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Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?



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pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von pixelschubser2006 »

Hallo,

ich habe mir gerade zum ersten Mal die Blackmagic Pocket näher angesehen und mir gedacht, sie könnte für mich eine ernsthafte Alternative zur DLSR werden. Wie ich bereits öfter geschrieben habe, benutze ich derzeit eine Nikon D7000 und warte auf den Nachfolger der D7100. Videotechnisch kann es also nur besser werden. Da ich dann die D7000 nicht aufs Altenteil schicken will, sondern mehr fotografieren möchte - was sie unzweifelhaft sehr gut kann - brauche ich nicht wieder eine Zwitter-Lösung. Im Grunde bietet die BMPCC alles, was ich benötige. Ein paar Dinge sind mir aufgefallen, die für mich pro BMPCC zu bewerten sind. Ich würde gerne von Euch hören, wie Ihr das so seht. Ich schätze, die Bildqualität dürfte ähnlich einer guten DSLR liegen.

Pro:

- wegen kompakter Bauweise sehr gute Cages um wirklich mal ein vernünftiges Schulter-Rig aufzubauen
- High-End-"Codec" an Bord für max. Qualität, nämlich RAW. Erspart externen Recorder, falls man wirklich das maximale rausholen möchte
- Preis ähnlich wie Mittelklasse-DSLR
- Mit Adapter vorhandene Linsen nutzbar, insbesondere leichte, lichtstarke Tele, also das was Cineasten gerne nehmen

Contra:

- Kein bezahlbares 2,8er Mft-Weitwinkelzoom am Markt, das von Panasonic ist ja schweineteuer.

Dieser Punkt ist für mich leider entscheidender als die Adaptierbarkeit, denn ich nutze derzeit ein 2,8/17-50 mit VR von Tamron.

- Softwaretechnisch sollen die Blackmagic-Klamotten ja nicht so ausgereift sein, nachdem was man immer so liest hier...

Mir gefällt es einfach, dass es für die Pocket richtig gute Cages gibt, wo man den ganzen Klimbim fest dranschrauben kann. Ich liebäugel ja mit einem EVF, einfach der Ergonomie wegen. Mit Micro und Kopflicht wird das ohne Käfig einfach instabil...



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Bildquali ist besser, dank besseren Codecs oder Raw und weils einfach scharf ist verglichen mit den Canon DSLRs, kein Lineskipping oder großes Scaling.

Software ist mittlerweile sehr zufriedenstellend, die Updates haben
- internes Formatieren
- Histogramm & Pegelkontrolle gebracht

Was meinerseits noch wünschenswert ist, das man sich Scope und 1.85 Masken einblenden kann, sowie ein Waveformer und Prores 444 12 bit

Aber gut das war nie geplant und dementsprechend, nicht so wild, das es fehlt.


Mit dem Speedbooster für die Pocket hast du ein Cropfaktor von 1,73, was mehr oder weniger Super 35 entspricht, dementsprechend könntest du dein Tamron auch draufstecken und deine anderen Optiken.

Außerdem bekommst du 1 1/2 Blenden mehr dazu dank des Speedboosters, sprich deine 2.8 Optik lässt sich auf 1.7 öffnen

Ton muss man halt extern recorden, weil damit nix gescheites bei rumkommt (zumindest bei der BMCC)

Also ich finds top, für diverse Aufgaben, aber um ne DSLR abzulösen aufjedenfall

Grüße



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Es gibt auch billigere Focal Reducer, musst mal rumfragen bzw. googlen und probieren, sind aber größtenteils nicht so gut wie der von Metabones, besonders im Bezug auf Schärfe und Reduzierung des Cropfaktors.

apropo mir ist bei der Pocket aufgefallen, das was komisches mit den Skintones passiert, wenn man zu gering belichtet, wobei das auch schon weniger ist, wenn man nicht die Rec 709 Kurve im Raw einstellt.

Grüße



Axel
Beiträge: 16252

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Axel »

pixelschubser2006 hat geschrieben:Contra:

- Kein bezahlbares 2,8er Mft-Weitwinkelzoom am Markt, das von Panasonic ist ja schweineteuer.

