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Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit



Der Joker unter den Foren -- für alles, was mehrere Kategorien gleichzeitig betrifft, oder in keine paßt
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cantsin
Beiträge: 14146

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben:Es gibt kein "Recht", nicht beleidigt zu werden
http://dejure.org/gesetze/StGB/185.html

(Selbst in den USA gibt's trotz "free speech" im First Amendment entsprechende Gesetze und Verurteilungen: http://en.wikipedia.org/wiki/United_Sta ... n_practice)



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von wolfgang »

Frank Glencairn hat geschrieben:
wolfgang hat geschrieben:Das Problem entsteht eben erst dort, wo jemand die Rechte anderer beginnt zu verletzen. Klar sind persönliche Beleidigungen wohl der häufigste Fall in Foren
...
Genau das meine ich mit, "sich selbst nicht so wichtig nehmen". Es gibt kein "Recht", nicht beleidigt zu werden (genaugenommen gibt es überhaupt kein "Recht" - aber das ist eine andere Diskussion)
Tja Frank, du hast deine eigenen Konzepte - aber leider sind das halt nur deine Konzepte und nicht die des Rechtsstaates. Selbstverständlich sind Ehrenbeleidigungen oder Verleumdungen im Strafrecht verankert - in Österreich §115 und §297 im Strafgesetzbuch. In Deutschland ist es analog, brauchst ja nur google zu bemühen.

Natürlich gibt es daher von jedem Menschen das Grundrecht nicht beleidigt zu werden - und natürlich machen diese Grundrechte nicht an Forengrenzen halt. GENAU DAS ist ein weit verbreiteter Irrtum zu glauben dass Foren rechtsfreier Raum sind - sie sind es definitiv nicht.

Wenn z.B. hier wie in jedem anderen Forum ein User im Zuge eines Streites einen anderen User massiv beleidigt wird, wenn vielleicht noch die Echtdaten des Beleidigten bekannt sind und der User diesen Strafbestand für sich erfüllt sieht kann er das sehr wohl verfolgen lassen.

Probleme können die Betreiber des Forums (!) bekommen - weil sie das auf ihrer Seite publiziert stehen lassen - aber auch der User der diesen Tatbestand setzt. Da gilts sehr wohl eine entsprechende Judikatur, vor allem dass auch die Forenbetreiber hier mit haftbar sind. Wie kommen die Forenbetreiber eigentlich dazu hier Probleme zu bekommen?

Aber selbst wenn man das nicht so heftig spielen will - der Effekt dieser Beleidigungen ist in jedem Fall dass ernsthafte Diskussionen in so einem Kampfklima einfach nicht mehr möglich sind. In meinen Augen leiden dann all diejenigen User darunter, die vielleicht nur an der Sache interessiert sind. Wie kommen die dazu?

Also ganz so einfach ist die Sache leider nicht, sie ist sehr wohl in einem breiten Kontext zu sehen (obs einem gefällt oder nicht).
Lieben Gruß,
Wolfgang



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

Womöglich hab ich mich nicht klar genug ausgedrückt.

Natürlich gibt es irgendwelche Gesetze für oder gegen alles mögliche und natürlich kann man Beleidigung oder sonst was sanktionieren lassen, aber das sind keine Rechte sondern halt nur Gesetze, die festlegen was passiert (oder auch nicht) NACHDEM was passiert ist.

Was ich mit "es gibt eigentlich keine Rechte" meinte ist folgendes.

Diese angeblichen Rechte, von denen hier immer geredet wird sind rein virtuell. D. h. ob du dieses Recht wahrnehmen kannst oder nicht hängt ausschließlich vom Kräfteverhältnis ab (sprich: Recht des Stärkeren) und nicht von irgendwelchen Paragraphen.

Du hast z.B. das "Recht" auf körperliche Unversehrtheit.
Trotzdem kann dich jeder der stärker, in der Überzahl oder sonst wie mächtiger ist, krankenhausreif schlagen, wenn ihm danach ist - dein angebliches "Recht auf körperliche Unversehrtheit" kann das nicht verhindern. Deshalb sehe ich so was nicht als "Recht" an, denn es kann dir von jedem - wie auch immer überlegenen - weggenommen werden. Einfach weil er es kann, und es gibt nichts was du dagegen tun könntest.

Wenn du dann wieder aus dem Krankenhaus kommst, kannst du Anzeige stellen. Wenn es sich dabei um einen sehr mächtigen Menschen handelt (sehr Reich, sehr einflußstark, sehr Prominent) kann er - einfach aufgrund dieser Stärke - Mittel und Wege finden, diese Anzeige ins leere laufen zu lassen.

Das reicht von Bestechung oder Bedrohung von Richtern, bis hin zum Aufbieten von 5 angeblichen Augenzeugen, die jeden Eid schwören, daß du den Mann angegriffen hast, und das ganze reine Notwehr war. Im schlimmsten Fall wirst du bestraft und nicht er.

Ihr seht also, "ein Recht zu haben" ist quasi völlig bedeutungslos. Genau so bedeutungslos wie irgendwelche Paragraphen, solange es jemanden gibt, der stärker ist und dir dieses Recht einfach aufgrund seiner Stärke entreißen kann.



Yaz
Beiträge: 67

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Yaz »

Hallo allerseits,

dann hat sich hier doch noch eine kleine Diskussion entwickelt, gut so.

vorweg:

Da dieses Thema schon etwas anspruchsvoll ist, kommt man kaum umhin, einmal etwas tiefer und analytischer zu reflektieren, das ist für dieses Forum etwas ungewöhnlich, aber anders wird man dieser Thematik nicht gerecht. Es ist allerdings nur ungewöhnlich wegen dem Gegenstand der Diskussion, in technischen Dingen geht es gleichfalls oft so tief ins Detail, dass ich nichts mehr verstehe. Also gehen wir auch hier einmal etwas gründlicher vor. Da es aber kein akademisches Seminar ist, muss auch dies wiederum begrenzt sein, ich versuche einfach, ein Maß zu finden, für wirklich wissenschaftliche Bearbeitung ist mir ohnehin nicht die Zeit gegeben.

Exempel

Ich nehme einen Beitrag um einiges zu exemplifizieren.

