Was man da sieht, ist eine der damals in Europa am meisten verwendeten Kameras - eine französische Debrie Super Parvo.
Quelle: http://www.liveauctioneers.com/item/161 ... era-c-1950Super-Parvo-Color-Kamera, um 1950
André Debrie, Paris. Geräuschgedämpfte Atelier-Kamera für 35mm-Film in zwei Kassetten à 300 m Filmlänge (vorhanden). Antrieb durch eingebauten Debrie-Synchronmotor für 24 B/s, 380 Volt. Starkstromschalter und Stecker an der Kamera. Objektiv: Cooke Panchro 1:2/28 mm. Suchersystem: Rotierender Reflexspiegel auf dem Umlaufsektor. Das Mattscheibenbild kann über die Fernrohrlupe an der Kamerarückseite betrachtet werden. In der Kamera Schrittschaltwerk mit zwei Zug- und Sperrgreifern. Sektorenblende auch im Lauf verstellbar. Die Kamera steht auf einem lenkbaren Atelierstativ (Vinten). Schwenk- und Neigekopf der Firma Askania Bambergwerk Berlin. Elektrische Funktionen nicht geprüft. - An der Kamera Generalvertreterschild "Linke, Bad-Godesberg". Kamerabeschriftung: "Fink-Film". Mit dieser Kamera hat bei der Hamburger Produktionsfirma Fink-Film der berühmte Kameramann Klaus von Rautenfeld gearbeitet. Neunzig Prozent der europäischen Tonfilme wurden seit 1932 mit Super-Parvo-Kameras von Debrie aufgenommen. Der ab 1950 verstärkte Einsatz von Farbfilmen nötigte die Firma André Debrie zum Bau einer Spiegelreflexkamera, die unter dem Namen "Super Parvo Color" angeboten wurde. Ein neues größeres Gehäuse mit besserer Schalldämpfung berücksichtigte auch die inzwischen höheren Empfindlichkeiten der Studiomikrophone. Alle großen Filmgesellschaften Europas arbeiteten bis ca. 1970 mit Super-Parvo-Color-Kameras, unter anderem die CCC Film Berlin, Bavaria München, Studio Hamburg, Wien-Film, DEFA-Spielfilmstudio Babelsberg. Viele erfolgreiche Produktionen wie die "Sissi"-Trilogie mit Romy Schneider oder "Der Hauptmann von Köpenick" mit Heinz Rühmann wurden mit Super-Parvo-Color-Kameras photographiert. Ein Kameratyp mit filmgeschichtlichem Hintergrund.