Dieser Punkt ist für mich leider entscheidender als die Adaptierbarkeit, denn ich nutze derzeit ein 2,8/17-50 mit VR von Tamron.
Nun gut, mit dem Metabones BMPCC Speedbooster für Nikon hättest du bezogen auf KB einen Cropfaktor von 1,75 und 1 2/3 Blenden mehr Lichtstärke. Würde aus deinem Objektiv ein 30-87,5 mit Lichtstärke wie f1.6 machen (VC würde wohl allerdings nicht funktionieren: "Rig"). Der Allround-Klassiker mit überragender Bildschärfe und durchgehender f1.8-Blende mit wirklich nutzbarem, (fast) parfokalem Zoom ist freilich das vielgepriesene Sigma 18-35, das z.B. auch auf meiner D3300 für mich das Standardobjektiv geworden ist. Weitwinkliger geht's dann mit dem Tokina 11-16 mm f2.8. Auch das habe ich (kleinste Brennweite bezogen auf KB damit 19mm).
pixelschubser2006 hat geschrieben:- High-End-"Codec" an Bord für max. Qualität, nämlich RAW. Erspart externen Recorder, falls man wirklich das maximale rausholen möchte ...
Meiner einsamen Meinung nach ein Missverständnis, das zu erläutern jetzt hier zu lange dauern würde. ProResHQ ist (ich spreche nur für die Pocket) der beste Codec, Raw erlaubt nur marginal mehr CC-Reserven, moiriert aber dafür mit einer scharfen Linse zu extrem. 10-bit ist bereits gegenüber 8-bit ein gewaltiger Unterschied (16 Millionen gegenüber 1 Milliarde Farben). Aber bild dir selbst deine Meinung.
pixelschubser2006 hat geschrieben:Mir gefällt es einfach, dass es für die Pocket richtig gute Cages gibt, wo man den ganzen Klimbim fest dranschrauben kann. Ich liebäugel ja mit einem EVF, einfach der Ergonomie wegen. Mit Micro und Kopflicht wird das ohne Käfig einfach instabil...
Zu EVF:
1. Die Pocket überträgt 1080p in diversen Datenraten über Micro-HDMI. Eine äußerst beschissene Verbindung, für die man so oder so eine dauerhaft unzerstörbare Kabelklemme und allein deswegen ein Cage bräuchte.
2. Diese Art von Verbindung führt zu einer Wiedergabeverzögerung von einigen Frames. Nicht besonders stark im Fall der Pocket, aber das muss man vorher wissen.
3. Die Pocket-HDMI-Signale sind notorisch inkompatibel mit diversen Wiedergabegeräten. Das muss vorher gecheckt werden.

Meine Meinung dazu: Ja, das Pocket-Display ist doof, aber du brauchst so oder so das eingebaute Peaking, da die Schärfentiefe mit diesem ~ S16-Sensor viel zu groß ist, um "knapp daneben" mit bloßem Auge zu erkennen. Und viel zu klein, um einfach Pi mal Daumen eine hyperfokale Distanz zu schätzen.

Ich habe den hochauflösenden Alphatron EVF für ein paar Tage zum Testen gehabt (technisch kompatibel): Überflüssiger Ballast. Mit einer Sucherlupe ist man preislich und ergonomisch besser beraten!

Zum Rig:
Es ist leicht, aus einer Maus einen Elefanten zu machen. Das beste Rig siehst du im Prinzip hier von ruessel:
Bild

Fazit: Kein Cage, kein EVF, kein Schulterrig.

Das hier hat mich beeindruckt:


Ich weiß, dass es funktionieren würde (ich meine das Rig, nicht den Blade). Aber die drei entscheidenden Details für ergonomisches Aufnehmen sind:
>Handgriff in guter Position
>mit Remote
>Sucherlupe als dritter Stabilisierungspunkt am Auge.

Eine Fernbedienung kostet ~15 €, der Zacuto etwa 130 €, einen seitlichen Griff (unter dem SB-Stativsockel befestigt, lässt dann sogar das Batterie/Kartenfach zugänglich!) kann man auch ohne Schlosserausbildung für ungefähr 10 € (inklusive Stativschraube und Fahrradgriff) selbst bauen. So habe ich's gemacht, und ich kann die Kamera stundenlang ermüdungsfrei halten. Und so ruhig, dass mein Kumpel mir nicht glauben wollte, dass ich nicht in der Post stabilisiert hatte.



Jensli

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Jensli »

Axel hat geschrieben:
Zum Rig:
Es ist leicht, aus einer Maus einen Elefanten zu machen. .
Dieses Aufgerigge von Knipsen oder der Pocket ist auch so ein Poser-Schickimicki. Ich verwende einen ähnlichen Handgriff, eine Sucherlupe, manchmal ein Stativ, manchmal die Glidecam - wie es die Situation oder der Drehplan eben erfordert - und gut is. Die Pocket wurde ja gerade entwickelt, um möglichst wenig Geraffel rumschleppen zu müssen und was machen die Mützchen-Hippster wieder daraus? Ein Rigg-Monster mit Cage und externem Monitor und dies und das. Ist irgendwie so ähnlich wie damals die Mantas mit Frontschürze, Gummiheckspoiler und Fuchsschwanz. Schneller fuhren die auch nicht... ;-)



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Drushba »

Paralkar hat geschrieben:Bildquali ist besser, dank besseren Codecs oder Raw und weils einfach scharf ist verglichen mit den Canon DSLRs, kein Lineskipping oder großes Scaling.

Also ich finds top, für diverse Aufgaben, aber um ne DSLR abzulösen aufjedenfall

Grüße
Sehe ich nicht so. Wie in einem anderen Thread erwähnt, teste ich gerade Magic Lantern RAW und DUAL ISO an einer 5D MarkIII.
Objektive Vorteile gegenüber der Pocket: 14+ Blenden Kontrastumfang, gute Akkulaufzeit, schärferes Bild, in 2k Auflösung konstantes Aufnehmen möglich. 2,5K für etwa eine Minute machbar ohne Lineskipping (Cropmodus).

