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Erster Kurzfilm (4min)



Eigene Filmprojekte könnt Ihr hier vorstellen, um Feedback, Kritik und Anregungen zu bekommen.
Antworten
Patrick Scheuermann
Beiträge: 5

Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Patrick Scheuermann »

Hallo,

Ich habe vor kurzem meinen ersten Kurzfilm bei einem Wettbewerb für Nachwuchs Filmemacher eingereicht.

Ich würde mich sehr über euer Feedback und Verbesserungsvorschläge freuen!

Hier der Film auf der Wettbewerbsseite:

http://bit.ly/GLATTEIS-Wettbewerb

P.S: Ich bin kein Profi, 600D, 2 halbe Drehtage sollten ja schon was aussagen. Also bitte nicht sowas wie "Der Ton passt nicht immer so super", "Da steht ja noch was im Hintergrund!" schreiben. Diese Offensichtlichen Dinge fallen einem im Nachhinein selbst auf, nur war halt nicht die Zeit für Korrektur.

Ich will mich nur verbessern, oder eben wissen ob ichs lieber gleich lassen soll.



domain
Beiträge: 11062

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von domain »

In zwei halben Drehtagen ist auch nicht viel zu machen.
Der Reiz solcher Videos liegt ja hauptsächlich im Erinnerungswert für spätere Zeiten.
Irgenwie beneide ich die Juroren von solchen Wettbewerben nicht besonders :-)
Die Frage ist natürlich immer, wie und mit welchen Themen man beginnen sollte, aller Anfang ist schwer, aber ein Anfang ist jedenfalls schon mal und Spaß es sicher gemacht.
Aber natürlich musste wieder mal ein tragischer Ausgangspunkt mit Todesnähe gewählt werden. Was anderes kommt euch wohl nicht in den Sinn.
Wäre doch schön, wenn einem mal was ironisch Überzeichnendes unserer Gesellschaft und ihrer eingeimpften Verhaltensmuster einfallen würde.



TaoTao
Beiträge: 839

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von TaoTao »

Wie wäre denn zb das Thema trotteliger User in Foren die ihre Meinung zu wichtig nehmen?
Allein hier im Slashcam-Forum findet man goldenen Stoff für eine klasse Satire....darf man hier dann nur nicht posten, das würde nur ein unlösbares Paradoxon verursachen aus krankhaft negativer Kritik und krankhafter falscher Selbstwahrnehmung.
Man kann sich schliesslich nicht selber kritisieren wenn man sich eben selber für den virtuellen Knaller hält. <3



7River
Beiträge: 3679

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von 7River »

In die Kamera zu blicken, gleich zu Beginn, sollte man möglichst vermeiden. Oder sollte es der Blick zu seiner Frau sein? Empfindet man als Blick in die Kamera, ich jedenfalls.



Benutzername
Beiträge: 2535

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Benutzername »

canon 600 d. welches objektiv?
Ihr seht mich vielleicht, ´nen toten Rottweiler Gassi führen, im Park, ohne Kopf, aber mit Nietenhalsband, wie ich ihn anschreie, weil das Mistvieh nicht zu bellen aufhören will.



Patrick Scheuermann
Beiträge: 5

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Patrick Scheuermann »

Kurz zum Wettbewerb, da bisher ja eher die Arbeitszeit und das Thema ne Rolle spielten:
Themen waren Glaube, Liebe, Hoffnung, oder alle drei. Teilnahme für filmemachher bis 31.01.15, online voting aber schon ab 30.November. wieso ich das so schnell hochgeladen habe?
Ganz einfach, gleich am ersten Tag hat ein YouTubeer sein Video hochgeladen, keinen Film, ein Video (es gibt eigentlich auch ne YouTubeer Kategorie). Jedenfalls hat ihm seine Fangemeinde von Ca 18.000 Fans gleich mal 800 Punkte Vorsprung verliehen, einem Video, dessen Titel "Glaube,Liebe, Hofung" (Nein ich habe mich nicht vertippt) ist.
Jedenfalls wollte ich an die Sache eher mit einem szenischen Film rangehen, und von euch nur Tipps oder Feedback hören, den Wettbewerb kann man eh vergessen..



