Postproduktion allgemein Forum



Hochqualitative Einzelbilder



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
Cheesebunny
Beiträge: 8

Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

Hallo slashCAM-Gurus!

Ich habe MTS (oder m2ts)-Filmmaterial (von einer Sony Handycam) und möchte aus einigen Frames hochqualitative Einzelbilder erstellen (möglichst TIFF oder png; die ich dann später in Photoshop weiterverarbeiten kann). Habe dazu im Forum nicht das richtige fefunden. Mir ist bewusst, dass das Einzelbild qualitativ nie besser sein kann als das Original (sondern schlechter), aber mit dem was ich bis fabriziert habe (mit z.B. PMB, VLC, Camtasia, Premiere) bin ich nicht zufrieden (72dpi).
Mir hat jemand erklärt, dass man screenshots machen oder Einzelbilder auf verschiedene Weise exportieren kann, die dann aber immer nur Bildschirmauflösung haben (und dass wenn man das an einem hochauflösenderen Bildschirm machen würde, das Ergebnis besser wäre). Stimmt das?
Gibt es eine Methode um diese Einzelbilder mit der internen Auflösung des Videos (bzw. Frames) zu exportieren (also unabhängig vom Bildschirm)? Wenn ja, wäre die Qualität dann besser?
Welches Programm ist dafür empfehlsenwert (kann auch gerne freeware sein).

Vielen Dank im voraus!



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Gibt es Schnittprogramme, die keine Standbilder exportieren können?

Ansonsten: mts-Files (H.264) direkt in Photoshop importieren und dort verwursten geht auch. Yep, Photoshop kann einfachen Videoschnitt. dpi sind übrigens völlig aussagelos in diesem Zusammenhang, es geht nur um die Pixelanzahl wie in deinem Fall 1920x1080. Mehr ist ja nicht da.



maiurb
Beiträge: 529

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von maiurb »

Hier wird es interessant. Das du Einzelbilder aus den Frames mit einem Schittprogramm exportieren kannst, wurde ja bereits gesagt.

Aber, die Qualität wird extrem schwanken. Kameras mit schlechter FHD Auflösung, werden auch nur relativ schlechte Einzelbilder ausgeben können.

Deshalb wurde oft in früheren Diskussionen, dass exportierte Einzelbild, als Referenz für eine gute FHD Auflösung herangezogen.

Außerdem wirst du auch nicht viel nachbearbeiten können, da das Bild nicht im Raw-Format vorliegt. Also schon mal nix mit Hochqualitativ, wie man es aus der Raw Bearbeitung kennt.



Riccho
Beiträge: 67

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Riccho »

Hi Cheesebunny,

da wäre Topaz moment eine mögliche freeware.
Arbeite selbst damit.
Wird zwar nicht mehr von Topaz vertrieben, aber zum
Beispiel unter:

http://topaz-moment.en.softonic.com/

wird es noch zum download angeboten.

Einfach mal ausprobieren.

Gruß

Peter



wp
Beiträge: 807

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von wp »

Theoretisch sind es immer noch 2 Mio Pixel,
---> 10 x 15 geht, sofern das Ausgangsmaterial nicht matschig ist.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von mash_gh4 »

wenn es dich nicht völlig verschreckt ein komandozeilen-tool dafür zu verwenden, würde folgender befehl mit ffmpeg funktionieren:

ffmpeg -i VIDEO.mts -ss POSITION -f image2 -vframes 1 BILD.png

die position ('-ss' parameter) kann entweder in sekunden oder als HH:MM:SS angegeben werden.

'-f image2 -vframes 1' bedeutet nur, dass statt einem videofile eine bildsequenz als ausgabe erzeugt werden soll, und im speziellen fall eben nur ein einzelnes bild.



Cheesebunny
Beiträge: 8

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

Schon mal vielen Dank für Eure Hilfe!

Topaz Moment habe ich versucht downzuloaden, mein Virenprogramm findet aber einen Trojaner dort. Gibt es eine sichere Downloadadresse?