Subjektiver Vorteil: Bessere Farben bereits mit einfachen Luts (ist natürlich Geschmackssache und durch Grading ohnhin variabel), durch den höheren Kontrastumfang aber auch mehr Möglichkeiten in der Post.

Nachteile: Einen zusätzlichen Schritt in der Post, um das DUAL ISO zu entwickeln. Aber hey, wenn man ohnehin mal dran sitzt ist das auch nicht so gravierend. Teurere CF-Karten.

Gerade der Crop-Modus bietet hier ein sehr sauber aufgelöstes Bild, das subjektiv und bestimmt auch messtechnisch schärfer als das der Pocket ist. Je nach Anwendung sind im Crop-Modus WW-Objektive nötig, es können aber auch einfachere APSC- Gläser verwendet werden, da nur das Zentrum der Linsen genutzt wird.

Ohne DUAL ISO steht auch der ganze Sensor für RAW- Aufnahmen zur Verfügung (ungecroptes Dual ISO neigt leider zu Lineskipping-Artefakten) und damit im Gegensatz zur Pocket auch ein extremes Weitwinkel.



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Was bringt der Dual ISO eigentlich genau, es macht doch kein Sinn, mit dem ISO ändert man ja nix an dem was der Sensor in der Lage ist aufzuzeichen.

Überbelichtet bleibt überbelichtet und ISO ist die selbe Verstärkung im Raw wie einfach den Belichtungsregler hochzuschieben. Sprich du kannst dank Raw ja alles in die Post verlagern.

Macht irgendwie wenig Sinn für mich.

Ja gut der Vergleich was ja das normale DSLR Footage, 420 h264 mit 50 mbit oder avchd oder sonst was, da sind 2 verschiedene Welten.


Für viele Aufgabengebiete reicht halt Prores hq komplett aus, das hast du mit dem Raw video der DSLR einfach nicht, viel mehr Stress in der Post (abgesehen davon müsste er bei ner mark 3 mit den CF Karten knapp 2000+€ ausgeben, ne Pocket mit SD-Karten und nem Speedbooster ist bei der Hälfte)

Und wenn ich damit professionell arbeite, kann ich bei ner Pocket von ner gewissen Sicherheit ausgehen, bei nem Hack auf ner 5dm3 ist das schon fragwürdiger, skipped Frames etc.

Wär ich vorsichtig, beinem schönen selbstrproduzierten Kurzfilm, geht sowas klar, in anderen Situationen kann das kritisch werden



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von pixelschubser2006 »

Das hört sich ja nicht ganz schlecht an. Nun noch zu einzelnen Punkten.

Audio: Soweit ich erkennen kann, ist hier in etwa Gleichstand zur DSLR. D.h. 3,5er Miniklinke, Pegelregelung im Menü, brauchbare Pegelanzeige im Display. Wie ist die Qualität der Eingangsstufe? Meine D7000 ist diesbezüglich echt nicht schlecht (nur halt keine Kontrolle), eine D800 ist da bekanntlich Murks. Ich habe aber einen Tascam DR-60 und somit dürfte sich der Workflow nicht sonderlich unterscheiden.

Speedbooster: Kann man diese Geräte vernünftig einsetzen? Kosten zwar kräftig, rechnet sich aber. Bin nur mit zusätzlichen Konvertern recht vorsichtig. Bei einem Crop von ca. 1,75 zu 1,5 meiner DX kann ich mein Tamron tatsächlich weiternutzen. Zumal ich eh schon lange den Wunsch habe, nach unten mit einem Tokina Super-WW-Zoom aufzurüsten. Wenn die Qualität stimmt, eine absolut gute Lösung.

@Jensli: Ich kann Dir nur bedingt zustimmen. Rein subjektiv hast Du recht, und ich bin auch kein begeisterter RIG-Bastler. Aber man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Eine DSLR oder Systemkamera (und nix anderes ist die Pocket aus diesem Blickwinkel!) geht fast immer nur mit Zubehör. Das fängt mit Richtmikro an, dazu Kopflicht, Funktstrecke... Das kann man nur mit einem Henkelmann ein wenig minimieren. Die einzige bezahlbare Prosumer-Kamera überhaupt, die mit großem Sensor einfaches und robustes Handling unterstützt ist die Sony NXCAM NEX-EA50E. Die leider mein Budget übersteigt und sich nicht wie eine DSLR oder die Pocket klein machen kann. Ich finde die Sony im Handling sogar so gelungen, dass ich für eine bauähnliche Kamera mit 1/3- oder 1/4-Zoll-Chip einen großen Markt sehe. Damit ließe sich auch der einzige echte Kritikpunkt hinbiegen, nämlich die nicht so lichtstarken Linsen. Letztendlich hinkt der Vergleich mit dem Manta, denn es geht nicht um Tuning und Fuchsschwanz, sondern um Auspuff und Scheinwerfer. Der Kram ist ja nun leider essentiell und lässt sich aus bekannten Gründen auch nicht so einfach integrieren... jedenfalls sind bei einer Cam eingebaute Lampen und Mikros meist Murks.



iasi
Beiträge: 24221

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von iasi »

hmmm - ich denke bei all den Argumenten gerade an die GH4.
Der Vorteil: MFT-Linsen werden kameraintern zurechtgemacht. Kein Speedbooster notwendig.
HD und 4k am Ausgang. Mit einem Hyperdeck shuttle bekommt man also auch ProRes HQ mit 1080p.

