Spezielle Audiorecorder - Offener Brief an Hersteller

[TonBild]

Das kann ich dir nicht sagen. Ich habe auch den DR 60 nicht. Hab mich damals gegen ihn und für den Zoom H6 entschieden. Mit dem bin ich sehr zufrieden. Falls der neue DR 60 MK II so gut sein sollte wie der Zoom, käme er aber vielleicht mal für mich in Frage. Mir gefällt das Design und die Möglichkeit, das Gerät unter eine DSLR zu schrauben. Auch der Synchronimpuls für Kamera und Recorder hat was.

Du kannst doch auch vom Zoom H6 den Line-Ausgang (im Menü mit der aktuellen Firmware diesen Ausgang auf Mikrofonpegel heraubsetzen) in den Mikro-Eingang der Kamera stecken?

Hier das Zitat zum Stromverbrauch des alten DR 60:

"DER Nachteil von dem Gerät ist aber, dass es enorm viel Strom braucht!! Eine Batterieladung von 4 AA Zellen wird bei zwei Mikros mit Phantomspeisung und angeschlossener DSLR innerhalb von etwa 100 Min leergesaugt. Das reicht in der Regel nicht mal um ein Theaterstück mitzuschneiden. Ich habe damit Hamlet mitgeschnitten, da reichte es nicht mal für die erste Hälfte! Das ist natürlich vollkommen fehlkonstruiert!! Auch bei Filmdreharbeiten mussten ständig die Batterien gewechselt werden. Dann hätte man bei der Konstruktion lieber 8 AA vorsehen sollen und die Laufzeit damit immerhin verdoppeln können. Aber so kann man nicht arbeiten."
http://www.thomann.de/de/tascam_dr_60d.htm

Hier die Herstellerangaben aus http://tascam.com/product/dr-60d/specifications/ zum alten DR-60D:
Alkaline batteries (EVOLTA) About 2:30 min (Phantom on)
About 4:30 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop) About 3:15 min (Phantom on)
About 5:00 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop pro) About 3:45 min (Phantom on)
About 6:00 min (Phantom off)
DR-60D+BP-6AA
Alkaline batteries (EVOLTA) About 5:30 min (Phantom on)
About 10:30 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop) About 7:30 min (Phantom on)
About 12:00 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop pro) About 9:30 min (Phantom on)
About 14:30 min (Phantom off)

Hier die Herstellerangaben zum neuen DR-60DmkII:

Continuous operation time 2ch WAV, 44.1kHz, 16bit rec
DR-60D
Alkaline batteries (EVOLTA) About 2:30 min (Phantom on)
About 4:30 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop) About 3:15 min (Phantom on)
About 5:00 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop pro) About 3:45 min (Phantom on)
About 6:00 min (Phantom off)
DR-60D+BP-6AA
Alkaline batteries (EVOLTA) About 5:30 min (Phantom on)
About 10:30 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop) About 7:30 min (Phantom on)
About 12:00 min (Phantom off)
NI-MH batteries (eneloop pro) About 9:30 min (Phantom on)
About 14:30 min (Phantom off)

Ich weiß nicht, in wie weit man diesen Werten trauen darf. Jedenfalls hat sich in dieser Beziehung nichts geändert.

Hat jemand hier selbst Erfahrungen mit dem alten Tascam DR-60D bezüglich der Akku-Laufzeit?

Wie viele Stunden hält der Zoom H6?

[Frank B.]

Du kannst doch auch vom Zoom H6 den Line-Ausgang (im Menü mit der aktuellen Firmware diesen Ausgang auf Mikrofonpegel heraubsetzen) in den Mikro-Eingang der Kamera stecken?

Ja, glaub das geht. Ich brauche aber nicht zwangsweise einen Mikrofonpegel, da ich an meiner Hauptkamera Line-Ins habe.

Für die Kameras mit Mikrofonpegeln hatte ich bisher immer einen ART Dual Pre genutzt, mit dem ich gute Erfahrungen gemacht habe.

Mir gefällt halt das Konzept des Tascam, ihn einfach mit der Cam zwischen diesem und dem Stativ zu verschrauben.

Wie viele Stunden hält der Zoom H6?

Ich hatte ihn erst einmal für längere Zeit im Einsatz - ca. 3 Stunden Interviewaufzeichnungen. Ich hatte ihn mit voll geladenen Eneloop Akkus bestückt und meine ihn nicht mit Phantomspeisung betrieben zu haben. Der Recorder zeichnete auch nicht die Zeit durchgängig auf, sondern wurde zwischendurch auch öfter mal in Record-Pause versetzt. Bin jetzt nicht sicher, ob er auch mal ganz ausgeschaltet wurde. Wir haben jedenfalls bei den Interviews längere Pausen zu Absprachen gemacht. Nach der ganzen Aktion zeigte das Gerät immernoch 2 von 3 Akkubalken an.