Posting Frank Glencairn:
Unter Bezug auf meinen Beitrag:
slashcam sollte einmal darüber nachdenken, den Thread Openern eine Lösch - und Sperrfunktion an die Hand zu geben. Formverletzungen ließen sich ausgrenzen (es gab hier schon die Androhung von Gewalt), zudem ließe es sich damit vermeiden, dass ein Thema zugemüllt wird und in dem Müll erstickt.

Frank dazu:
Das sehnliche herbeiwünschen einer Blockwart Funktion ist allerdings ein echt deutsches Problem.

Frank, dies ist leider keine Argumentation sondern ein Spruch, genauer gesagt, ein Kraftspruch.

Es ist absurd, Vorschläge, die einen Diskurs mit Regeln konstruktiver gestalten sollen, mit nationalsozialistischer Praxis kontextualisieren zu wollen. Dies ist der platte Versuch, einer Position nicht inhaltlich zu begegnen, stattdessen den Vertreter dieser Position zu diffamieren. Da zudem ein Argument fehlt, ist es ein unsachlicher Beitrag, er sagt nichts zur Sache.

Wenn du der Meinung bist, es sei an der Position irgendetwas unzulässig, warum bringst du dann keine Argumente an, möchtest du dich wirklich mit Kraftsprüchen dieser Art identifizieren und dich damit hier vorführen?

Das Parlament - die empirische Referenz

Grundsätzlich glaube ich, Redefreiheit wird bei manchen falsch verstanden, als eine Freiheit ohne jegliche Regel und Begrenzung. Wenn es eine Institution gibt, in der mit höchster Kompetenz, unter der Aufmerksamkeit der gesamten Öffentlichkeit und unserer verfassungsschützenden Organe die Redefreiheit garantiert ist, dann ist es das Bundesparlament. Gerade lief eine wirklich erheiternde Dokumentation 'Das große Palaver', darin war u.a. zu sehen, wie Otto Schily, dem späteren Innenminister, das Recht zur Rede entzogen wurde, weil er nicht zur Sache sprach, ihm wurde während seiner Rede das Mikrophon abgestellt. Hier wird also sozusagen empirisch ein Hinweis gegeben, Redefreiheit hat Grenzen und kann legitim entzogen werden, bzw. muss sogar entzogen werden, unter bestimmten Voraussetzungen.

Eine Bemerkung am Rande: Der Parlamentspräsident, der hier die Rede unterbunden hat, steht in der Hierarchie der Staatsämter gleich hinter dem Bundespräsidenten, vor dem Bundeskanzler, die Regelung der Redefreiheit hat also allerhöchsten Stellenwert in den Verfassungsorganen.

Die Philosophie - Diskursethik - die theoretische Referenz

Mit Hegel kann ich sagen, Freiheit ist Einsicht in die Notwendigkeit. Die Freiheit der Rede bedarf der Regeln, sie sind notwendig, um genau diese Freiheit schützen zu können, ein Missbrauch dieser Freiheit würde sie gefährden. So ist es auch hier im Internet, ich werde es unter Rückgriff auf die Diskursethik begründen.

Mit den Paradigmen der Diskursethik soll das Ideal des 'herrschaftsfreien Diskurses' realisiert werden. Dieser wiederum ist die zentrale Legitimationsfigur der deliberativen Demokratie und damit zugleich die Legitimation für Entscheidungen im öffentlichen Raum. In der Diskursethik werden die Voraussetzungen eines solchen herrschaftsfreien Diskurses definiert und sie wären auch für uns eine Referenz, an der wir uns orientieren können, um die diskutierten Fragen beantworten zu können.

Ich beziehe mich dabei auf Habermas und Luhmann, man könnte sagen, sie sind schlechthin die Kompetenzen in diesen Fachbereichen, der Philosophie, der soziologischen Theorie, insbesondere Habermas auch in der Rechtsphilosophie. Das soll aber niemanden daran hindern, auch ihnen gegenüber Kritik zu üben.

In einer "idealen Sprechsituation" kann man zu einem Wahrheitskonsens gelangen, wenn
folgende Regeln eingehalten werden:

1. Das Gespräch darf durch keine äußeren Zwänge behindert werden (äußere kontingente Einwirkungen―).

Dies entspricht unseren Intuitionen, Freiheit bedeutet einfach, ich darf reden, ein Verbot wäre ein radikaler Zwang. Unter Punkt vier steht dann Folgendes:

4. Jeder muss zur transparenten, "ungekränkten Selbstdarstellung" fähig sein.

Hier findet also die Redefreiheit eine gleichsam natürliche Grenze, es darf ein Anderer nicht ob seiner Darstellung in der Rede gekränkt werden. Damit sind wir exakt bei dem hier diskutierten Punkt angekommen, es wurde oben bereits angedeutet, dass einige (viele) sich an der Redefreiheit nicht beteiligen können, wenn sie sich hier der Gefahr einer Kränkung ausgesetzt sehen. Die zu weit gehende Freiheit, die sich einige hier nehmen wollen, mindert die Redefreiheit anderer und dies absolut. Diese Besucher dieses Portals reden überhaupt nicht, weil andere ihre Freiheit zu weitgehend interpretieren, man könnte auch sagen, sie missbrauchen die Redefreiheit. Daher sind Regeln, wie sie hier vorgeschlagen wurden, nicht etwa Einschränkungen der Freiheit, vielmehr sichern sie die Freiheit.

Es geht letztlich um eine Güterabwägung, die Redefreiheit des Einen steht gegen die Freiheit Anderer, gegen die Sachlichkeit des Diskurses, gegen die Unversehrtheit (Ungekränktheit) der Teilnehmer.

das Exempel dekliniert

Um die Reflektion etwas aus der Abstraktion zu nehmen, könnte ein Exempel die Anschaulichkeit erhöhen und es etwas deutlicher machen. Gehen wir einmal davon aus, ich hätte als Thread Opener die Möglichkeit destruktive Teilnehmer zu sperren.

Nehmen wir einmal das Beispiel Frank, ich sperre ihn weil er

1. mich diffamiert
2. nichts zur Sache sagt (Bsp. Schily)
3. unter den Teilnehmern und in der Diskussion die Gesprächskultur beschädigt.
4. damit andere davon abhält, ihre Redefreiheit in Anspruch zu nehmen.
In dem Thread würde ich die Sperrung gleichlautend begründen.