Und mit dem Shogun dran geht sogar noch mehr.



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Der DR von der GH4 ist nicht so der Renner und letzteres find ich persönlich das Bild zu überschärft

Vielleicht kann man das ja ausschalten



markusG
Beiträge: 4395

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von markusG »

Jensli hat geschrieben:Dieses Aufgerigge von Knipsen oder der Pocket ist auch so ein Poser-Schickimicki.
*Seufz*
Es kommt eben drauf an. Klar kann man mit der Pocket sicher auch nackig einiges reißen, ABER:

- der Mount ist eben ein Fotomount, ein "schwacher" dazu. Toleranzen machen bei der Fotografie sicher nicht so viel aus, aber ein "wackliges" Objektiv beim Schärfeziehen ist - gewisser Qualitätsanspruch vorausgesetzt (lies: man pingelig ist), den ich beim Schrei nach Prores/Raw mal voraussetze - ein K/O-Kriterium. Und was braucht man um es wasserdicht zu machen? Genau, ein Rig. Oder zumindest einen Adapter mit eigenen Stativfuß.

- das Display ist nicht nur grenzwertig aufgelöst, es ist auch nicht nur lichtschwach (hallo Sonnenschein), sondern es ist vor allen Dingen fix verbaut. Da sind viele Kameras besser aufgestellt mit ihren Schwenkdisplays

- eingebauter Sucher? Fehlanzeige. CSCs machen es vor, das erspart dieses Geraffel mit den externen Suchern, die - richtig - bei der Pocket ein Rig benötigen. Diese Winz-EVFs wie für die Systemkameras wäre wünschenswert, einfach oben auf das 1/4" Gewinde oder so. Gibt's nur leider nicht (Marktlücke?)

- wer nicht ständig die Kamera ausschalten möchte (die z.B. jedes mal die Peakingeinstellung löscht) und auch mal was länger Filmen möchte wünscht sich sicherlich einen größeren Akku. Der geht dann nur extern. Wo wir wieder beim Rig wären. Geht sicher auch anders (Gürtelakku), aber da wären wir wieder in den 70ern^^

- die Tonsektion ist auch nochmal so ne Geschichte für sich. Zusätzlicher Verstärker? Oder gar Rekorder? Will ja auch irgendwo untergebracht werden.


Ergo -> ein Rig ist nicht automatisch zum Posieren gedacht, sondern um Dinge des Handlings zu erleichtern. Das gilt natürlich nicht nur für die Pocket, aber für diese mMn besonders, da ihr u.a. Schwenkdisplay, Sucher fehlen. Wer das zum Posen mißbraucht - bitteschön. Aber man sollte sich im klaren sein dass es Gegebenheiten der Kamera gibt bei der ein Rig mehr oder weniger das Maß der Dinge darstellt. Muss man sich halt nur bewusst machen, egal ob man das nun als Vor- oder Nachteil ansieht. Das alles richtet sich natürlich nach den Drehgewohnheiten.

@iasi: ja die GH4 wäre so ein Kandidat, aber wenn schon das WW zu teuer ist...vielleicht doch die Sony A7ii mit alten manuellen Zooms? Kommt man evtl. günstiger/besser weg.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Drushba »

Paralkar hat geschrieben:Was bringt der Dual ISO eigentlich genau, es macht doch kein Sinn, mit dem ISO ändert man ja nix an dem was der Sensor in der Lage ist aufzuzeichen.
Doch, Dual ISO verändert die Möglichkeiten des Sensors. Dual ISO ist ähnlich wie HDR und bedeutet, daß das Bild mit zwei verschiedenen ISO-Werten gleichzeitig aufgenommen wird, zb. mit 100 und 1600. Dies wird ermöglicht durch eine Funktion im Magic Lantern Hack, die ich in ihrer Funktionsweise zugegeben nicht wirklich verstehe. Nur so viel in etwa: Die verschieden verstärkten Signale werden gleichzeitig, aber getrennt voneinander vom Sensor abgenommen und hinterher gemischt. Dadurch man hat in den hellen Stellen des Bildes eine Belichtung mit z.B. 100 ISO und in den Tiefen eine Belichtung mit bis zu 1600 ISO. Im Ergebnis erhält man einen enorm hohen Dynamic Range, allerdings kann man natürlich selbst bestimmen, wieviel von welchem Signal verwendet werden soll.