Patrick Scheuermann
Beiträge: 5

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Patrick Scheuermann »

Objektive waren alte Olympus 2.0er und 2.8er festbrennweiten, hauptsächlich das 24mm 2.8.

Also er blickt am Anfang Richtung küche, wo seine Frau sitzt, das er in die Kamera schau habe ich nicht bemerkt, aber danke.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Skeptiker »

Ich versuche mal, den Inhalt zusammenzufassen:

Also, der Film setzt in der 9. Woche ein.
Der junge Mann kommt nach Hause und ruft "Schatz, bin zu Hause" (klingt eher wie ein 64-jähriger ein Jahr vor der Pensionierung).
Sie entgegnet routiniert: "Wie war's auf der Arbeit?".
Er: "Die Kollegen haben wieder genervt ... diese ganzen mitleidigen Blicke".
So weit, so gut - bis hierher keine Überraschungen.

Dann wird der Grund enthüllt, warum der Film mit Woche 9 beginnt:
Er sagt (man versteht es leider schlecht): "Aber auf dem Heimweg, ich sag's Dir, ich hätt's fast getan". Man sieht ihn aussen am Brückengeländer über der Autobahn.
Also: Selbstmordgefährdet - vermutlich Depressionen!
Ihre nicht sehr einfühlsame Reaktion: "Ach, das hatten wir doch alles schon!".
"Lass die Wunden erst verheilen - Du musst loslassen!".

Klingt eher wie eine abgekühlte Mutter-Sohn Beziehung (eigentlich nicht einmal das), als eine Freundschaft/Partnerschaft auf Augenhöhe, in der es mal um Liebe ging.

Dieser Ton zieht sich so weiter - der nächste Stopp ist bereits die 42. Woche - also fast ein Jahr nach dem Zeitpunkt Null.

Sie: "Ich akzeptiere ja, dass Du jetzt von zu Hause arbeitest, aber willst Du nicht mal rausgehen?"
Seine als Entgegnung mehr gemurmelte als gesprochene Antwort konnte ich trotz mehrer Versuche nicht entschlüsseln.

Dann ein grosser Sprung - die 83. Woche - mehr als anderthalb Jahre danach:

Die beiden gemeinsam im Bett (er liest ein Buch): "Wie ging's denn heute bei der Therapie?".
"Super - es lief (wiederum schwer verständlich) super!"
Sie (die wissen muss, dass das nicht stimmt): "Das freut mich, es ist langsam auch echt an der Zeit loszulassen."
Der Schlüsselsatz im Film - das Motto.

Dann die 24. Woche - also ein zeitlicher Rücksprung um 59 Wochen (??):
Er serviert 2 Spiegeleier, sie vorwurfsvoll: "Wieso hast Du zwei gemacht?"

Es wird immer deutlicher - Die "böse Freundlin" ist für seinem labilen Zustand zumindet mitverantwortlich.
Die Dramatik steigt - die Musik im Hintergrund wird lauter.

Dann der Sprung in die 121. Woche - über 2 Jahre danach:
Sie find's gut, "dass Du Dich mal wieder mit jemandem triffst".

Dann - in der 124. Woche, nach dem 5. Treffen - fällt sein erster klarer Satz an sie (wiederum akustisch etwas schwer verständlich):
"Deswegen glaube ich auch, dass das mit uns nicht mehr funktionieren kann".

Aha - wer hätte das gedacht. Man fragt sich: Hat es denn jemals funktioniert?

Dann die 1. Woche - Neuanfang (!!):

Gefühlvolle Musik - eine englische Herzschmerz-Ballade setzt ein, raumgreifend laut.
Es fällt ihm nicht leicht, ihr Bild und all die Erinnerungen abzuhängen. Sie hat einen letzten (eher virtuellen - in seinen Gedanken) Auftritt, bevor sich die Tür hinter ihm öffnet und die Neue eintritt mit einem kurzen Satz, den ich akustisch nicht verstehe.

Er springt auf, an ihr vorbei, und verstaut das eingerahmte Bild der Verflossenen nun endgültig in der Schublade.

Die Herzschmerz-Musik noch dominanter.

Dann tritt sie an ihn heran - mit neuer Musik - klingt optimistischer.

"Was ist?" (oder so ähnlich - man verteht es wiederum kaum) fragt sie.
Er: "Etwas, das ich schon lange loswerden musste!" (gemeint ist das Bild und die alte Beziehung).

