Toll! Ausgezeichnet gemacht - und sehr überzeugend, wie der Film seine Zuschauer in die Innenwelt der Patienten zieht. Ich würde keine Sekunde daran ändern (ausser vielleicht den etwas billig/falsch wirkendem Vintage-Film-Overlay am Anfang).
Beeindruckende Professionalität der Akteure vor und hinter der Kamera! Wirklich interessant!
Sehr anregend für den Zuschauer - und das leider nicht nur folgenlos. Denn wenn Heinrich123 diesen Film sieht, wird er uns in Kürze wieder ein Amateur-Machwerk seiner Kalenderblatt-Genialität aufdrängen - etwa mit dem Titel "Die kleinen Füße von morgen werden gestern vergessen sein" oder so ähnlich...
Nicht belehrend, nicht übermäßig sentimental, dennoch berührend und aussagekräftig. Sehr gut gespielt und geschnitten/ bearbeitet.
Mir gefällt der Film sehr gut.
@TomStg
Ich finde Heinrichs Filme nicht schlecht, hab aber hin und wieder kritisiert, dass sie mir persönlich oft zu belehrend sind und emotional etwas zu dick auftragen. Man hat den Eindruck, dass der Zuschauer mit Nachdruck auf eine Aussage hingeführt wird, was diesen in der Betrachtung dann im Grunde entmündigt und ihm gewisse Eigeninterpretationen unterdrückt.
Dieser vermeintlich emotionale "Nachdruck" wirkt dann eigenartig deplaziert, eben belehrend und weckt zumindest in mir ein gewisses Unbehagen.
Anders in diesem Film. Von daher würde ich den hier vorgestellten Film wirklich auch Heinrich123 zum Studium empfehlen. Von der Aussage gehen seine Filme in ähnliche Richtungen. Aber dieser Film hier schafft es besser, zumindest mich zu überzeugen, weil er eben nahezu nicht wertet und nicht belehrt.
Hab ich mich vielleicht zu kompliziert ausgedrückt? Mir fallen grad keine anderen Worte ein. Vielleicht versteht man ja doch irgendwie, was ich meine.
Man sieht deutlich, dass das Wort Experiment nicht zum Grundwortschatz des deutschen Fernsehens gehört ;)
Verlaufen = Wald, das gehört eher in den Bereich *Unsere beliebten Experimente mit dem Holzhammer*.
Der Sinn von *Dokumentation* wird scheinbar genausowenig hinterfragt. Was wird hier dokumentiert, die Mühe der Schauspieler historische Figuren *zu geben*?
dienstag_01: Zum Begriff der experimentellen Dokumentation kann ich Dir ein bisschen was schreiben:
Das Gespräch zwischen Augsute Deter und Dr. Alois Alzheimer ist ein dokumentarischer Beweis, der original so stattgefunden hat, allerdings auf mehrere Tage verteilt - für den Film habe ich die spannenden Passagen ausgesucht. Dieses Gespräch ist bislang nicht komplett veröffentlicht und mehrere Seiten lang, wurde speziell verschriftlicht & übersetzt von der Altdeutschen Schrift des Dr. Alzheimer.
In dem Experimentalfilm-Projekt ging es darum, die so genannte "Zeitgitterstörung" bei der Alzheimer-Krankheit zu verdeutlichen, also einfach gesagt: Emotionale und gedankliche Zustände, die Auguste Deter in diesem Moment gefühlt, oder an die sie gedacht haben könnte, zu verbildlichen.
Auch die Fotografien sind Belege, die so von Prof. Dr. med. Konrad Maurer
(Emeritus der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie
Universitätsklinikum Frankfurt am Main) zusammen mit der Original-Krankenakte von Auguste Deter als Recherche-Material bereit gestellt wurden. Viele kleinere Details, auch das Umherschauen von Auguste Deter sind in der Akte beschrieben. Die Verbindung zu Auguste Deters Kindheit erarbeitete ich zusammen mit Dr. Sven Rahming, der eine Forschungsarbeit über die Jugend/ Kindheit von Auguste Deter verfasste, u.a. war bekannt, dass ihre Eltern Eisenbahnskanzlisten waren und Augsute Deter gerne Zügen hinterher schaute. Auch ist der Wald so ausgewählt, weil Auguste Deter in der Mörfelder Landstraße aufgewachsten ist. 1905 waren dort (neben der damals von ihrem Fenster zu sehenden Eisenbahn) viele Waldstücke, in der sie als Kind spielte. Heute ist dort übrigens alles mit Häusern verbaut.
Es stecken einige dokumentarische Belege in dem kurzen Stück.
Wow, ich finde das wirklich gut! Nach meinem Geschmack lieber etwas weniger Effekte, vor allem Sound. War jetzt nichts störendes dabei, ist ja eben auch Geschmackssache. 2:30 ist sehr stark. Danach kommen viele Sounds, die es meiner Meinung nach nicht braucht.
Das Gespräch zwischen Augsute Deter und Dr. Alois Alzheimer ist ein dokumentarischer Beweis,
Der Film wird trotzdem keine Dokumentation, geht nicht.
In dem Experimentalfilm-Projekt ging es darum, die so genannte "Zeitgitterstörung" bei der Alzheimer-Krankheit zu verdeutlichen,
Schau dir mal zum Spass an, was das Fernsehen so zum Thema *Rumms auf die Rübe, mit hartem Gegenstand* vor allem auf die Zeit kurz nach diesem Ereignis bezogen so im Repertoire hat. Gibt es da möglicherweise Parallelen zu deiner Zeitgitterstörung ;)
Ja, gut gemacht, aber ziemlich dünn. Wen die Geschichte interessiert, der kann sich eine Langversion in der ARD Mediathek anschauen. Zwar fand Alzheimer raus, dass das Gehirn von Frau Deter degeneriert war, und tatsächlich findet man bei allen Alzheimer-Kranken diese histologischen Veränderungen ("Plaques"). Wie wir heute wissen gilt aber nicht der Umkehrschluss: Organisch völlig degenerierte Gehirne können laufen wie am Schnürchen. Hier (vorscratchen auf 7'47"). Was sagt uns das?
Ja Axel, du hast Recht: Es könnte Teil einer längeren Dokumentation sein und so auch angelegt. Wir überlegen, den Experimentalteil in einer Dokumentation einzubauen.
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