Hier wird ganz gut ersichtlich, was DUAL ISO kann:
http://www.magiclantern.fm/forum/index. ... ic=12796.0

Gibts auch für den Fotomodus:
http://www.magiclantern.fm/forum/index. ... ic=7402.50

Mit DUAL ISO steigt der Kontrastumfang und die Möglichkeiten mit der 5D Mark III enorm, manche sprechen gar von einer Baby-Alexa. Ich teste gerade diverse LUTs und das Ergebnis ist für mich der Hammer schlechthin.

Leider gibts fast keine professionellen, im Netz dokumentierten Erfahrungen, keine wirklich gute Erklärseite, man muß sich derzeit immer durch diesen Wust an Threads durcharbeiten, obwohl es eigentlich nicht schwer ist. Wer einen DUAL ISO Film dreht, gehört derzeit wohl immer noch zu den Pionieren;-)

Ich würde eine 5D Mark III mit Dual ISO für kontrollierte Kurzfilmdrehs derzeit jeder anderen DSLR und auch der Pocket vorziehen, es sei denn man möchte eine kleine Cam für Drehs aus der Hand mit Stabilizer und automatischem Follow-Focus wie z.B. die NX1 (diese Cam überlege ich mir gerade zusätzlich für Reiseprojekte zu kaufen).



TaoTao
Beiträge: 839

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von TaoTao »

Und das funktioniert auch noch während einer RAW aufnahme?...Magic Lantern reizt die Kamera ja ordentlich aus.

Muss aber sagen dass es ein wenig unnatürlich wirkt.



Axel
Beiträge: 16252

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Axel »

markusG hat geschrieben:Ergo -> ein Rig ist nicht automatisch zum Posieren gedacht, sondern um Dinge des Handlings zu erleichtern.
Eine Pocket, die man in diesem Sinne aufpimpt, ist ein komplettes Missverständnis. Wenn ihr wirklich wild entschlossen seid, all diesen nutzlosen Krempel anzupappen, könnt ihr wirklich besser eine GH4 plus Shogun im bombenfest verschraubten Dauerrig verwenden. Oder eine 5D MIII mit Raw. Nun kenne ich letztgenannte Option von meinem Kumpel. Das schreit geradezu nach einem Monsterrig, denn die Kamera ist videoergonomisch eine Katastrophe. Selbst wenn du deine CF-Karten sorgfältig dauernd formatierst und keine dropped frames erhältst (die eigentlich alles unbrauchbar machen), klappt es mit dem kameraintern aufgezeichneten Ton mal gut, mal nicht. Und das Umpacken zu DNGs ist lästig. Zu den Akkus: Was ist klüger: 10 Akkus à 10 € in der Tasche mitzuführen für einen ganzen Drehtag oder ein monströses externes Pack anzuschließen, bei dem man vergisst, die Kamera auszuschalten, bis sie einem die Hände verbrutzelt (die Wärmeentwicklung des Gehäuses ist die Kühlung für den Sensor)? Aber jedem das Seine.



maiurb
Beiträge: 529

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von maiurb »

Wenn ich neben der Filmerei nicht auch fotografieren würde, wäre die Pocket meine erste Wahl in diesem Preissegment. Mir gefällt die Möglichkeit, mit diesem extrem flachen Bildprofil aufnehmen zu können und die damit verbundene Nachbearbeitung (Codec)



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Drushba »

TaoTao hat geschrieben: Muss aber sagen dass es ein wenig unnatürlich wirkt.
Direkt aus der Dose wirken die Farben nicht so dolle, das stimmt. Wohl alles eine Sache des Gradings. Fertig gegradet kann Dual ISO durchaus so aussehen (ok, das ist kein Grading-Meisterwerk, aber zumindest nicht mehr ganz so künstlich, wie die Testbeispiele): https://www.youtube.com/watch?v=NvHPa4MhDgo&hd=1
Finde leider das Making Of nicht mehr.
Axel hat geschrieben: Selbst wenn du deine CF-Karten sorgfältig dauernd formatierst und keine dropped frames erhältst (die eigentlich alles unbrauchbar machen), klappt es mit dem kameraintern aufgezeichneten Ton mal gut, mal nicht.
Dropped Frames hängen meiner Erfahrung nach fast ausschliesslich mit fehlerhaften CF-Karten zusammen. Hatte Komputerbay, da passiert das häufiger, mit 1066er Lexar bislang nicht (aber selbst Lexar-Karten können fehlerhaft sein, das wird mit dem Analysetool von Magic Lantern ganz gut erkennbar - dann hilft nur umtauschen). Tonausfälle hatte ich bisher nicht. Ist wohl auch eine Frage der Version von Magic Lantern.
Axel hat geschrieben: Und das Umpacken zu DNGs ist lästig.
Wohl war, aber einen Tod muß man sterben;-). Und das Ergebnis macht Lust auf mehr... Die Pocket sehe ich dagegen bestens geeignet als extrem leichte Reisecam, wie bei der ARTE-Asien-Doku neulich. Die 5D mit Dual ISO ist eher was fürs szenische Drehen vom Stativ, bringt IMHO dann aber auch aber eine bessere Bildqualität.



wp
Beiträge: 807

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von wp »

Drushba hat geschrieben: Dropped Frames hängen meiner Erfahrung nach fast ausschliesslich mit fehlerhaften CF-Karten zusammen.
Die Ergebnisse für sich überzeugen, keine Frage.

