Die Diskussion hatten wir ja vor einiger Zeit schon mal hier:
"Wo liegt der Brennpunkt, wo der Sensor?" hiess die an sich einfache Frage.
https://www.slashcam.de/forum/viewtopic.php?p=625779#
Bei der wir uns allerdings die Köpfe heissgeredet und gegenseitig nichts geschenkt haben ;-)
Grund : Die einfache Frage hatte gar keine so einfache Antwort!
Aber StanleyK2 hat den theoretischen Ansatz oben schon geliefert (ich habe auf Seite 2 des obigen Links damals auch ein paar Rechenübungen gemacht):
Die Linsengleichung, die sich hier samt Abbildung wiederfindet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Bildweite
Linsengleichung
1/f = 1/b + 1/g
in Worten: Eins durch Brennweite = Eins durch Bildweite plus Eins durch Gegenstandsweite
f = Brennweite (focal length) = Abstand von Optik-Mittelpunkt bis Brennpunkt F (auf beide Seiten bei einer symmetrischen Sammellinse).
b = Bildweite (image distance) = Abstand von Optik-Mittelpunkt bis Sensor
g = Gegenstandsweite (object distance) = Abstand von Optik-Mittelpunkt bis Objekt
Die Linsengleichung nach den 3 Variablen aufgelöst (wenn ich mich nicht verrechnet habe):
f = b·g / (b+g)
b = f·g / (g-f)
g = f·b / (b-f)
Für Dich wäre die Bildweite interessant, die bei unendlicher Gegenstandsweite (Objektiv auf unendlich) gleich der Brennweite ist, womit der Brennpunkt auf dem Sensor liegt (
nur dann!).
Jetzt ist das alles ziemlich theoretisch und eigentlich als Modell für eine einfache, symmetrische Sammellinse gedacht, wo der Optik-Mittelpunkt in der Mitte der Linse (quer zur optische Achse) liegt.
Bei einem mehrlinsigen Objektiv wäre die Frage: Wo ist der Optik-Mittelpunkt des Objektivs, von dem aus die Distanz bis zum Sensor (=Bildweite) gemessen wird? Er müsste bei Unendlich-Einstellung gerade dort sein, wo der Abstand vom Sensor in Richtung Objektiv gleich der Brennweite ist. Was durch das richtige Auflagemass bewerkstelligt wird.
In der Praxis würde man sich wohl eher an der Hinterlinse des Objektivs bei Unendlich-Einstellung orientieren, als am optischen Mittelpunkt, der irgendwo inmitten der Optik liegt.
Klingt leider alles eher nach 'Trial and Error' als nach präziser Messung!
Im Prinzip könnte man von vorne paralleles Licht (Unendlich-Simulation) ins Objektiv schicken und hinten ein planes Papier / eine Mattscheibe (als Sensor-Simulation) so justieren, dass darauf ein Brennpunkt entsteht. Dessen Abstand zur Objektiv-Auflage / Hinterlinse (was auch immer) wäre ein Anhaltspunkt für das richtige Auflagemass - allerdings nur, wenn der genaue Abstand Sensor - Kamera-Auflage ('Bajonett') bekannt ist.
Ansonsten fällt mir auch nur die Praxis-Methode ein, das Objektiv mit dem bekannten Auflagemass an Kamera A vorsichtig an das bekannte Auflagemass von Kamera B anzupassen, sei es durch Abschleifen oder Unterlegen von Distanzstücken.
Anhang: Bildweiten als f (Brennweite, Gegenstandsweite):
In Excel als Beispiel für ein 50mm-Objektiv und Gegenstandsweiten von 10 Mio Metern (quasi unendlich) bis 0.1 Meter (das müsste Abb-Maßstab 1:1 sein) gemäss b = f·g / (g-f) berechnet (umgestellte Linsengleichung):
2 Erkenntnisse aus der Tabelle:
Wenn Gegenstandsweite unendlich, dann Bildweite = Brennweite
Wenn Gegenstandsweite = Bildweite = doppelte Brennweite, dann Abbildungs-Maßstab 1:1 (natürliche Grösse auf dem Sensor)
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