Sie (ihn seitlich umarmend): "Ich lass' Dich nicht mehr los!".

Man fragt sich: Ist das nun das richtige Rezept für die glückliche Zukunft?
Denn DEN Satz wird die Vorgängerin ihm auch mal gesagt haben.
Aber diesmal stimmt's wirklich ?? Na ja, wer weiss …
Wirkt irgendwie eher wie "Muttis Liebling hat eine neue Ersatzmutti gefunden" (aber selbständig wird er nimmermehr).

Mögliches Fazit:
Die Stimmung der Männer steigt und fällt mit den Frauen an ihrer Seite.
Fällt sie zu tief, bleibt als einziger Ausweg der Sprung von der Autobahnbrücke. Und wenn der nicht "gelingt", der Gang zur Psychologin mit abschliessendem Wechsel der Lebensgefährtin (neudeutsch: Lebensabschnittspartnerin).

"Glaube - Liebe - Hoffnung" war das vorgegebene Thema (auch ein Buchtitel von Ödön von Horvath, 1932 (der wiederum auf einen Bibeltext zurückgeht)):

Liebe? - erloschen.
Glaube? - eher "mal abwarten - kommt Zeit, kommt Rat".
Hoffnung? - ja, die besteht - es kann beim neuen Anlauf eigentlich nur besser werden.

Musik auf volle Lautstärke - Aufbruchstimmung (wie man's nimmt …) und Abspann.



Patrick Scheuermann
Beiträge: 5

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Patrick Scheuermann »

@Skeptiker

Erstmal danke für die lange Antwort, ich muss aber leider einige Dinge erwähnen/korrigieren.

Ersteres, wegen dem Ton, klar er ist nicht sehr gut, auch nicht gut abgemischt, aber sie scheinen ja wirklich kaum etwas verstanden zu haben, die letzte Person die den Film gesehen hat und so oft nachgefragt hat war mein Großvater, und der ist 83, und ich will damit um Gottes willen nicht persönlich werden.

Und zu ihrer Auslegung des Inhalts. Dafür sollten sie vielleicht bedenken, der Plot wird non-linear erzählt, auch die 24. Woche ist bewusst gewählt. Woche 1 zeigt nicht das Ende einer Beziehung, sondern den Tod der Frau (schwarz/weiß Foto, schwarzer Bilderrahmen?), sie ist nicht existent gewesen die ganze Zeit, er war nur nicht in der Lage sie loszulassen, das ist in keinster Weise ein "Neustart" das ist schlichtweg der Anfang der Geschichte, der dem kompletten Film einen anderen Ton gibt. Die Frau verhält sich deshalb die ganze Zeit über natürlich nicht mitfühlend und Liebevoll, er weiß im Grunde doch, dass er sie los lassen muss. Es ist keine Liebesbeziehung, es ist ein Mann der mit dem Schatten der Vergangenheit kämpft, nicht mit seiner Partnerin auf Augenhöhe.

Um es vielleicht noch klarer zu machen, gegen Ende, das eine Treffen, er ist langsam bereit jemanden neuen zu finden, findet schließlich jemanden und muss nun seine verstorbene Geliebte endgültig los lassen, dies war ihm vorher einfach nicht möglich gewesen. Das er bereit ist wird klar, sobald ihr Stuhl leer ist. Anschließend die Auflösung das sie Tod ist.

Ich hoffe ich konnte den Inhalt klarer machen, und das nächste mal vielleicht einfach nochmal schauen, vielleicht fällt einem dann mehr auf :)

P.S: Der Film hat eine versteckte Botschaft, mehr ein Hinweiß, leider wurde diese(r) von niemandem bisher entdeckt...