Stimmt denn die Aussage, dass das Ergebnis (also die Bilddatei, die man im Endeffekt bekommt) immer von der Bildschirmauflösung des verwendeten Montitors/Laptops abhängt??? Bei Screenshots kann ich das ja noch verstehen, aber wenn man direkt auf das Ausgangsmaterial zugreift, müsste doch dieses die Auflösung/Qualität bestimmen. Geht letzteres überhaupt (wenn ja mit welchen Programmen)?

Vielen Dank im voraus!



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Ich glaube, du denkst um die Ecke. Die Auflösung ist doch fix: 1920x1080 Pixel wird die Datei haben. Egal wie du sie erzeugst. Falls via Screenshot (wozu, du hast doch Photoshop?), dann Video in 100%-Ansicht darstellen, nicht größer, nicht kleiner.



Cheesebunny
Beiträge: 8

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

bei meinem Photoshop funktioniert das leider nicht (CS2)

ffmpeg bekomme ich nicht downgeloaded/gestartet



blickfeld

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von blickfeld »

Ganz schlicht und Einfach:
Das, was Du Dir vorstellst, wird nicht klappen. 72 DPI ist das max für Videomaterial. Und die Screenshoots, die Du mit Premiere in TIFF rausrechnest, werden auch nicht mit anderen Programmen besser. Wenn Du mit dieser Quali nicht zufrieden bist, dann passt es halt nicht.
Wenn Du vernünftiges Ausgangsmaterial hast, werden bestimmt ein paar brauchbare Bilder dabei sein, die man als kleines Foto ausdrucken kann. Aber für großen Print ist es nicht gemacht.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Videomaterial hat keine "dpi". Woher kommt der Unsinn?

Und klar, ein HD-Standbild hat nichts mit "hochqualitativ" im Sinne von Fotos zu tun. Es ist, wie es ist. Technisch nur 1920x1080, rund 2 Megapixel. Ein kleiner Bruchteil der bei Fotos üblichen Auflösung, und die extreme Kompression von AVCHD fliegt dir zusätzlich um die Ohren, wenn man's nicht in Bewegung, sondern stehend sieht. Großer Unterschied!



Pianist
Beiträge: 8403

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Pianist »

Jott hat geschrieben:Videomaterial hat keine "dpi". Woher kommt der Unsinn?!
Ich sage Dir, woher dieser unausrottbare Schwachsinn kommt: Weil die Voreinstellung der Dokumentengröße im Photoshop (und vermutlich auch anderen Programmen) für die Bildschirmdarstellung bei 72 dpi liegt (obwohl es eigentlich 72 ppi heißen müsste). Das war wohl der Wert, bei dem ein Dokument (Foto, Broschüre, was auch immer) auf einem durchschnittlichen Röhrenmonitor in etwa Originalgröße hatte.

Ich erlebe heute, wie selbst gestandene Grafiker in großen Agenturen mit mir als Videomenschen über "dpi" reden wollen. Ich bleibe dann immer ganz freundlich und sage ihnen, dass wir Videoleute kein Papier bedrucken und es bei uns daher auch keine dpi gibt. Wir Filmer denken nur in Pixeln.

Normalerweise müsste man Leute, die beruflich in diesem Bereich arbeiten, und das nicht begreifen, wegen erheblicher Wissenslücken sofort entlassen oder hilfsweise zumindest nachschulen.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



blickfeld

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von blickfeld »

Nun ja, einfach mal überlegen und dann den Ball ein wenig flacher halten:
Ganz einfach, ich erkläre Euch das mit den 72 dpi und wo die herkommen. Bin aber auch einwenig überrascht, dass ihr Euch das nicht selbst erschließen könnt.

Spätestens wenn man z.B. mit After Effects Kompositionen für ein Druckplakat baut, wird man in die Verlegenheit kommen, dass der Druck gerne 300 dpi hätte, Videoprogramme wie Premiere und After Effects aber "nur" 72 dpi liefern können.