Passende Hardware vorrausgesetzt, wie lange muss man rechnen, um überhaupt irgendwas zustande zu bekommen als dümmster anzunehmender User?
Und wie lange, bis man zuverlässig Resultate erzielt?
Wochen, Monate... ?



Klose
Beiträge: 464

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Klose »

Die Pocket mit SB und dem Sigma 18-35mm ist nicht zu empfehlen,
Das Objektiv ist viel zu scharf, Moire überall, in RAW erst recht,
viel zu schwer und groß noch dazu, habe es verkauft und dafür für 150€ das alte Tamron 17-50mm ohne VR besorgt 400g, absolut spitze keine Moires mehr, leicht, klein, 3x Zoom, durchgehende Lichtstärke von 1,6 absolut ausreichend
ist jetzt mein immerdrauf Objektiv, es neigt bei gegenlicht aber etwas zu ca's, und hat einen kurzen Fokusweg
*Wir haben schon 201 8K*



Frank Glencairn
Beiträge: 22706

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Frank Glencairn »

Kommt halt immer auf den Einsatzzweck an.

Will ich ne Pocket wegen dem Preis, oder weil ich ne Kamera mit hochwertigem Bild will, die wie ne Touristenknipse aussieht.

In letzterem Fall erübrigen sich sämtliche Anbauten und Zubehör, außer den Panasonic Pancake Objektiven, weil sonst der Stealth Look dahin ist.

Will ich die Pocket wegen des Preises, kann ich natürlich alles dran schrauben was der Markt hergibt, aber ich würde mir überlegen vielleicht lieber ne gebrauchte BMCC zu kaufen.



Klose
Beiträge: 464

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Klose »

iasi hat geschrieben:hmmm - ich denke bei all den Argumenten gerade an die GH4.
Der Vorteil: MFT-Linsen werden kameraintern zurechtgemacht. Kein Speedbooster notwendig.
HD und 4k am Ausgang. Mit einem Hyperdeck shuttle bekommt man also auch ProRes HQ mit 1080p.

Und mit dem Shogun dran geht sogar noch mehr.
Hi Iasi,

Ich habe damals die Pocket samt SB und das 18-35er verkauft, um mir eine GH4 mit 12-35mm und Nokton 25mm zu besorgen, was sich als großer Fehler herausstellte.
Ich bin mit dem Material der GH4 nicht kar gekommen, die Hauttöne OMG,
mein Sohn hatte immer eine Orange Birne und Artefakte ohne Ende,
selbst wenn man die Sättigung auf nahezu Null runterdrehte, drückte die Orangene Farbe trotzdem durch obwohl der Rest SW war.

Jetzt habe ich wieder die Pocket mit nem SB und Tamron 17-50mm und bin wieder zufrieden.

Ist halt geschmackssache
*Wir haben schon 201 8K*



Axel
Beiträge: 16252

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Axel »

Klose hat geschrieben:Die Pocket mit SB und dem Sigma 18-35mm ist nicht zu empfehlen,
Das Objektiv ist viel zu scharf, Moire überall, in RAW erst recht,
viel zu schwer und groß noch dazu ...
Umgekehrt machen alle anderen Objektive, die ich kenne, ein Bild, das offenbar leicht unterhalb der, äh, Ortsfrequenz des Sensors liegt. Sigma plus ProRes: Vernachlässigbar wenig Moire, brilliante Bilder, getoppt im 1080-er Bereich von 5DMIII Raw und der Canon-C-Serie, auf Augenhöhe mit GH2. Frank Glencairn trifft den Nagel auf den Kopf: Warum nicht gleich die BMCC?



Klose
Beiträge: 464

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Klose »

Bevor ich die erste Pocket hatte, hatte ich die BMCC 2,5 mit nem Sigma 17-50mm

Ich beneide jetzt noch die Bildqualität der BMCC gegenüber der Pocket aufnahmen, viel detaillierter und sauberer,

aber sie war mir zu groß, schwer, laut, stromschluckend und Datenintensiv und ohne Rig kaum zu gebrauchen was sie noch größer werden lässt, Formfaktor.

nee ich bleib bei der Pocket ;-)
*Wir haben schon 201 8K*



Axel
Beiträge: 16252

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Axel »

Richtig, aber wenn die eh um's Verrecken ein T-Rex-Rig bauen wollen, ist die BMCC als dessen Herzstück sinnvoller als Pocket.



Klose
Beiträge: 464

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Klose »

Gestern wurde ich auf Facebook gefragt, ob jemand die Pocket mit nem externen Rekorder benutzt.

Ich hab mich gefragt was das bringen soll?

