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Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG



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slashCAM
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Beiträge: 11262

Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von slashCAM »

Ein herrenloser Tab im Browser (dessen Herkunft wir nicht mehr nachvollziehen können) führte uns zu diesem Blog
Bild

Hier geht es zur Newsmeldung mit Link und Bildern auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG



rainer7u5
Beiträge: 52

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von rainer7u5 »

Vielen Dank für den Hinweis auf diesen Artikel.

Ich stelle fest, dass sich mein Blog-lese-Verhalten verändert hat, seitdem ich slashcam.de lese. Vorher habe ich möglichst viele Blogs regelmäßig besucht, um nichts zu verpassen. Das war natürlich ziemlich zeitaufwändig...

Jetzt lese ich hauptsächlich auf slashcam.de und werde auf wichtige Posts Anderer hingewiesen und entdecke nebenbei auch neue Blogs.

Gut, dass ab und zu bei Euch mal ein herrenloser Tab im Browser offenbleibt...

Rainer



domain
Beiträge: 11062

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von domain »

Ich erkenne daraus, dass auch RAW nicht linear aufzeichnet, sondern schon in gewisser Weise in einen optimierenden Quantisierungsbereich gelegt wird. Aber wer hat denn behauptet, dass es überhaupt lineare Aufzeichnungen jemals gegeben hat?
Hat es ohnehin niemals gegeben, weder analog noch digital.



Valentino
Beiträge: 4822

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von Valentino »

Jetzt wäre nur interessant ob das vor oder nach der Digitalisierung passiert.

Bei der Alexa werden ja so oder so zwei Signale verarbeitet, der Datenstrom der Low und die der Highlights. Für das RAW müssen diese beiden Datenströme sinnvoll miteinander zu einer RAW Datei zusammengefasst werden.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von WoWu »

Moin Valentino.

Interessant, was Du sagst. Ich bin bisher immer davon ausgegangen, das bei der Alexa das Ergebnis des Komparatorsignal aus den beiden Chains als RAW Signal herausgeführt wird. Denn das gehört ja quasi noch in den analogen Teil des Sensors.
Aber das ist interessant ... hast Du da genauer Hinweis ?

@domain
Ich erkenne daraus, dass auch RAW nicht linear aufzeichnet,
Woraus erkennst Du das ?
Er stellt lediglich fest, dass Grün eher clipped als R und B.
Das liegt aber an der Quanteneffizienz der Sensoren und ist nicht bei jedem Sensor gleich.
Daraus resultiert aber nicht, dass es sich um kein lineares Signal handelt.
Er hat es ja auch selbst als [Linear RAW at work] bezeichnet. Es bleibt aber linear.

Und dass zur Übertragung eines 12 Bit Signals 2 Byte benötigt werden, sollte mittlerweile auch jeder wissen, denn irgendwo müssen alles Werte oberhalb von 8 Bit ja schließlich untergebracht werden.
Dennoch ist in einem solchen 2Byte (16Bit) Signal nicht mehr drin, als der Sensor an Werten abgeliefert hat (12 Bit).
Dass DNG da ein ein 16 BIT TIFF raus macht, wird leider immer wieder mit den Inhalten verwechselt, zumal die TIFF Spezifikation gar nicht mehr als 12 Bit Clear Code zulässt.

Ansonsten ist in dem Blog auf die eigentlich relevanten Cine-DNG Belange überhaupt nicht eingegangen, nämlich darauf, was DNG mit Signalen veranstaltet, wenn die Metadaten nicht vom Kamerahersteller eingestellt werden.
Also, zum Thema DNG äusserst magere Erkenntnisse und nicht wirklich "tiefe Einsichten".
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



domain
Beiträge: 11062

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von domain »

Ich habe mich nur auf folgende Textstellen bezogen, die besagen, dass Sensoren selbst nicht durchgängig linear aufzeichnen und weiters, dass in div. Kameras vor der Aufzeichnung in RAW außerdem noch eine gewisse „Vorverdauung“ stattfindet:

„Camera sensors are generally linear in their nature except for the extremes (shadows and highlights).
The linerasation step depends on a number of factors.
Is the source camera data stored inside the DNG actually linear as well?
BMC have taken the sensor data and given it a compression curve before saving the data into the DNGs, the sensor itself is probably linear but what is stored in the 12 bit DNG isn’t linear, it has a better spread of values. This is a good thing.