Da ich die Weißheit nicht gepachtet habe, freue ich mich, wenn ich bei Fehlern korrigiert werde.



masterseb
Beiträge: 845

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von masterseb »

davinci resolve exportiert doch sicher richtig schöne stills ;)
ich kenn sonst nur noch fcpX, das wirklich schöne einzelframes exportieren kann. war von allen anderen programmen auch bisher immer eher enttäuscht.



mash_gh4
Beiträge: 4716

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von mash_gh4 »

Cheesebunny hat geschrieben:ffmpeg bekomme ich nicht downgeloaded/gestartet
fertige aktuelle windows ausgaben davon kannst du hier downloaden:

http://ffmpeg.zeranoe.com/builds/

screenshots würde ich ein wenig mit vorsicht genießen, weil da evtl. doch einige verfälschungen drinnen sein könnten, die sich im original nicht finden. via ffmpeg od. div. export funktionen anderer programme bekommt man vermutlich bessere resultate.

die 72dpi finden sich zwar in den metainformationen mancher bildformate, wenn man die files mit manchen programmen exportiert, trotzdem hindert einen nichts daran, sie einfach zu ignorieren. das einzige was tatsächlich zählt ist die breite und höhe in pixeln. wobei man natürlich im ffmpeg beim export auch gleich sehr einfach skalierungen und farbraumanpassungen vornehmen kann, wenn man das braucht.



beiti
Beiträge: 5151

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von beiti »

blickfeld hat geschrieben: Spätestens wenn man z.B. mit After Effects Kompositionen für ein Druckplakat baut, wird man in die Verlegenheit kommen, dass der Druck gerne 300 dpi hätte, Videoprogramme wie Premiere und After Effects aber "nur" 72 dpi liefern können.
Es gibt zweierlei PPI-Zahlen:
1) den tatsächlichen PPI-Wert, der sich erst aus einer tatsächlichen Druckgröße ergibt
2) den PPI-Wert, der aus historischen Gründen in der Datei drinsteht, aber für die Qualität bedeutungslos ist

Wenn man für den Druck mindestens 300 ppi fordert, ist damit Definition 1) gemeint. Ein Bild von 1920 x 1080 Pixel Größe darf demnach höchstens 16,3 x 9,1 cm groß gedruckt werden, um 300 ppi nicht zu unterschreiten.
Die 72 ppi, die das Videoprogramm nach Definition 2) evtl. in die Datei reinschreibt, kannst Du ignorieren. Ehrlich.

Aber denk Dir nichts. Wie Pianist schon geschrieben hat, wissen und/oder kapieren das auch so manche "Fachleute" nicht.
Wenn Du es genauer wissen willst: http://fotovideotec.de/ppi_und_dpi/
Interessantes rund um die Foto- und Videotechnik - fotovideotec.de
Der FotoVideoTec-Blog - fotovideotec-blog.de
Alles über Satellitenempfang - satellitenempfang.info



Pianist
Beiträge: 8403

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Pianist »

blickfeld hat geschrieben:Spätestens wenn man z.B. mit After Effects Kompositionen für ein Druckplakat baut, wird man in die Verlegenheit kommen, dass der Druck gerne 300 dpi hätte, Videoprogramme wie Premiere und After Effects aber "nur" 72 dpi liefern können.
Aber auch dabei spielen die 72 dpi keine Rolle. Wenn Du aus der Videowelt in die Druckwelt möchtest, musst Du trotzdem immer in Pixeln rechnen. Dir muss jemand sagen, wie breit/hoch das Plakat werden soll, und mit welcher Auflösung es gedruckt werden soll.

Beispiel Großflächenplakat: Die sind 3,56 Meter breit und 2,52 Meter hoch. Gedruckt werden sie oftmals nur mit 50 dpi, weil die Leute ja üblicherweise nicht mit der Nasenspitze rangehen. Das sind also ca. 140 inch mal 99 inch. Folglich muss die Datei 7.000 Pixel breit und 4.950 Pixel hoch sein.

Ob man in After Effects die Projektgröße frei skalieren kann, weiß ich allerdings nicht.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Tiefflieger »

Na dann kann ich mal ein paar Bildmuster in AVCHD und FullHD aus einer 3-Chip Kamera beisteuern.
(Das meiste im eingeschränkten Video Normbereich ohne die Reserven des vollen 8 bit aufgezeichneten Wertebereiches im original Video anzutasten).