Güterabwägung

Wie sieht dann die Güterabwägung aus, die pros und cons?

cons:

Zunächst, wie weit wird dadurch Redefreiheit eingeschränkt? Frank hätte die Möglichkeit in allen anderen Gesprächsrunden zu posten, die Beschränkung wäre also gering. Er könnte zudem einen Parallel Thread machen, 'Stimme der Ausgegrenzten' und sich z.B. beschweren, was auch immer. Eventuell ist er dort dann ziemlich allein, sofern er in der unsachlichen Art fortfährt, oder findet Gleichgesinnte die dort ihren Stil pflegen.

Insgesamt wäre die Redefreiheit somit nur marginal eingeschränkt, eventuell schränke ich damit gar meine eigene Freiheit ein, falls wegen der Sperrung(en) das Auditorium in meiner Runde verschwindet. Es findet somit auch en passant Basisdemokratie statt, das Auditorium geht dorthin, wo es ihm gefällt.

Sollte Frank in seinem Thread niemanden finden, er zudem wegen ähnlicher Verhaltensweisen auch in anderen Threads gesperrt werden, dann könnte er sich moderat genötigt sehen, einen sachlichen Diskussionsstil anzunehmen. Das ist ein Vorgang, wie wir ihn aus sozialen Räumen kennen, man sollte sich schon einigermaßen benehmen, sonst könnte es einsam werden. Ich wiederum würde dieses Instrument der Sperrung vorsichtig verwenden, denn bei exzessivem Missbrauch könnte es einsam werden in meinen Gesprächsrunden. Vielleicht könnte ich auch sehen, dass Frank einsichtig wird, den Stil ändert, ich hebe die Sperrung auf und alle haben sich wieder lieb.

pros:

Die cons sind also sehr gering, umgekehrt, die pros sind substantieller: Mobbing, bashing, unsachliche Beiträge, unhöfliche, despektierliche Verhaltensweisen würden sanft verdrängt werden, allein durch das Wissen der Teilnehmer, dass es diese Sanktionsmöglichkeit gibt. Notorische basher, vom Typ verbaler Hooligans, würden schlichtweg verschwinden, die Gesprächsstile wären konstruktiver, höflicher, respektvoller und damit produktiver. Vor allem aber würden wir mehr Stimmen hören können, weil viele der bislang schweigenden Besucher sich wohl fühlen und es hier eine Willkommenskultur gäbe. Letztlich wäre die Redefreiheit damit erweitert und das Forum bereichert.

Zum Schluss:

Es sei noch einmal angemerkt, ich mache hier diese Position stark, um sie zur Diskussion zu stellen, ich bin aber noch nicht zweifelsfrei überzeugt, sondern schaue, ob es vielleicht noch gute Argumente gibt, die dem widersprechen. Allerdings sind die schwachen 'Restzweifel' eher intuitiv, ein leichtes Unbehagen, wer mag schon restriktiv sein, auch wenn es in einer Schutzfunktion notwendig ist. Allerdings sind dagegen die Einsichten in die Notwendigkeit stark, es wäre eine Vernunftentscheidung.

Ich habe hier den Beitrag von Frank exemplifiziert, dies aber nicht wegen persönlicher Betroffenheit, die geht gegen Null. Warum sollten mich Äußerungen von Menschen interessieren, die sich durch Kraftsprüche auszeichnen? Er hat sich mit seinem Beitrag hier einfach nur als eines von vielen Beispielen angeboten. Es geht zusammenfassend um zwei Dinge:

- Die Redefreiheit der vielen, vielleicht sensibleren Besucher, die sich in belasteten Gesprächskulturen nicht äußern mögen, auch ihre Stimmen würden mich (und andere) interessieren, mehr als die von Sprücheklopfern.

- Das gesamte Forum wird beeinträchtigt, das Potential, die Möglichkeiten sich zu entwickeln, wird ausgebremst. Wer weiß, was sein könnte, wenn es hier eine freundliche Willkommenskultur gäbe, in der ein jeder sich mit einem Lächeln begrüßt sieht.



Funless
Beiträge: 5484

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Funless »

Naja aus meiner Sicht ist nachfolgende Reaktion ...
Yaz hat geschrieben:Frank dazu:
Das sehnliche herbeiwünschen einer Blockwart Funktion ist allerdings ein echt deutsches Problem.

Frank, dies ist leider keine Argumentation sondern ein Spruch, genauer gesagt, ein Kraftspruch.

Es ist absurd, Vorschläge, die einen Diskurs mit Regeln konstruktiver gestalten sollen, mit nationalsozialistischer Praxis kontextualisieren zu wollen. Dies ist der platte Versuch, einer Position nicht inhaltlich zu begegnen, stattdessen den Vertreter dieser Position zu diffamieren. Da zudem ein Argument fehlt, ist es ein unsachlicher Beitrag, er sagt nichts zur Sache.
.... ein hervorragendes Beispiel dafür, wie schnell geschriebenes (bspw. in einem Forum) missverstanden wird, weil (und hier folgt jetzt meine eigene und rein persönliche Spekulation) eine Reflektion des Reagierenden erfolgt ist, welche das Missverständnis hervorgerufen hat.

Frank Aussage war nicht mit "nationalsozialistischer Praxis kontextualisiert", sondern auf die hiesige (also deutsche) Mentalität bezogen, was er einige Postings später auch deutlich erklärt hat und somit der Absatz ...
Yaz hat geschrieben:Wenn du der Meinung bist, es sei an der Position irgendetwas unzulässig, warum bringst du dann keine Argumente an, möchtest du dich wirklich mit Kraftsprüchen dieser Art identifizieren und dich damit hier vorführen?
... obsolet wird.
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

Yaz hat geschrieben: Frank dazu:
Das sehnliche herbeiwünschen einer Blockwart Funktion ist allerdings ein echt deutsches Problem.

Frank, dies ist leider keine Argumentation sondern ein Spruch, genauer gesagt, ein Kraftspruch.

Es ist absurd, Vorschläge, die einen Diskurs mit Regeln konstruktiver gestalten sollen, mit nationalsozialistischer Praxis kontextualisieren zu wollen. Dies ist der platte Versuch, einer Position nicht inhaltlich zu begegnen, stattdessen den Vertreter dieser Position zu diffamieren. Da zudem ein Argument fehlt, ist es ein unsachlicher Beitrag, er sagt nichts zur Sache.
hehehe - hook, line and sinker ;-)

Das war kein "Kraftspruch" sondern prägnante Effizienz.
Jeder weiß, mit welchen Charaktereigenschaften der Begriff Blockwart in Verbindung gebracht wird, jeder versteht sofort was ich meine, ohne daß es nötig ist eine drei Seiten Abhandlung zu verfassen.