Man sollte auch nicht generell glauben, dass eine tolle Linearität ein besonderes Qualitätsmerkmal sei, im Gegenteil.
So verzeichneten auch schon Chemiefilme in den Lichtern (also im Negativ bei den dichtesten Stellen) eine stark abgeflachte und keineswegs mehr lineare Zunahme der Schwärzung, was aber bei spezieller Ausarbeitung sehr willkommen war, da zusätzliche Stops realisiert werden konnten.



roaldc
Beiträge: 27

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von roaldc »

Ich würde Raw differenzieren in:

1) Sensor Raw
Daten, die direkt vom Sensor stammen, bei CMOS sind diese wohl immer digital, bei CCD werden diese via Analog-Digital-Konverter erzeugt. Diese können dann 8, 10, 12 oder mehr Bit je Sample haben.
Meistens als Bayer Pattern Image. Meistens linear.

2) Camera Raw
Daten, die den kompletten (Raw-)Signalfluss in der Kamera durchlaufen haben. Es könnten somit 16 Bit linear Werte in 12 Bit nicht linear gewandelt werden.
Meistens als Bayer Pattern Image.

Cinema DNG:
Kann optional eine 2D Lookup Table für die Linearisierung enthalten. Digital Bolex D16, Ikonoskop Adam DII und Aaton Penelope Delta enthalten keine. Black Magic Kameras enthalten eine. Ich vermute, dass der Sensor 14 oder 16 Bit liefert und diese in 12 Bit "gemappt" werden, welches zu einem "flachen Film-Profil" führt.

Cinema DNG ist nicht TIFF, obwohl TIFF Tags für die Beschreibung der Daten verwendet werden. Cinema DNG benutzt nur einen Teil der TIFF Tags und besitzt darüber hinaus Tags, die für Filmsequenzen nützlich sind. Wichtig ist außerdem, dass eine festgelegte Dateistruktur einzuhalten ist.

Einen Overhead hat Cinema DNG dadurch, dass viele Daten in jedem Frame wiederholt geschrieben werden. So ist in jedem einzelnen Frame einer Black Magic Kamera eine Liniarisierungstabelle enthalten. Theoretisch könnte damit jedes Frame eine andere Tabelle enthalten. In der Praxis scheint mir dies aber nie erforderlich zu sein.

Ich habe meine Kenntnisse durch die Entwicklung einer eigenen Transcoding Software erworben (siehe ). Dazu habe ich einen Cinema DNG Parser entwickelt. Es gibt eine Website zum Thema Cinema DNG: http://cinemadng.org (u.A. eine Initiative der Digital Bolex Leute, wird derzeit aber nur wenig aktualisiert).



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von WoWu »

@domain

Das ist allerdings einwenig missverständlich, aber jeder Sensor erfährt aufgrund der unterschiedlichen Quanteneffizienz in der (relativ umfangreichen) Vorverarbeitung eine Linearisierung. (Sonst hätte jedes Pixel seine eigene Helligkeit).
Bei den, von BMD verwendeten Sensoren erhält man immer den Ausgang einer Kompression, aufgrund der zwei Chains, die der Sensor hat.
Hier geschieht eine Komparation in der der Chain für die geringen Lichtanteile eine höhere Vorverstärkung (im Chip) erfährt, als der Ausgang für die hellen Anteile. Die Differenz zwischen den beiden Kanälen repräsentiert das RAW Signal. Insofern ist es tatsächlich komprimiert, bezieht sich aber auf diesen Sensortyp. -Daher auch die "Black Sun", weil der Punkt, an dem beide Signale gesättigt sind, wieder eine Differenz von NULL aufweisen und somit als "Black" interpretiert werden.
Daher auch meine Frage, an Valentino, ob ARRI die beiden Signale tatsächlich gesondert herausführt denn ARRI benutzt ein identisches Prinzip.