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Skeptiker »

@ Filmer Patrick Scheuermann:
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... die letzte Person die den Film gesehen hat und so oft nachgefragt hat war mein Großvater, und der ist 83, und ich will damit um Gottes willen nicht persönlich werden. ...
Ich bin tatsächlich schon etwas älter, aber SO alt nun doch noch nicht! Und persönlich bin ich ja auch geworden. Nun ist es also wieder ausgeglichen ;-)
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... ich muss aber leider einige Dinge erwähnen/korrigieren. ...
Da habe ich den ganzen Film also falsch gedeutet.
Jetzt fragt sich natürlich: Spricht das gegen den Film oder gegen mich?
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... der Plot wird non-linear erzählt, auch die 24. Woche ist bewusst gewählt. Woche 1 zeigt nicht das Ende einer Beziehung, sondern den Tod der Frau (schwarz/weiß Foto, schwarzer Bilderrahmen?), sie ist nicht existent gewesen die ganze Zeit, ...
Das habe ich in der Tat nicht bemerkt. Muss man drauf kommen, dass die Person, die immer wieder quicklebendig geantwortet und agiert hat, gar nicht existent gewesen ist.
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... er war nur nicht in der Lage sie loszulassen, das ist in keinster Weise ein "Neustart" das ist schlichtweg der Anfang der Geschichte, der dem kompletten Film einen anderen Ton gibt. ...
Ja, einen komplett anderen!
Patrick Scheuermann hat geschrieben:...Die Frau verhält sich deshalb die ganze Zeit über natürlich nicht mitfühlend und Liebevoll, er weiß im Grunde doch, dass er sie los lassen muss. Es ist keine Liebesbeziehung, es ist ein Mann der mit dem Schatten der Vergangenheit kämpft, nicht mit seiner Partnerin auf Augenhöhe. ...
Das "verhält sich deshalb die ganze Zeit über natürlich nicht mitfühlend und Liebevoll" will mir nicht einleuchten.
Was hat das damit zu tun, dass sie tot ist?
Sie hätte doch mitfühlend und liebevoll sein können und ist nun trotzden tot.
Falsche Parnerin gewählt? Eine Nicht-Beziehung gelebt? Oder einfach auseinandergelebt?

Oder ist die Erklärung, dass er die Vorwürfe (vielleicht im Zusammenhang mit ihrem Tod), die er nun an sich selber richtet, mit ihrem Bild und ihrer Stimme versieht - also die Erinnerung an sie und seine Schuldgefühle sowie das Unvermögen loszulassen, gedanklich miteinander vermengt.
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... er ist langsam bereit jemanden neuen zu finden, findet schließlich jemanden und muss nun seine verstorbene Geliebte endgültig los lassen ...
Diese Liebe scheint relativ einseitig gewesen zu sein.
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... Anschließend die Auflösung das sie Tod ist. ...
Was ich anders interpretiert habe.
Patrick Scheuermann hat geschrieben:...Ich hoffe ich konnte den Inhalt klarer machen ...
Auf jeden Fall.
Nur, wieviele Zuschauer merken das ohne diese Erhellungen nur aufgrund der Bildsprache und trotz nonlinearen Ablaufs, und wieviele sehen es wie ich und tappen achselzuckend im Dunkeln?
Patrick Scheuermann hat geschrieben:... P.S: Der Film hat eine versteckte Botschaft, mehr ein Hinweiß, leider wurde diese(r) von niemandem bisher entdeckt...
Ich mit meinen 83 werd's wohl nicht schaffen ;-)

Danke für die Erläuterungen.
Beim nächsten Film eventuell älteren Zuschauern wie mir erzählerisch / bildlich etwas mehr auf die Sprünge helfen!

Freundlicher Gruss
Skeptiker



matchframe
Beiträge: 76

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von matchframe »

Erstmal herzlichen Glückwunsch zum ersten Film! :)

Ich versuche es mal mit ein paar Anmerkungen:

Der Zuschauer sucht sich ja immer irgendetwas zum Orientieren: Fragt sich, wie die Personen im Zusammenhang stehen, was passiert ist, ordnet zeitlich und örtlich ein. Nach deiner Erklärung muss ich feststellen, dass ich deinen Film ebenfalls komplett falsch interpretiert habe. Auch ich hatte die Assoziation mit Depressionen und einer Beziehung, die nicht mehr funktioniert.

Das kommt daher, weil man sich an den Wochenzahlen festhält, weil sie einem so präsent vorgeführt werden. Und daran, dass es dem Kerl scheiße geht und er sich umbringen will. Niemand denkt daran, dass die Freundin nichtmehr existiert. Wenn du deine Zuschauer nicht verwirren willst, solltest du das klarer machen, und unwichtige Dinge weglassen.