Das kontextualisieren ist in so einem Fall IMHO völlig angebracht, unabhängig davon ob aus der NS Praxis oder sonst was (nebenbei gab es im offiziellen NS Sprachgebrauch auschließlich "Blockleiter" und "Blockwalter" - Blockwart ist nur Slang - tut aber nix zr Sache, nur der Ordnung halber.).

Auch Godwin's Law, findet hier keine Anwendung, auch wenn es für dich bequemer wäre. Statt dich sachlich mit meiner Meinung auseinander zusetzen, ziehst du dich auf einen Beißreflex (vulgo Nazikeule) zurück und denkst ich falle auf so was rein. Den "platten Versuch" kann ich dir deshalb dankend zurück geben. Im Prinzip tust du also genau das, was du mir vorwirfst.

Des weiteren ist die Forderung nach mehr Regulierung (sprich Einschränkung), Zensur, Überwachungsmaßnahmen, Löschung usw., gerade das Gegenteil der, von dir eingeforderten "Vorschläge, die einen Diskurs mit Regeln konstruktiver gestalten sollen" - zu ende gedacht verhindern sie jegliche Diskussion, und können in anderen Bereichen (also nicht in Kamera Nerd Foren, sondern in der realen Welt) enormen TATSÄCHLICHEN Schaden anrichten - wie gerade erst in England geschehen - wo sich Beamte aufgrund von überbordender Political Correctness nicht getraut haben gegen Kinderschänder vorzugehen.

Das mag ein Extrembeispiel sein (allerdings kein Einzelfall) aber es hat auch irgendwann mal so angefangen, daß jemand behauptet/bestimmt hat, dies oder jenes könne/dürfe man nicht mehr sagen.

Deine Vorstellung von "Redefreiheit" im Parlament deckt sich ebenfalls nicht mit meiner Lebensrealität, wo Politiker durch die Bank korrupt, gewissenlos, karieregeil, und lobbyhörig sind, ist jegliche Diskussionsgrundlage von Anfang an der Boden entzogen, weil jeder nur im Eigeninteresse spricht und handelt. Ob einem Schilli dabei das Mikro abgedreht wird, ist völlig Bedeutungslos.

Persönlich bin ich für völlige Redefreiheit. Es muß überall möglich sein volle Meinung zu jedem x-beliebigen Thema zu sagen. Allerdings sind nur die wenigsten in der Lage so eine Freiheit zu verkraften, und deshalb wird sofort der #Aufschrei nach Sprechverboten (das kann/darf man nicht mehr sagen), Löschung (das muß sofort ausradiert werden), Sperrung (jemanden mit so einer Meinung darf man keine Plattform bieten), und natürlich Sanktionen und Strafen laut.

Insgesamt muß man sich also fragen ob unsere Kutur/Zivilisation überhaupt reif für Meinungsfreiheit ist. IMHO ist die Masse damit völlig überfordert.



Yaz
Beiträge: 67

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Yaz »

Nur ganz kurz:
der Begriff Blockwart ist eine Kontextualisierung zur nationalsozialistischen Praxis. Dass eine solche Diffamierung intendiert ist, wird durch das Prädikat 'sehnsuchtsvoll' unterstützt. Sowohl in der Begrifflichkeit als auch in dem unterstützenden Prädikat ständen Alternativen zur Verfügung, die eben diesen Kontext nicht gebrauchen und dann nicht den Status der Diffamierung begründen.

Zitat Wiki: Der Ausdruck Blockwart wurde in der Zeit des Nationalsozialismus von der Bevölkerung zumeist als Sammelbegriff für rangniedrige Funktionäre der NSDAP wie auch ihrer Nebenorganisationen benutzt.



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

Yaz hat geschrieben:Nur ganz kurz:
der Begriff Blockwart ist eine Kontextualisierung zur nationalsozialistischen Praxis. Dass eine solche Diffamierung intendiert ist, wird durch das Prädikat 'sehnsuchtsvoll' unterstützt. Sowohl in der Begrifflichkeit als auch in dem unterstützenden Prädikat ständen Alternativen zur Verfügung, die eben diesen Kontext nicht gebrauchen und dann nicht den Status der Diffamierung begründen.
.
Nein da gibt es keine Alternativen und das war auch kein Versehen. So was passiert mir nicht beim schreiben - ich hab es exakt genau so gemeint wie ich es gesagt habe (sonst hätte ich es ja anders gesagt)

Und wenn du es noch genauer willst:
Ja, ich denke diese Blockwartmentalität ist eine Eigenschaft, die dem Dritten Reich geholfen hat das Verhalten und Denken der Menschen zu kontrollieren. Und ich bin der Meinung, das der Wunsch nach den, von dir vorgeschlagenen Maßnahmen, genau dieser Mentalität entspricht, wobei letztere völlig unabhängig vom Dritten Reich, auftritt. Sie war vorher schon da, und sie hat das Dritte Reich auch überlebt.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank B. »

Frank Glencairn hat geschrieben: Persönlich bin ich für völlige Redefreiheit. Es muß überall möglich sein volle Meinung zu jedem x-beliebigen Thema zu sagen. Allerdings sind nur die wenigsten in der Lage so eine Freiheit zu verkraften, und deshalb wird sofort der #Aufschrei nach Sprechverboten (das kann/darf man nicht mehr sagen), Löschung (das muß sofort ausradiert werden), Sperrung (jemanden mit so einer Meinung darf man keine Plattform bieten), und natürlich Sanktionen und Strafen laut.
Insgesamt muß man sich also fragen ob unsere Kutur/Zivilisation überhaupt reif für Meinungsfreiheit ist. IMHO ist die Masse damit völlig überfordert.
Das ist auch meine Meinung. Wenn jemand jemals unter einer Diktatur leben musste und nicht mit ihr mitgelaufen ist, wird er diese demokratische Errungenschaft zu schätzen wissen. Leider ist das in diesem Land nicht mehr möglich. Es gibt zu viele Tabuthemen, die man besser nicht öffentlich anspricht, ohne gleich mit einer Nazikeule erschlagen zu werden. Das ist zwar im Moment noch kein physischer Vorgang, aber es kann sein, dass man Konsequenzen im weiteren Verlauf der Existenz befürchten muss, gerade für Menschen, die auch in der Öffentlichkeit stehen. Heinrich Heine hat mal gesagt, dass der Schritt von der Bücherverbrennung (Verurteilung von Gedanken) bis zur Menschenverbrennung nicht weit ist. "...dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen." Er hat Recht behalten und es wird wieder so kommen.