Die Bilder können angeklickt und vergrössert werden.
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=643022#643022
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=639205#639205

Kameraunterschiede in der FullHD Bildauflösung
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=549991#549991

Extremvergrösserungen bis zu "upscaled" 8K
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=543142#543142

Zum Abschluss noch deinterlaced Bilder aus einer "alten" Consumer FullHD Kamera mit 50 Halbbildern. (naja trotzdem besser als Endproduktbildqualität, damals und heute, als das meist professionelle TV Zeugs ;-)
(in der dargestellten Bilddetailauflösung)
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=639218#639218

Gruss Tiefflieger

Falls jemand gelangweilt ist habe ich noch einen älteren Thread
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?t=92765 ... &&start=35
Zuletzt geändert von Tiefflieger am So 01 Feb, 2015 09:30, insgesamt 1-mal geändert.



Cheesebunny
Beiträge: 8

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

Klasse Bilder, Tiefflieger! Wie extrahierst Du denn Deine Einzelbilder (Programm etc.)?



Tiefflieger
Beiträge: 3221

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Tiefflieger »

Cheesebunny hat geschrieben:Klasse Bilder, Tiefflieger! Wie extrahierst Du denn Deine Einzelbilder (Programm etc.)?
"Danke ich bin heute noch etwas unterwegs und poste heute Abend."

Abend :-)
Dazu muss ich etwas ausholen,

Ziel ist es meine Videokette von Aufnahme bis Darstellung zu optimieren.
Ich schneide das original AVCHD Material mit "Smartrendering", so dass es dem "Original" aus der Kamera entspricht. Gerade durch die Bearbeitung und Normwandlung im TV Bereich werden die Bilder "Weichgewaschen" oder schlimmer bekommen durch Farb- und Helligkeitsanpassungen "Farbstreifen" (Banding).
D.h. egal welches Aufnahmesystem verwendet wird, die Consumerqualität ist 8 bit Farbtiefe im Farbraum BT.709 oder Rec. 709. Dies ist auch die eingeschränkte TV Broadcast Videonorm die zuhause ankommt. Aus der eigenen guten AVCHD Kamera ggf. sogar besser als ab BluRay.

Das was Du bei meinen extrahierten AVCHD Frames an Bilddetails und Qualität siehst ist die Einstellung der Darstellungskette am Bildschirm, bzw. nach der Grafikkarte (möglichst native ohne Kontrast, Motion oder Schärfeverbesserung).
Der Player ist ein Windows PC mit einer Nvidia Grafikkarte und die Darstellung erfolgt in sRGB am HDTV.

Der Standard Videobereich reicht von der Wertigkeit schwarz 16 bis 235 weiss.
Alles was an Wertigkeit unter 16 ist und bleibt schwarz, alles über 235 (super weiss) ist und bleibt weiss.

Consumerkameras können ausserhalb der Videonorm den vollen 0-255 oder 16-255 Farbraum nutzen. Je nach Kamera ist es bei neuen sogar einstellbar, ältere nutzen meist 16-255 als Nutzsignal.
D.h. all das schmunzeln von "Profis" über ausgebrannte Bilder ist nur die halbe Wahrheit, da in einer Gammakurve in 8 bit nicht linear aufgezeichnet wird und oberhalb von 235 durchaus noch Zeichnung da ist.
Nur wird das bei Videonormgerechter Darstellung nicht ausgenutzt. Himmel mit Wolken ist einfach ein weisser Fleck ohne Struktur und das Bild sieht nach "Video" aus.

Kurzum ich habe mit dem Video-Player von Cyberlink PowerDVD Pause gedrückt und in Einzelbildern das Frame zum extrahieren ausgewählt (vor- und zurück)
Mit Print Screen eine Hardcopy gemacht und in den Bildbrowser IrfanView eingefügt.
Das Bild wird dann "verlustlos" im Format PNG abgespeichert.
"Upscaling" von Vollbildern d.h. in UHD (fast 4K) oder 8K erfolgt mit Filtern, z.B. "Lanczos" oder Bikubisch.
Mit Upscalingfiltern wird erreicht, dass die Zeichnung ohne Treppenstufen (sichtbare Pixelstufen) weich gezeichnet werden.