Im weiteren Verlauf versucht man ständig die Beziehung der beiden zueinander zu kapieren. Mal ist sie motzig, mal mitfühlend, ... das bekommt man im Kopf nicht zusammen, was nun zwischen den beiden los ist. Daher versucht man ständig einen Anhaltspunkt zu finden. Das gelingt aber nicht, weil deine Intention (sie ist tot und will dass er endlich von ihr loslässt) nicht klar ist.

Ebenso wird allein durch das schwarz-weiße Bild nicht klar, dass sie tot ist. Beim Fotografen sind 80% der Bilder im Schaufenster schwarz-weiß, deswegen sind die aber nicht alle tot ;o)

Auch deine versteckte Botschaft 5-4-3-2-1-5 ... Der Kreislauf, alles wiederholt sich... transportiert sich leider nicht, das hat aber nix mit dem Alter zu tun ;o)

Würdest du diese wichtigen Punkte dem Zuschauer klarer machen (Sie ist tot, Anhaltspunkte für den Kreislauf), hätte dein Film mehr Chancen, verstanden zu werden. Und deine Zuschauer hätten mehr Spaß daran, ihn anzugucken, weil sie sich nicht ständig fragen, was der Film einem sagen will. Wir machen ja kein Rätselraten, sondern Filme ;o)

Das ist meiner Meinung nach der größte Schwachpunkt am Film. Danach kommt die Musik mit Sprache. Das trägt zur unverständlichkeit enorm bei und lenkt nur ab. Du kannst ja gerne das "never say goodbye" am Schluss lassen, um deine Aussage zu unterstützen. Aber nicht den ganzen Film durchdudeln.

Trotzdem nochmal Gratulation zum Film. Lass dich nicht von Reaktionen unterkriegen, aber bleib immer selbstkritisch, dadurch lernst du am meisten. Und ich glaube jeder hat entweder mit nem "Gefühlsdusel-alleine-tot-verlassen-Film" oder mit nem "Ich-baller-dich-tot-obwohl-ich-noch-keine-haare-am-sack-hab-Film" angefangen.

LG



Jensli

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Jensli »

Jetzt wo der Film erklärt wurde, finde ich die Idee eigentlich genial. Erst am Schluss wird aufgelöst, dass man die ganze Zeit einer Rückblende aufgesessen ist und die Freundin eigentlich schon die ganze Zeit tot ist. Erinnert mich spontan an The Sixth Sense, aber etwas abgewandelt.

Tja und jetzt zum unangenehmen Teil: diese tolle Idee hast du mit deiner Umsetzung komplett verhauen. Niemand außer dir hat anscheinend die Idee hinter deinem Film verstanden. Ich an deiner Stelle würde versuchen, das nochmal zu filmen. Diesmal mit mehr Zeit und einem besseren Drehbuch.



ennui
Beiträge: 1212

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von ennui »

Ich habe das (irgendwann) schon so verstanden wie beabsichtigt, also dass sie tot ist und nur er sie sieht. Altes Horrorfilmmotiv. Aber es war schon auch alles bisschen unklar und missverständlich und zu vage angedeutet, ganz sicher war ich mir jetzt auch nicht.

Am meisten gestört hat mich die Inszenierung, der mechanisch in die einzelnen Szenen und Daten zerhackte Ablauf, ich hätte da eher längere komplexere Szenen, und dafür vielleicht weniger davon gemacht, oder gleich einen längeren Film gemacht. Mehr Zeit nehmen, auch innerhalb der Szenen, für Atmosphäre, das rattert sonst nur alles so runter. Und es war alles etwas flach, vom Raum her. Mehr Kameraeinstellungen, raffinierteres Licht würden da helfen. Auch vielleicht noch andere Schauplätze, zb. mal außen. Oder Details der Wohnung zeigen, vielleicht alte Gegenstände von ihr. Und sowas dann, wie auch das Bild in der Schublade, ruhig mal riesengroß zeigen. Oder auch die Gesichter. Und es würde sicher auch nicht schaden, wenn die Darstellerin ein kleines bisschen mehr geisterhaft und irreal wirkte (ich meine jetzt keine plumpe Schminke oder CGI, um Gottes Willen), die ist schon sehr bodenständig für ein Phantom. Die Schauspieler geben sich schon Mühe, ihre Sache gut zu machen, aber man merkt natürlich, dass das keine Profis sind und die Regie auch nicht. Daran hängt bei so einem Film (wo es nicht um irgendein Geballer oder sowas geht) natürlich ganz viel und es muss entsprechend gut sein.