cantsin
Beiträge: 14146

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von cantsin »

Frank Glencairn hat geschrieben: Persönlich bin ich für völlige Redefreiheit. Es muß überall möglich sein volle Meinung zu jedem x-beliebigen Thema zu sagen.
Eine Meinung, ja. Aber die Beispiele, bei denen Redefreiheit endet, beziehen sich ja nicht auf Meinungen. Beleidigungen mag man ja noch tolerieren, aber was ist z.B. mit Drohungen? Wird ein Schutzgelderpresser durch Redefreiheit gedeckt, wenn er noch nichts abgefackelt hat? Oder was ist mit Redefreiheit, wenn jemand im Privatleben von anderen schnüffelt und erschnüffelte Information/Daten etc. öffentlich publiziert? Wenn sich z.B. jemand in deinen Computer hackt und Deine Steuererklärung und Kundenrechnungen herunterlädt und hier in Slashcam postet, weil er irgendeine durchgeknallte Retourkutsche gegen Dich fährt? Willst Du dann nicht auch eine juristische Handhabe haben?

Womit wir zu Deinem Begriff des Rechts kommen: Rechte sind immer defensiv. Dass jedermann das Recht hat, nicht auf der Straße zusammengeschlagen zu werden, heisst nicht, dass das nicht passiert, sondern dass die Person das Recht hat, sich dagegen zu wehren (durch Selbstverteidigung, durch Strafverfolgung) und dafür Mittel an die Hand bekommt. Da, wo das Recht ausgehebelt wird, wird Leuten diese Möglichkeit genommen (z.B. dadurch, dass sie durch Geheimgerichte verurteilt und nach Guantanamo, Sibirien oder sonst wohin deportiert werden).

Bitte nicht missverstehen, Deine grundsätzliche Meinung über Blockwartmentalität etc. teile ich ja. (Zur Meinungsfreiheit gehört für mich aber auch, Leuten, die hier asozial auftreten, per Antwort auf die Finger zu klopfen.)



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

Offensichtliche Bedrohungen sind natürlich nicht von einer Meinungs/Redefreiheit gedeckt - ich denke da sind wir uns einig. So was habe ich aber auch nicht gemeint.
Wobei mir schön mehr als einmal gesagt wurde "Ey isch bring disch um aldder" Wenn ich dann sage "okay - komm her, bringen wir's hinter uns", war es aber immer nur heiße Luft, und der Typ hat einen Rückzieher gemacht.

Bei "Beleidigung" ist das eine Sache der eigenen Persönlichkeitsstruktur und des Selbstverständnisses.

Ich denke nicht, daß mich jemand beleidigen kann, weil ich eine - vielleicht eher ungewöhnliche Sicht - auf dieses Thema habe (siehe meine Anmerkung zu VooDoo und orientalischen Ehrvorstellungen).

Was ich damit meine ist, es gehören immer zwei zu einer Beleidigung.
Der eine, der beleidigt und jemand der empfänglich für so was ist und es zulässt.



Habenichts
Beiträge: 155

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Habenichts »

Das Forum als Spiegel der Gesellschaft. Auch im wirklich wahren Leben gibt es unterschiedliche Gruppen, die unterschiedliche Vokabeln für ein- und dieselbe Sachen nutzen. Und schnell ist der Missverstand da. Trifft der Professor auf den Bauarbeiter so passt man sich beim Reden, was ganz anderes als schreiben, sehr schnell an, weil man in einer direkten Beziehung in dem Moment steht und mit der unmittelbaren Reaktion rechnen muss. Ein Herrn Schily kann man nicht wegscrollen. einem TO die Last aufzuerlegen den Richter seiner Threads zu spielen, finde ich unpassend weil überfordernd. Die Triviale Frage eines Laien, die ausartet und zu einem riesen Ding wird, überblickt der doch gar nicht mehr und welche persönliche Beleidigungsschwelle derjenige hat um mittels ihrer Posts auf den Beleidigungswert zu beurteilen, scheint mir auch absurd. Man sollte nur durch Slahcamer die Spitze, die in Richtung Bedrohung, Kriminalität geht abschöpfen lassen, wenn man nicht gar als Bedrohter juristisch dagegen vorgehen will. Aber das versteht sich natürlich von selbst und sagt über den Regelbetrieb hier nichts aus.



handiro
Beiträge: 3259

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von handiro »

Sehr gut Frank! Ich hätte es nicht besser sagen können.
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wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von wolfgang »

Frank Glencairn hat geschrieben:Diese angeblichen Rechte, von denen hier immer geredet wird sind rein virtuell. D. h. ob du dieses Recht wahrnehmen kannst oder nicht hängt ausschließlich vom Kräfteverhältnis ab (sprich: Recht des Stärkeren) und nicht von irgendwelchen Paragraphen.

Du hast z.B. das "Recht" auf körperliche Unversehrtheit.
Trotzdem kann dich jeder der stärker, in der Überzahl oder sonst wie mächtiger ist, krankenhausreif schlagen, wenn ihm danach ist - dein angebliches "Recht auf körperliche Unversehrtheit" kann das nicht verhindern. Deshalb sehe ich so was nicht als "Recht" an, denn es kann dir von jedem - wie auch immer überlegenen - weggenommen werden. Einfach weil er es kann, und es gibt nichts was du dagegen tun könntest.
Du kannst verprügelt werden. Du kannst ermordet werden. Du wirst nicht immer Zugang zum Recht bekommen - das ist natürlich eine Frage der Mittel.

Trotzdem sind Recht nicht rein nicht virtuell - du benutzt den Begriff "virtuell" ja analog zu "fiktiv" oder "illusionär". So sehe ich das nicht. Sie können sehr wohl durchgesetzt werden. Besorge dir einen guten Rechtsanwalt und die Sache geht durchaus.