Ich glaube nicht das die Masse einen Rekorder benutzt, sie kann doch intern ProRes oder RAW filmen.
*Wir haben schon 201 8K*



ruessel
Beiträge: 9750

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von ruessel »

Gestern wurde ich auf Facebook gefragt, ob jemand die Pocket mit nem externen Rekorder benutzt.
Alles ist möglich ;-)

Bild

Für die ganz Vorsichtigen, die lieber die Szene doppelt haben wollen.....
Gruss vom Ruessel



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Angry_C »

Klose hat geschrieben:Gestern wurde ich auf Facebook gefragt, ob jemand die Pocket mit nem externen Rekorder benutzt.

Ich hab mich gefragt was das bringen soll?

Ich glaube nicht das die Masse einen Rekorder benutzt, sie kann doch intern ProRes oder RAW filmen.
Naja, ein Atomos Blade könnte schon Sinn machen. Gutes Display, gute Audioaufnahme, große Festplatten für die Aufnahme, Waveform.

Alles Dinge, die eine Pocket nicht hat.



cantsin
Beiträge: 14145

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von cantsin »

Nochmal zurück zur Ausgangsfrage, nämlich der BM Pocket als DSLR-Alternative. Vieles wurde hier schon gesagt, aber ein paar Warnungen fehlen:

- 90% der Leute, die die Pocket besitzen und Videos auf Vimeo & Co. hochladen, produzieren grauenhafte Bilder damit. Ein iPhone hätte in den meisten Fällen bessere Ergebnisse produziert. Die Pocket ist ohne Colorgrading (=Resolve)-Kenntnisse nicht zu gebrauchen. Populäre Plugins wie Filmconvert liefern mit ihren Grundeinstellungen keine brauchbaren Resultate.
- U.a. wegen des ETTR-Belichtungsprinzips braucht jeder mit der Pocket aufgenomme Clip eine individuelle Farbkorrektur. Einfachen einen LUT aufs Material klatschen und 'rausrendern reicht nicht. Dies ist das krasse Gegenteil zu DSLRs, die fertiges Bildmaterial liefern.
- Die Kamera ist extrem empfindlich für Infrarot-Einstrahlung und braucht immer einen IR-Sperrfilter vorm Objektiv, wenn man keine bräunlich vermatschten Bilder produzieren will. Dies erklärt auch die hohe Schrottvideorate auf Vimeo.
- Der Sensor ist extrem anfällig für Staub und Schmutz. Am besten mit Pocket Speed Booster kaufen und den Speed Booster permanent drauflassen, um Sensor-Schmutzflecken zu verhindern.
- Die Kamera bzw. der Sensor produziert bei Gegenlicht oft gitterförmige Artefakte.

Um eine Analogie aus der Welt elektronischer Musikinstrumente zu bemühen: Eine DSLR ist wie ein Keyboard mit (guten) Klangpresets, an denen man wenig verändern kann. Raw-Kameras wie die BM Pocket sind wie modulare Synthesizer, denen man erst durch manuelles Patchen von Oszillatoren, Hüllkurven etc. Klänge entlockt. Weder die eine, noch die andere Lösung ist "besser", sondern beides sind zwei verschiedene Werkzeuge zu verschiedenen Zwecken. Man kann sich zwar auch einen modularen Synthesizer zum Preset-Keyboard einigermassen zurechtbasteln und ein Preset-Keyboard mit diversen Effektfiltern zum quasi-modularen Synth aufbohren, aber beides hat nur begrenzt Sinn. Wenn man also eine run-and-gun-Kamera für dokumentarische Zwecke und schnelle Postproduktion braucht, ist eine DSLR besser geeignet.

(Bin übrigens glücklicher Pocket-Benutzer.)



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Naja wenn du nicht ETTR belichtest und Video Gamma einstellst, is der Unterschied zu ner DSLR nichtmehr gegeben.

Klar holst du alles raus sobald du was vernüftiges mit dem Material machst, aber Prores hq und Video Gamma und das Ding ist vergleichweise genauso "Out of Cam" zu gebrauchen wie DSLR Footage



cantsin
Beiträge: 14145

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von cantsin »

Paralkar hat geschrieben: Klar holst du alles raus sobald du was vernüftiges mit dem Material machst, aber Prores hq und Video Gamma und das Ding ist vergleichweise genauso "Out of Cam" zu gebrauchen wie DSLR Footage
..nur mit der Einschränkung, dass die Farben, die die Pocket bei Video-Gamma aufnimmt, weder schön, noch akkurat sind (rot wird orange) und daher dem unterlegen, was Canon-, Nikon- und Samsung-DLSRs ab Werk produzieren. Bei Video-Gamma und ProRes verliert man auch den grösseren Dynamikumfang der Kamera.



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Ja den hat man aber bei der DSLR in Rec 709 genauso wenig, wenn müssen wir auf der selben Ebene vergleichen

Es heißt immer das die Blackmagic Cams nur mit guter und richtiger Post sinnvoll sind.

Klar ist das Ihre stärke, aber man kann sonst genauso mit dem Video Gamma ein fertigen "Look" haben, damit es Out of Cam nicht strange aussieht.