Bei meiner 3-Chip Kamera ist jeder (Teil-)Pixel sehr Präzise gezeichnet, so dass die Pixel-Übergänge im Upscaling stimmig sind.
Zudem erlauben 50 Vollbilder pro Sekunde eine "flüssige" Bildwiedergabe mit kürzerer Verschlusszeit, bis zu 1/500s (Sport) oder 1/350s bei hellem Tageslicht (Normal). Dies vermeidet starkes "motion blur" was die Bilddetailauflösung (Struktur, Musterung und Objektgrenzen) in einzel Frames herabsetzt.
Video/Film besteht aus Folgebildern und somit ein natürliches Nachführen in bewegten Motiven mit 24 oder 25 Vollbildern pro Sekunde. Mit kurzer Verschlusszeit ruckelt dann das Video und sieht Stroboskopisch aus. Mit "normaler" Verschlusszeit z.B. 1/50s Belichtungszeit sieht das bei gleichmässig verfolgten Objekten im Kamerabild für das Auge scharf und die Bildfolge flüssig aus, aber in Einzelbildern ist nur ein "kleiner" Teil wirklich scharf und somit als Foto ggf. nicht brauchbar.

Technisch ist es möglich mit Bildrekonstruktion aus Folgebildern optisch nicht erkennbare Details zu restaurieren, aber da bin ich nicht der Spezialist.
Ich möchte schon bei Aufnahme unter guten Bedingungen mit der Kameraeinstellung und -Führung das bestmögliche am "Original" herausholen. Da gibt es für mich als Amateur oft nur einen Versuch (Vorbereitung, Proaktive Arbeit).

Gruss Tiefflieger



Cheesebunny
Beiträge: 8

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

Herzlichen Dank!!

Ich habe inzwischen mit Photoshop CS6 versucht Einzelbilder zu extrahieren. Wenn ich das Video abspiele sind die Bewegungsunschärfen als Streifenmuster sichtbar, die sich auch in den Einzelbildern finden. Schätze, dass es sich dabei um Halbbilder handelt. Man kann es zwar etwas mit dem Videofilter deinterlacing etwas rausbekommen, aber optimal ist das Ergebnis nicht. Kann man die Videos anders importieren (im Progressiv-Modus)? Oder gibt es eine andere Lösung?

Mit Tieffliegers Idee (Cyberlink PowerDVD und Printcreen) habe ich es noch nicht ausprobiert. Würde das etwas ändern? Bei anderen Programmen (PMB, Camtasia) trat diese Interlacing-Streifen ja nicht auf, aber die Bilder waren viel unschärfer.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Wenn du gute Einzelbilder extrahieren willst, dann nimm nicht interlaced auf. Das funktioniert nur für Bewegtbilder (siehe Fernsehen), aber es gibt bei Interlaced keine "richtigen" Einzelbilder, die zum Export taugen.

Insofern ging der ganze Thread am Thema vorbei, das mit Interlaced hättest du auch gleich sagen können. Oder hast du? Dann habe ich's überlesen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von domain »

Wenn das Deinterlacing im NLE gut gemacht wird, dann ist kaum ein Unterschied zwischen i- und p-Bildern zu erkennen. Hier das Beispiel eines springenden Mannes, also in rasanter vertikaler Bewegung befindlich, aufgenommen mit der XF300. Erkennbar aber auch, dass 1080i keine Auflösungsverbesserung erbringt.
Außerdem nehme ich mal an, dass die statischen Slashcam Testbilder von dieser Kamera mit 1080i aufgenommen wurden.

Bild





Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Eine horizontale schnelle Bewegung wäre interessanter. Und vor allem bei praxisnahem Shutter um 1/50, nicht 1/2000. Realitätsferner Vergleich. Je kürzer die Belichtungszeit, desto weniger Interlace-Versatz gibt es natürlich. Und bei einem Testbild gibt es gar kein Problem, das bewegt sich ja nicht ... hat mit Realvideo nichts zu tun.

Egal. Wenn man schon vorher weiß, dass man Standbilder generieren will, ist Interlaced-Filmen Unfug.



Goldwingfahrer
Beiträge: 1420

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Goldwingfahrer »

Wenn das Deinterlacing im NLE gut gemacht wird, dann ist kaum ein Unterschied zwischen i- und p-Bildern zu erkennen.
""gut gemacht"" Du meinst natürlich eher"zufriedenstellend" gemacht.
bei keinem meiner NLEs,Edius,MC,Vegas oder Premiere kann ich einen erweiterten,sprich,der Quelle angepassten Deinterlacer auswählen.