Wenn dem nicht so wäre, wäre der Rechtsstaat eine reine Illusion. Das mag in manchen Bereichen gelten - aber sicherlich nicht in allen.

Und noch etwas: die Exekutive hat sehr wohl auch eine Aufsichts- und Schutzfunktion. Man muss nicht immer nur darauf warten bis man verprügelt wird - fallweise kann das sehr wohl abgewendet werden.

Umgemünzt auf die Welt der Foren: wenn da ein Team nicht sich der Faulheit oder dem reinen faul ist und sich nur dem laissez-faire Ansatz verschrieben haben, können die sehr wohl eingreifen. Wenn sie nur wollen - und wenn sie den Nutzen daraus sehen.

Wo der Nutzen für ein Forum liegt habe ich beschrieben - und das Konzept ist keine pure Theorie. Ich lebe das täglich in meinem Forum - so gut man es als Mensch halt kann.
Lieben Gruß,
Wolfgang



handiro
Beiträge: 3259

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von handiro »

wolfgang hat geschrieben:
Besorge dir einen guten Rechtsanwalt und die Sache geht durchaus.

Wenn dem nicht so wäre, wäre der Rechtsstaat eine reine Illusion. Das mag in manchen Bereichen gelten - aber sicherlich nicht in allen.
Doch in allen. Probiers aus :-) Ich habs erfahren....wird ein Film draus? Mal sehen....teilweise sind Szenen aus dem Film schon im TV gelaufen.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Gabriel_Natas
Beiträge: 556

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Gabriel_Natas »

Ich hab online ja auch schon sehr viel diskutiert, vor allem auch politisch ... und was noch schlimmer ist, auf IMDB.

Wer meint, Amis haben eine bessere Forenkultur, der irrt. Man schaue nur auf IMDB, egal welcher Film, dort gibt es richtige Streitereien mit billigsten Beleidigen zwischen Leuten die der Film gefällt und die, die ihn aus irgendwelchen Gründen hassen und meinen, es im Forum zum Film kundtun zu müssen.
Am lustigsten finde ich es dann, wenn manche meinen politische Botschaften in den Filmen zu erkennen (Elysium als kommunistische Propaganda, herrlich). Dagegen sind sämtliche Streitereien die ich hier auf Slashcam lesen durfte wirklich harmlos.

Dann hab ich bei nem großen deutschen Online-Fußball-Manager-Spiel, wo es auch Foren gab, in einem politischem Forum mitdiskutiert. Dort gab es sogenannte Föderationen, die dann ihre Regeln selbst formulieren konnten. Am Anfang gab es bei den politischen Diskussionen Regeln, was dann aber letztlich dazu geführt hat, das mehr Zeit aufgebracht wurde, Regelverletzungen zu diskutieren, als über Inhalte, was eben auch daran lag, dass bei selbstorganisierten Regeln Mitdiskutanten eben Regeln auch durchsetzen müssen und dann wird es messy. Viel besser und einfacher war die Ignorierfunktion zu benutzen, wenn einen die größten Idioten nur noch genervt hatten. Am Ende haben wir die Regeln abgeschafft.
Aber dort, genauso vielleicht ein bisschen wie hier bei Slashcam, ein paar, die ausartend und häufig unter der Gürtellinie diskutieren können es für andere versauen. Slashcam ist bei weitem nicht so schlimm, wie das politische Gezänk, das ich dort mit gemacht und ertragen habe, bevor ich mir gesagt hab, ich hab besseres zu tun (weil es zum Schluss immer schlimmer wurde).

Problematisch wird es in Foren/Onlinediskussionen eigentlich nur dann, wenn rechtlich relevantes passiert, dass den Forenbetreiber in Bedrängnis dringen kann (Störerhaftung) oder ein schlechtes Licht auf die Organisation fallen lässt, dass die Foren betreibt.
Wenn man sieht, was alles für Schund in den öffentlichen Foren z.B. der Piratenpartei geschrieben wird, ist es absolut verständlich, warum die anderen Parteien keine offiziellen öffentlichen Foren haben, da hat man nur eine Loose-Situation für den Betreiber des Forums.
Bei Slashcam (und den anderen Filmforen) ist das anders, hier werfen die Diskutanten im schlimmsten Fall nur ein schlechtes Licht auf sich selbst. Ich bin auch in anderen Filmerforen, und allein aufgrund des Verhaltens einiger Nutzer in diesen Foren weiß ich, mit denen möchte ich nie zusammenarbeiten.
Okay, problematisch wird es auch dann, wenn einige wenige soweit wirklich stören, dass sie Diskussionen unmöglich machen. Dann brauch man Moderatoren oder eben eine Ignorierfunktion.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Skeptiker »

Soll ich oder soll ich nicht?
Na ja, jetzt, wo ich es ohnenhin schon geschrieben habe ...

Ist kein schriftlicher Dialog, wie hier im Forum.
Eher ein mündlicher. Bei dem man sich gegenseitig ins Wort fällt.
Also so eine Art schriftlicher Live Chat mit der Möglichkeit, mit dem eigenen Schreiben dem Anderen ins Geschreibsel zu fallen.

Ach so, Eines noch:
Zufällige Ähnlichkeiten der folgenden Diskussionen und Diskutanten mit Personen des öffentlichen Lebens und/oder hier aus dem Forum sind weder beabsichtigt noch erwünscht, aber vielleicht unvermeidlich.
Und jetzt sage ich nichts mehr ohne meinen Anwalt!



*** Gespräch zu später Stunde: ***

Müller:
Ich hab' mir gerade die neue Ca... X, Mk V geholt - unglaubliches Teil!

Kunze:
Vorsicht Müller, es ist allgemein bekannt, dass Du mit dieser Marke in näherer Verbindung stehst, und Du weisst ganz genau, dass Werbung hier nicht geduldet wird!

Müller:
Kunze, Du bist doch der allerletzte Intrig...

Kunze:
Ja Müller, sprich's ruhig aus, das erfüllt bereits den Tatbestand der Beleidigung. Du hörst von meinem Anwalt. Letztes Mal hat Dich das für Dein gedankenlos hingeschleudertes 'Schwachkopf' nach 14 Monaten Fallanalyse 20'000 gekostet, Du erinnerst Dich sicher!

Müller:
Ja aber ...