Für den ersten Film hast du dir da gleich etwas sehr anspruchsvolles vorgenommen und es auch ganz interessant gelöst, aber vielleicht einfach zuviel an Konzept in die 4 Minuten gepackt, andere nehmen sich für sowas ja 90 und mehr.



Patrick Scheuermann
Beiträge: 5

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von Patrick Scheuermann »

Wow, erstmal Danke an eure ganzen Antworten, freut mich sehr so aktives und vor allem konstruktives Feedback zu erhalten. :)

Ich werde jetzt bestimmt nicht alle Aussagen zitieren und kommentieren, aber ein par Dinge vielleicht allgemein formulieren.

Ihr hattet ja scheinbar etwas zu kämpfen den Film beim ersten Mal zu verstehen und ich muss ehrlich sage, das war auch ein wenig so beabsichtigt. Das am Ende sogar diskutiert wird wie man den Film deuten sollte freut mich auch. Ich will keine Filme machen die einen sanft berieseln und bei denen man mal kurz das Hirn abschalten kann.
Natürlich hätte das in diesem Fall mehr Zeit gebraucht und ich muss ehrlich sagen, nach eurem Feedback habe ich mir vorgenommen das ganze im Sommer neu zu drehen, dann mit mehr Erfahrung, mehr Zeit, mehr Locations und auf jeden Fall ohne irgendwelche Einschränkungen. Oder vielleicht mache ich was ganz anderes, wer weiß.

Ganz kurz noch zum Film an sich. Der angesprochene Kreislauf ist eher als Countdown zu verstehen, bis zur Stunde Null, dem Gespräch eben. Natürlich könnte man in den 5 Treffen ein Reset sehen, war aber nicht bezweckt.

Wieso ist die Frau so launisch und wechselt ihr Verhalten?
Habt ihr jemals eine Frau geliebt die einem Till Schweiger-Drehbuch entsprungen ist? Naja, ich jedenfalls nicht und deshalb wollte ich die Figur auch nicht in ein "die liebende Ehefrau" oder was weiß ich für ein Klischee zwängen. Wobei das auch wieder die Sache mit der zu komplexen Story für 3:30 Minuten aufbringt.

Das ihr alle euch gefragt habt wieso er den diese Frau liebt, wieso er sie nicht verlässt, wie einseitig doch diese Beziehung ist, hat mich sehr gefreut. Genau das wollte ich nämlich erzeugen. Wobei es wohl zu viel Verwirrung war.

Ich habe versucht das ganze schnell zu halten. Vermutlich wurde es für einige zu schnell. Aber wie gesagt, danke nochmals für euer Feedback. Ich werde weitermachen, Spaß haben und viel lernen. Und wer weiß was dann in ein par Monaten das nächste Projekt ist das ich euch zum Fraß vorwerfe :)

Liebe Grüße an alle!



domain
Beiträge: 11062

Re: Erster Kurzfilm (4min)

Beitrag von domain »

Sehr bemerkenswert, wieviele Gedanken du dir schon vor dem eher amateurhaft durchgeführten Dreh gemacht hast. Ein professioneller Autorenfilmer hätte an zwei Halbtagen vielleicht mal 3-4 Szenen mit X Wiederholungen arrangiert und durchgezogen.

Es gibt immer zwei Beurteilungsmöglichkeiten. Eine relative und eine absolute.
Absolut gesehen finde die Machart des Videos aus vielen Gründen sehr sehr bescheiden.
Aber relativ zu anderen Amateurvideos, relativ zu eurem Alter und der zur Verfügung stehenden Zeit usw. aber doch schon bemerkenswert. Weitermachen!

Was mich immer erstaunt ist, wie es bekannte Autorenfilmer eigentlich vom Amateur zum Profi geschafft haben.
Siehe hier den Aufwand von Ulrich Seidl, dessen Filme bzw. Ausschnitte davon du sicher kennst:
(Seidl und Paradies mal auf Youtube eingeben)

http://paradies-trilogie.at/paradies-ho ... t-credits/



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