Im oberen Beispielbild sieht man noch Verwischungen an der Hand,links im Bild.Das kriegt man nicht besser hin,da müsste man ev.so wie früher bei den teuren S-VHS Broadcastgeräten,auf "4-Frame" Verkoppelung umstellen.Aber auch da gabs Verwischungen an schnell bewegten Scenen.
Damit muss man halt zurechtkommen.

Um den passenden besten Deinterlacer zur jeweiligen Quelle zu bekommen,müsste man eigentlich ein paar ausprobieren können.

Hier ein Vergleich...Deinterlacer aus dem Avisynth-Thread.
ca.90 MB klein,in Rar gepackt.
www.ww-consulting.ch/DL/Welcher_DeInterlacer.rar
Digitalisierungen Normwandlungen Datenrettungen Restaurierungen



domain
Beiträge: 11062

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von domain »

Jott hat geschrieben:Eine horizontale schnelle Bewegung wäre interessanter.
Bitteschön, funktioniert auch horizontal. Schnell vorbeiflitzender Eisenbahnmast mit normaler Verschlussgeschwindigkeit.. Erstes Bild aus VLC mit deaktiviertem Deinterlacer, zweites direkt aus dem NLE.
Natürlich sind progressive Bilder zu bevorzugen, aber es ist nicht so, dass Welten dazwischen liegen. Immer liegen gleich Welten zwischen kleinen Unterschieden :-)





maiurb
Beiträge: 529

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von maiurb »

Hier mal Einzelbilder, leicht nachbearbeitet.
(1080p/25)

Beim ersten und dritten Bild war Bewegung drin.

Aber wie schon gesagt, hängt die Qualität stark von der Kamera ab.





maiurb
Beiträge: 529

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von maiurb »

domain hat geschrieben: Natürlich sind progressive Bilder zu bevorzugen, aber es ist nicht so, dass Welten dazwischen liegen. Immer liegen gleich Welten zwischen kleinen Unterschieden :-)
Diese Bilder sind weit, weit weg davon, hochqualitativ zu sein, wie im Eingangs-Thread beschrieben.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

domain hat geschrieben:
Jott hat geschrieben:Eine horizontale schnelle Bewegung wäre interessanter.
Bitteschön, funktioniert auch horizontal. Schnell vorbeiflitzender Eisenbahnmast mit normaler Verschlussgeschwindigkeit.. Erstes Bild aus VLC mit deaktiviertem Deinterlacer, zweites direkt aus dem NLE.
Natürlich sind progressive Bilder zu bevorzugen, aber es ist nicht so, dass Welten dazwischen liegen. Immer liegen gleich Welten zwischen kleinen Unterschieden :-)
Das ist kein richtiges De-Interlacing, du hast nur eines der Halbbilder weggelassen.



Cheesebunny
Beiträge: 8

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Cheesebunny »

Vielen Dank für Eure Antworten! Wirklich beeindruckend!

Vielleicht sollte ich genauer erkären was ich als Ausgangsmaterial habe: Ich habe Camcorder für Beobachtungen im Gelände eingesetzt und bis zu 11 Stunden lange Videos (mts, m2ts; die Einzeldateien sind 12 bzw. 16 Min. lang) aufgenommen. Mit den Camcordern Sony HDR-XR 520 und 550 habe ich mit der höchsten möglichen Qualität aufgenommen, manchmal im Hellen, meist jedoch im Dunkeln (mit kameraeigener und teilweise zusätzlichen selbstgebauten Infrarotleuchten). Dass es bessere Camcorder gibt, ist mir klar. Dies sind aber die einzigen Modelle, die aufgrund der 240GB-Festplatte und der Infrarot-Tauglichkeit für mich in Frage kommen (und da ich mehrere Camcorder benutze, auch noch zu einem erschwinglichen Preis). Dass die Qualität von Infrarotaufnahmen (im Dunkeln) nicht besonders ist, ist mir klar. Deshalb vermutlich auch die extremen Probleme des Interlacing bei Bewegungen (denn nur die Teile der Videos mit Bewegungen interessieren mich, d.h. von diesen möchte ich das eine oder andere Standbild). Nun geht es darum aus diesem (qualitativ nicht optimalen) Material einige möglichst gute (so gut wie es mit diesem Ausgangsmaterial möglich ist) Standbilder zu produzieren.