Kunze:
Kein Aber Müller, solche Relativierungen können bereits als Schuldeingeständnis aufgefasst werden.

Müller:
Aber ich ...

Kunze:
"Ich"? - Wir wissen beide, dass derlei Egozentrismen andere an der freien Entfaltung ihrer Gedanken hindern können.
Da werden Opportunitätskosten fällig, Müller, für Gelegenheiten, die Anderen entgangen sind aufgrund Deines überaufgeblasenen Egos. Und das kann teuer werden, Müller, sehr teuer!

Müller:
Ähm, chöhöm ...

Kunze:
Solche unartikulierten Lautäusserungen können leicht missverstanden werden, Müller, das weisst Du ganz genau. Das letzte Mal, als Du auf diese Art hier ins Forum gepupst hast, warst Du nach 3-jähriger Prozessdauer schliesslich um 50'0000 ärmer. Wieviele Ca... X hättst Du davon wohl aqkuirieren können? ... um sie, wie üblich, nach einem Monat hier gleich wieder zu inserieren, wegen Systemwechsels. Vielleicht solltest Du auch das System in Deinem Kopf mal wechseln!

Müller:
Jetzt bist Du zu weit gegangen, Kunze. Das erfüllt den Tatbestand der Verbreitung falscher Tatsachen. Du unterstellst mir, dass mit meinem Kopf etwas nicht in Ordnung ist. Ja, Du implizierst damit sogar eine pathologische Komponente, konstruierst einen medizinischen 'Fall'!
Du wirst von meinen Rechtsvertretern hören, Kunze. Das kann teuer werden, sehr teuer!

Kunze:
Aber so war das doch nicht gem....

Müller:
SO hast Du es aber gesagt, und DAS ist das Einzige, was hier zählt!

Kunze:
Nun mach mal halblang, Müller ...

Müller:
Halblang? - etwa so wie Du?

Kunze:
Das wird doch alles nicht so heiss gegessen, wie es gekocht wird, das weisst Du doch so gut wie ich!

Kunze:
Aha! - Vergleich? Aussergerichtlich?

Müller:
Vergleich!

Kunze:
Das ist das letzte Mal, dass ich mich auf so einen Deal mit einem Faktotum wie Dir einlasse!

Müller:
Du hörst von meinem Anwalt! Und versuche nicht weiter, Deine Lobotomie zu verbergen, Kunze, sie ist zu offensichtlich!

Kunze:
Das ist eine bodelose Unversch...

Müller:
Und übrigens, ich bleibe dabei: Die Ca... X war DAS absolute Highlight an der diesjährigen 'Camera 3000' in Las Vegas! Ein Game Changer!


Nun passiert eigentlich Vorhersehbares, aber dennoch Unerwartetes: Woodoo, der technische Guru des Forums, meldet sich donnernd zu Wort:

@Müller und Kunze:
Wenn Ihr zwei Ignoranten, um es harmlos auszudrücken, nur den Hauch einer Ahnung hättet, dann wüsstet Ihr, dass die Ca... X mit ihrer Technik von vorgestern weit unter den heutigen Möglichkeiten bleibt. Pixel Count viel zu hoch für einen APS-C Sensor, aber der Bayer Filer verwässert das ohnehin gleich wieder. Pixel Pitch mit 3.8 Mikron unter jedem Hund, das reicht bei Dämmerung nie und nimmer für ein rauschfreies Full Well, damit können die nötigen Protonen gar nicht eingefangen werden und ausserdem ...

Kunze:
Photonen!

Woodoo:
Das ist eine reine Schutzbehauptung!

Kunze:
Photonen!

Woodoo:
Typisch für solche Korinthenkacker - wenn die Argumente ausgehen, versuchen sie es mit Ablenkungsmanövern, aber da seid Ihr bei mir an der falschen Adresse!
Kommt übrigens noch dazu, dass der fehlende OLED-Filter vor dem Kamera-Sensor vermutlich wahre Moiré-Orgien produziert ...

Müller:
OLPF-Filter!

Woodoo:
Wenn man keine Ahnung hat, sollte man sich solche ignoranten Einwürfe besser sparen!
Dazu fehlen schlicht die Grundlagen!

Ausserdem hat die Ca... X nach wie vor ein Problem mit dem implementierten H265. Die minimale Makroblockgrösse wurde wieder auf 64 hochgesetzt, nachdem man sie in H264 bereits auf 16 runtergebracht hatte - weit entfernt von diesem total überalterten, auf diskreter Cosinustransformation basierenden ProRes-Konstrukt ohne intelligente Bewegungsprädiktion.
Mal ganz abgesehen davon, dass mit 4:2:0 8bit beim DaVinci-Grading sowie nicht Brauchbares rauskommen kann.
Kommt noch hinzu, dass die bildseitige Ortsfrequenz der Modulationstransferfunktion unter der halben Nyquistfrequenz des Sensors ...

Müller:
Eine Ortsvorwahl habe ich auch ...

Woodoo:
Zwecklos - es fehlen offensichtlich grundlegenste Grundlagen!
Baumschule besucht? Fensterplatz im Physikunterricht?

Hier mal ein Link zum Einsteigen:
www.VideotechnikFuerVollidioten.com

Wenn Du die ersten 100 Seiten verdaut UND verstanden hast, reden wir weiter ...
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil ...

Müller:
Diese unverschämte Arroganz lasse ich mir nicht länger bieten!

Kunze:
Genau! Paragraph 1 des Grundgesetzes dieser, unserer freiheitlich-rechtsstaatlichen Grundordnung sagt klar: "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Das gilt überall und immer - also auch hier und heute!

Müller:
Genau!

Woodoo:
Wer hier solchen Unsinn verzapft, verletzt die Würde des Forums.

Müller:
Nur weil Du weisst, was eine Ortsfrequenz ist, kannst Du hier nicht auf allen Radau-Frequenzen spielen!

Woodoo:
Nur weil Du zu faul bist, mal in die Materie einzutauchen, kannst Du Dich hier nicht hinter Paragraphen verstecken. Nee, nee, so leicht konmmst Du aus der Nummer nicht heraus ...

Müller:
Wo ist eigentlich Sheriff Glen?
Der sorgt doch stets für Recht und Ordnung, wenn's mal kritisch wird!