[pixelschubser2006]

Ich habe zwar etwas andere Bedürfnisse als der TO, rege mich aber auch ständig über die Modellpolitik auf. Übrigens habe ich aktuell bei irgendeinem Markenhersteller einen Recorder gesehen, der als XLR-Würfel ähnlich wie ein Funksender ans Mikro gedockt wird. Noch mehr solche Teile und Yellow kann einpacken. Abgesehen von deren heftigen Preisen (vielleicht noch durch Kleinserie gerechtfertigt) ist die Flexibilität ein Argument, denn man kann sich keinen Kram bei jeder Anwendung so zusammenstellen wie man braucht.
Darüberhinaus ist es schade, dass die Hersteller sich ständig Gedanken machen, was sie verschlimmbessern können, anstatt an den wirklich neuralgischen Punkten anzusetzen. Tascam bringt einen DR-60 MK2. Schön. Sicherlich, die Amps könnten weniger rauschen, aber immerhin kann schon mein alter rauscharme Sprachaufnahmen mit dem MD421, den Rest macht die Software. Sicherlich nicht für jeden Qualitätsanspruch geeignet, aber spätestens mit nem Kondensator-Mic passt es. Was mich viel mehr stört, ist die wuchtige Bauform und die beschissene Batterielösung. Ich kenne keinen, der mit dem Ding gearbeitet hat und der das Thema Strom nicht zum Kotzen findet. Warum gibt es keine Adapterplatte für Sony- oder Canon-Akkus? Brachenstandard für Kleingeräte eben. Wenn die Akkus den ganzen Drehtag halten würden, würde ich ja noch nix sagen. Aber so? Bin mal gespannt wie meine neuen Eneloop Pro sich machen...
Ach ja: Eine Skala hat der neue auch nicht. Noch nicht einmal in der Anleitung wird ein Sterbenswort darüber verloren, welchen Bezugspegel man beim "Pfeil" hat. Unfassbar sowas. Dabei gäbe es sicherlich Lösungen, die das Display mitmacht und nur programmiert werden müssen.
Ganz toll der neue DR-70. Eigentlich das gleiche in Flach. Gefällt mir super, soll sogar kaum teuerer als die 60er sein. Pferdefuss Nr. 1: Eingebaute Mikros - U N T E R der Kamera, wenn man das Ding wie einen Batteriegriff unten an die DSLR schraubt. Hammer Nr. 2: Offenbar kein Mic-Pegel-Ausgang. Ich hoffe noch, dass man den Ausgang irgendwie in der Software pegeln kann, aber ein Poti gibts nicht mehr. Notfalls würde ich an der Stelle ein Kabel mit Widerständen bauen. Ist auch nix anderes. Wobei langsam auch die Kamerahersteller gefragt sind, endlich mal die Eingänge auch Linepegel-tauglich zu machen. Kostet auch nur Ct.-Beträge in der Produktion...

[TonBild]

Übrigens habe ich aktuell bei irgendeinem Markenhersteller einen Recorder gesehen, der als XLR-Würfel ähnlich wie ein Funksender ans Mikro gedockt wird.

Meinst Du den Tascam DR-10X?
http://www.tascam.eu/de/dr-10x.html

[handiro]

Diese neuen mono recorder Würfel von Tascam sind ja schon mal ein Anfang. Besser wäre, sämtliche Funkstrecken mit so einer Einheit auszurüsten. Das ist eine Platine in Größe der micro SD card. Dann hat man immer ein backup.

Ansonsten bin ich genauso "begeistert" wie beiti wenns um die Produktpolitik der meisten Japaner geht, kenne allerdings Firmen wie Ambient, die auch mal custom Lösungen anfertigen, wie den Eumel:
http://www.ambient.de/produkte/ambient- ... g/emp.html

[beiti]

Diese neuen mono recorder Würfel von Tascam sind ja schon mal ein Anfang.

Leider sind sie, was man bisher so rauslesen kann, für die gebotene Ausstattung relativ teuer.

[carstenkurz]

Ja, werden leider dem Profi-Segment zugeordnet. Könnte man auch für unter 100 Euro verkaufen - wenn es denn eine Nachfrage gäbe, die solche Kalkulationen ermöglicht. Das ist halt der Knackpunkt, Geräte sind nunmal meistens weniger wegen der Ausstattung teuer, sondern wegen der Stückzahlen, und je spezieller der Anspruch, desto geringer die zu erwartenden Verkaufszahlen.

Dabei wären normale Miniklinkeneingänge mit PlugIn Power wie bei den üblicheren Rekordern ja auch sinnvoller, weil man dann nicht nur den Rekorder, sondern auch das Mikro günstig halten könnte. Adapter auf teurere Profi-Lavaliers kann man sich ja ohnehin eher leisten, wenn man auch das Geld für solche Mics hat.

- Carsten