu kompliziert.
Schon geschehen.nicecam hat geschrieben:Die Schallplatte hängt. Kann man das bitte abstellen!
Nein, aber wir sollten uns bewusst machen, worin die Meinungsdifferenzen bestehen. Ich hatte ja schon einen Versuch gemacht, zu verstehen, weswegen hier Leute unterschiedlicher Meinung sind, habe aber nicht wirklich Resonanz erhalten.domain hat geschrieben:Im übrigen spielt es gar keine Rolle, ob wir zu einer übereinstimmenden Meinung gelangen.
Stimmt nicht, es gibt eine Extrachromosomale Vererbung, die unmittelbar von einer Generation auf die nächste wirksam werden kann. Die extrachromosale Vererbung beruht darauf, dass Zellen ein eigenes kleines Genom besitzen, das unabhängig von den Chromosomen vererbt wird, aber auch so, dass lange zugedeckte und nicht benötigte Geninformationen plötzlich wieder aktiviert werden.JanHe hat geschrieben: Zu sagen, dass sie tatsächlich anders sind, in ihrem Wesen,
würde bedeuten, dass es sich um einen weiteren Schritt in der Evolution handelt, was jeglicher
wissenschaftlicher Grundlage entbehrt. Daher sollte man doch lieber die Gründe für das Anderssein
untersuchen.
Dann müsste doch die (Groß-)Eltern-Generation ähnlich gewesen sein oder wo soll sonst die vererbte Erfahrung über Smartphone-Hype und GNTM herkommen?domain hat geschrieben:Stimmt nicht, es gibt eine Extrachromosomale Vererbung, die unmittelbar von einer Generation auf die nächste wirksam werden kann. Die extrachromosale Vererbung beruht darauf, dass Zellen ein eigenes kleines Genom besitzen, das unabhängig von den Chromosomen vererbt wird, aber auch so, dass lange zugedeckte und nicht benötigte Geninformationen plötzlich wieder aktiviert werden.JanHe hat geschrieben: Zu sagen, dass sie tatsächlich anders sind, in ihrem Wesen,
würde bedeuten, dass es sich um einen weiteren Schritt in der Evolution handelt, was jeglicher
wissenschaftlicher Grundlage entbehrt. Daher sollte man doch lieber die Gründe für das Anderssein
untersuchen.
Es ist schon lange bekannt, dass spezielle im Nachhinein erworbene Fähigkeiten und Erfahrungen von den Eltern in unerklärlicher Weise direkt auf die Nachkommen übertragen werden können, ohne dass das Genom i.e.S. dabei verändert wird. Das geht ja tatsächlich nur innerhalb von Jahrhundertausenden.
Ist eines der interessantesten Forschungsgebiete der letzten Jahre und taucht immer wieder in wissenschaftlichen Nachrichten auf.