Und bei dem Unscharfen, 420 Matsch mit 8 Bit aus der Canon DSLR, hat man auch mehr von einer Blackmagic mit Video Gamma, auch wenn die Farbe nicht richtig dargestellt werden.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Drushba »

wp hat geschrieben:
Drushba hat geschrieben: Dropped Frames hängen meiner Erfahrung nach fast ausschliesslich mit fehlerhaften CF-Karten zusammen.
Die Ergebnisse für sich überzeugen, keine Frage.

Passende Hardware vorrausgesetzt, wie lange muss man rechnen, um überhaupt irgendwas zustande zu bekommen als dümmster anzunehmender User?
Und wie lange, bis man zuverlässig Resultate erzielt?
Wochen, Monate... ?
Das Aufnehmen von Dual ISO mit der 5d Mark III ist nicht schwer. In der Postpro benötigt man in der Entwicklung des Dual ISO RAWs einen Cocktail diverser Programme (einmal einrichten und Reihenfolge merken, geht alles mit Freeware) oder seit Neuestem die Automator App (eine Software für Mac, die alle Programme bündelt), aber auch das ist kein Hexenwerk.

Hier ist ein ganz gutes Tut eines Technikverleihers, das eine Idee davon gibt, wie es sich mit RAW und Dual ISO arbeiten lässt:
https://www.youtube.com/watch?v=o7D7IxLk0WU&hd=1

Das erstmalige Aufspielen der Magic Lantern Software (bzw. der Fir Flag) auf die 5D Mark III dauert incl. Runterladen nicht mehr als 15 Minuten. Dann muß nur noch Magic Lantern in Form des stabilsten Nightly Builds (derzeit August 2014) separat auf eine SD-Karte geladen und vor jedem Start in die Kamera geschoben werden.
https://builds.magiclantern.fm/#/

Vor dem Dreh müssen die Parameter in der Magic Lantern Software eingestellt werden (Dual ISO, Crop, gewünschte Auflösung, MLV-Raw und Sound). Das dauert mit Übung max. 30 Sekunden und muß derzeit (Nightly Build Phase) nach jedem Einschalten neu erfolgen. Dann kann schon gedreht werden, indem einfach auf Rec gedrückt wird - mit der richtigen CF-Karte auch einfach und zuverlässig;-)

Es ist ein bißchen mehr Aufwand, bringt aber eben auch ein sehr geiles Ergebnis.



Frank Glencairn
Beiträge: 22706

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Frank Glencairn »

Wenn man sich die fünf ganz hervorragenden Dokus über Südostasien ansieht, die auf Arte gelaufen sind, und die mit der Pocket und ein zwei kleinen Zooms gedreht wurden, muß man sich fragen worüber wir hier eigentlich diskutieren.

Offensichtlich ist eine fast nackte Pocket eine genz hervorragende Doku Kamera. Selbst wenn man nur auf ProRes dreht, und - ganz ohne großen Resolve Roundtrip - etwas an den Farben dreht.



Angry_C
Beiträge: 3297

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Angry_C »

So sieht's aus. Es kann mit viel Aufmerksamkeit auch rudimentär funktionieren.



Drushba
Beiträge: 2508

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Drushba »

Frank Glencairn hat geschrieben: muß man sich fragen worüber wir hier eigentlich diskutieren.
Über eine der besten erreichbaren Bildqualitäten unter 3000 Euro? Die Pocket ist gut, aber die 5D mit Dual ISO ist eine andere Liga. Zumindest bei szenischen Drehs. Für Dokfilme und als leichte Reisecam mag die Pocket geeignet sein, aber sie hätte mir zuviele Einschränkungen. Bei Dokfilmen bevorzuge ich z.B. ganz klar Henkellmänner mit XLR, weil die Ausbeute an verwertbarem Material viel größer ist und ich schnell die Brennweite ändern kann.



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Blackmagic Pocket vs. DSLR - echte Alternative?

Beitrag von Paralkar »

Der Dual ISO bringt wie gesagt nix, die Kamera "sieht" wegen einem geänderten ISO nicht mehr und solang man bei Raw ist, ist der ISO das selbe wie den Belichtungsregler rumzuschieben

Dementsprechend kannst du auch, ein und die selbe Raw-Video Datei duplizieren, bei der einen Spur den ISO auf 1600 festlegen und bei der anderen bei ISO 100 lassen, dann auf die erste Spur ein Luminance Key legen und nur die Shadows auswählen, die du somit aufhellst.

Oder simple gesagt, einfach den Shadow oder Midtones Regler in Davinci anziehen.

Es kann nix bringen, der Sensor kann so oder so nur soviel aufnehmen, dank sowas wie Dual ISO oder sonst was wird dir trotzdem das Signal ausbrennen, wenn der FullWell erreicht wird.

Is eher eine Spielerei, die du aber in der Post simple mit dem normalen Raw rausholen kannst,

Das sieht man an den Fotobildern sowie an den Video Raw Filmen, die Magic Lantern online stellt.

Aber gut, der DR vom Raw in einer 5dm3 ist ja auch nicht von schlechten Eltern und kann sich schon streiten mit einer Blackmagic



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