Wie gesagt mit PMB, VLC, Camtasia bekam ich zwar Einzelbilder ohne (oder fast ohne) diese Interlacing-Streifen, dafür aber in geringer Schärfe und geringer Dateigröße. Bei Photoshop kann die Dateigröße der Einzelbilder riesig sein, die Schärfe ist besser, aber nach De-interlacing wieder schlecht.

Für jede Idee bin ich dankbar.



Jott
Beiträge: 21802

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jott »

Die beiden Kameras können nur Interlaced, also keine Verbesserungsmöglichkeit an der Quelle.

Dir bleiben letztlich nur zwei Möglichkeiten, beide bietet der De-Interlace-Filter in Photoshop an: einfach eines der beiden Halbbilder weglassen oder beide durch Interpolation verrechnen. Nimm das, was für dich besser aussieht, und bescheide dich damit. Sooo schlimm kann's bei - wie du auch schreibst - sowieso grenzwertigen Infrarot-Aufnahmen ja nicht sein.

Eine dritte fällt mir noch ein: wenn möglich, stelle bei den Kameras den Shutter manuell auf 1/25. Dann hat die Kamera sozusagen gar keine Zeit für Interlaced-Bilder, und die Streifen sind weg. War vor zehn Jahren ein beliebter Trick, um reine Interlaced-Kameras zu visuell progressiven Bildern zu zwingen. Vielleicht klappt's bei deinen Kameras ja auch und passt für deine Zwecke.



Jan
Beiträge: 10027

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von Jan »

Kostenloser VLC Player, im Menü Ansicht ""Erweiterte Steuerung" aktivieren und dann unten in der Taskleiste auf "Videoschnappschuss" drücken und Voila.

Man kann übrigens das gleiche Bild was vorher mit 72 DPI gespeichert ist, als neues Bild mit 300 DPI abspeichern, da wird die Qualität nicht verändern, auch nicht die Bildgröße, weil viele Leute eben nicht den Unterschied zwischen Punkte pro Pixel (Druck) und Einzel-Pixelgröße (Fotografie) verstehen wollen.


VG
Jan



domain
Beiträge: 11062

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von domain »

Ich hab jetzt mal bei VLC das an sich sehr wirksame BOB-Deinterlacing aktiviert und einen Schnappschuss gemacht. Bringt gegenüber dem NLE-Bild aber gar nichts, im Gegenteil ist nur schlechter geworden. Keinerlei Gewinn an vertikaler Auflösung, dafür bei starker Vergrößerung aber deutlich gröbere Pixelblöcke.



MK
Beiträge: 4121

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von MK »

domain hat geschrieben:Ich hab jetzt mal bei VLC das an sich sehr wirksame BOB-Deinterlacing aktiviert und einen Schnappschuss gemacht. Bringt gegenüber dem NLE-Bild aber gar nichts, im Gegenteil ist nur schlechter geworden. Keinerlei Gewinn an vertikaler Auflösung, dafür bei starker Vergrößerung aber deutlich gröbere Pixelblöcke.
BOB ist auch kein Deinterlacing in dem Sinne sondern spielt die Halbbilder nacheinander auf Bildschirmgröße skaliert ab. Dadurch verdoppelt sich die Framerate, aber die vertikale Auflösung verringert sich im ungünstigsten Fall um die Hälfte (z.B. bei Quellmaterial dass sowieso nur wenig Interlacing aufweist).



domain
Beiträge: 11062

Re: Hochqualitative Einzelbilder

Beitrag von domain »

Aha und wo gäbe es dann mal ein echtes ineinander verwobenes Deinterlacing im Einzelbild zu beobachten? Taugt doch alles nichts nach euren Analysen :-)
Wie hat das nur Slashcam bei den Testbildern der vielen i-Kameras gemacht, die ja keinen vertikalen Auflösungsverlust erkennen lassen?



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