Das ist immer einwenig das Problem -wie auch in diesem Blog- dass man versucht von der Wirkung auf die Ursache zu schliessen, ohne sich mal anzuschauen, wie die Sensoren eigentlich funktionieren.
Aber daraus würde ich nicht ableiten, dass RAW Signale generell nicht linear sind.
Ich würde nur daraus ableiten, dass solche Dinge, wie Filter vor den Sensoren und Toleranzen in der Empfindlichkeit bei manchen Kameras nur unzureichend linearisiert sind und dass cineDNG, sofern keine Unterstützung des RAW Signals durch den Hersteller besteht, das nur unzureichend interpretiert.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



chmee
Beiträge: 204

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von chmee »

roaldc hat geschrieben: Cinema DNG ist nicht TIFF .. festgelegte Dateistruktur einzuhalten ist.
Und so ist TIFF auch zu verstehen. Es beschreibt eine Datei- und Datenstruktur, die auch auf (C)DNG zutrifft. Ein DNG (und auch zB ein CR2) kann informationstechnisch wie ein TIFF gelesen werden. In der TIFF-Spec von 1992 ist diese Freiheit auch beschrieben.
• TIFF is designed to be extensible—to evolve gracefully as new needs arise.
• TIFF allows the inclusion of an unlimited amount of private or special-purpose information
Einen Overhead hat Cinema DNG dadurch, dass viele Daten in jedem Frame wiederholt geschrieben werden. So ist in jedem einzelnen Frame einer Black Magic Kamera eine Liniarisierungstabelle enthalten.
Nun, das betrifft viele Tags - die Frage ist, wozu einen Overhead von geschätzten 18KB (inkl. Linearizationtable BMCC) vermeiden, wenn das Frame autark nicht mehr lesbar ist.

Übrigens ist der Link auf Deine App die einzige Neuigkeit in diesem Thema (wobei ich im Blogeintrag auch ein bisschen über die 15Bit von Adobe stolpere..)



Valentino
Beiträge: 4822

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von Valentino »

@WoWu
Meine Vermtung, das erst digitialsiert wird und dann zusammegeführt habe ich mir von dieser ARRI Info abgeleitet:
DGA simultaneously provides two separate read-out paths from each pixel with different amplification. The first path contains the regular, highly amplified signal. The second path contains a signal with lower amplification, to capture the information that is clipped in the first path. Both paths feed into the camera’s A/D converters, delivering a 14 bit image for each path. These ima-ges are then combined into a single 16 bit high dynamic range image.
Quelle: http://www.arri.de/camera/alexa/technol ... as_sensor/
Aus diesem 16bit wird schlussendlich auch das 12 bit Log ARRI-RAW erzeugt.

Quelle: http://www.arri.com/camera/alexa/workfl ... aw/format/



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Tiefe RAW-Einsichten in Cinema DNG

Beitrag von WoWu »

@Valentino
Danke für die Info.
Aber das ist dann schon so, wie ich oben beschrieben habe, dass sie eine Dual-Giain Verstärkung machen.
Damit erreicht man eine bessere Nutzung des Low Ends und damit eine Erhöhung des SNRs. An dem Dynamikumfang des Sensors ändert das naürlich nichts, nur an der Limitierung durch den Prozessen.
Das ist genau so, wie das BMC macht, nur ARRI macht das mit mehr Realout Kanälen.
Sie haben sich dann aber auch mal wieder "butterweich" erklärt:
In the final images, the shadow areas are re-constructed from the high gain path and the highlights are reconstructed from the low gain path for an image containing meaningful luminance information in all 16 bits.
Denn 16 Bit Informationen bekommt man eben nicht aus einem (eigentlich nur) 14 Bit Sensor.
Ich dachte, dass sie da noch irgend etwas prinzipiell anders machen, aber ist wohl nicht so.
Danke, nochmal für die Info.
Gute Grüße, Wolfgang

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