Kunze:
Der ist aber der Meinung, dass es Recht nicht gibt, sondern dass man es sich erkämpft. So ähnlich wie im Wilden Westen. Und dass es Sicherheit nicht gibt, auch wenn es Recht gibt.

Müller:
Aber dafür gibt's doch Rechtssicherheit!
Damit der, der das Recht zu brechen gedenkt, von vornherein weiss, dass das etwas kostet!
Und damit die Anderen zu ihrer Beruhigung wissen, dass der das weiss!


Da erklingt eine weitere Stimme aus dem Off - es ist die Stimme der Vernunft:

Die geheimnisvolle Stimme:
Gut, dass sich hier doch noch eine Diskussion entwickelt.
Ich sage nur: Anlytische Reflektion, kein akademisches Seminar, Exempel, Diskursethik, Hegel, Paradigmen, Habermas, Luhmann, ideale Sprechsituation, ungekränkte Selbstdarstellung, Grenzen der Redefreiheit, Güterabwägung, Sachlichkeit des Diskurses, Pros und Cons, die Möglichkeiten, sich zu entwickeln, die Willkommenskultur für sensible Besucher, die jeden Neuzugang mit einem Lächeln begrüsst.

Wow. ... ... ... Sprachlosigkeit.

Müller:
Kunze, glaubst Du an höhere Gerechtigkeit?

Kunze (noch ganz verdattert):
Paradiesisch. Und jeder erhält einen Blumenkranz um den Hals - Aloha!

Müller:
Und eine Ca... X ?

Kunze:
Fang nicht schon wieder damit an!

Müller:
Was soll das heissen?

Kunze:
Na, das was ich gesagt habe.

Müller:
Du willst mich in meiner Redefreiheit einschränken?
Das kann teuer werden, Kunze, sehr teuer!

Kunze:
Du willst mir drohen?

Müller:
Es ist bezeichnend, dass Du das SO auffasst. Schon fast ein Schuld-Eingeständnis, zumindest ein Eingeständnis Deines schlechten Gewissens!
Ich habe eine neue Kamera erwähnt, die sowieso in allen Schlagzeilen ist, und Du drehst mir das Wort im Munde um.

Kunze:
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Du mit dieser Firma über das normale Mass hinaus verbunden bist.

Müller:
Das ist ein infame Unterstellung! Ich äussere mich hier neutral und in rein privatem Rahmen zur einer technischen Neuerung von allgemeinem Interesse.
Und dieses Recht werde ich mir von niemandem streitig machen lassen - ganz bestimmt nicht von einem Rechtsverdreher wie Dir!

Kunze:
DAS nimmst Du zurück!

Müller:
Nehme ich nicht!

Kunze:
Dann sehen wir uns vor Gericht!



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

LOL - you made my night



domain
Beiträge: 11062

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von domain »

Sehr humorvoll und präzise karikiert. Habe lauthals lachen müssen.
Jetzt weiß ich auch, warum du beim Drehbuchgeheimnisaufdeckungsthread als Naturtalent nicht mitgemacht hast.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank B. »

:D Ich habe auch einige (einschließlich mich) wieder erkannt. Cool gemacht, Skeptiker!!!



Jott
Beiträge: 21802

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Jott »

:-)



handiro
Beiträge: 3259

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von handiro »

+1!

Sie hören von meinem Armwalt :-)
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Funless
Beiträge: 5484

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Funless »

Und wieder schade, dass es hier im Slashcam Forum keinen Bedankomat gibt, gäbe von mir für Skeptikers Post einen sofortigen "Danke-Klick".

Dann eben so:

Danke dir, das war einfach nur herrlich. In wunderbarstem Loriot -, bzw. Dieter Nuhr - Stil niedergeschrieben und dargestellt! :o)
Funless has spoken!

No Cenobites were harmed during filming.



tom
Administrator
Administrator
Beiträge: 1485

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von tom »

:-)

Thomas
slashCAM



wolfgang
Beiträge: 6647

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von wolfgang »

Ja das ist durchaus lustig zu lesen und man kann herlich darüber lachen.

Leider änderts trotzdem nur wenig an der grundsätzlichen Thematik - sag ich jetzt mal nüchtern.
Lieben Gruß,
Wolfgang



Yaz
Beiträge: 67

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Yaz »

Hallo Gabriel Natas,

ein schöner Beitrag von dir, ich hatte eigentlich den Gedanken, hier etwas lesenswertes und produktives zum Thema zu finden aufgegeben.

Zunächst, deinen Modus, hier auf Ignoranz zu schalten, habe ich natürlich auch schon in Gebrauch, damit erspare ich es mir, Absonderungen geistiger Müllwerker überhaupt zu lesen. Damit meine ich natürlich nicht alle hier, es gibt schon Unterschiede und einiges gutes, so eben auch dein Beitrag.

Bei den Amis sieht es also auch nicht besser aus, interessant. Diese Regeldiskussion kann ich mir lebhaft und belustigend vorstellen, aber wohl weniger amüsant, wenn man involviert ist. Ich denke Regeln müssten klar und einfach sein, sie generell über Diskurse modifizierbar zu halten, dürfte wohl schnell im Chaos enden, insbesondere in virtuellen Kontexten.

Wenn du dann zu einem Resümee kommst ' mit denen möchte ich nie zusammenarbeiten' dann ist dies eines der Potentiale, von denen ich eben auch hier vermute, sie werden ausgebremst . Das kann allerdings auch eine Illusion sein, vielleicht wäre hier ohnehin nicht mehr zu machen. Aber auch diesbezüglich ist die Ignorierfunktion in Anwendung, wenn die Betreiber nichts anderes wollen, sollen sie es halt so machen. Schließlich hält sich die Bedeutsamkeit solcher Foren in Grenzen.

Falls du hier noch etwas postest, generell bin ich Mangels Interesse (du dürftest wissen warum) nicht sehr oft hier, bin eigentlich nur bei slashcam, um zu sehen ob es im Technischen Neues gibt. In dieser Hinsicht kann ich allerdings den Betreibern ein großes Kompliment machen, man wird diesbezüglich wirklich gut informiert - und das ist es dann, mit slashcam.

Mach's gut Gabriel



Frank Glencairn
Beiträge: 22709

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank Glencairn »

... wow - soviel zum Thema Forumskultur - diese beachtliche Mischung aus Selbstverliebtheit, Arroganz und Überheblichkeit, werden wir bestimmt vermissen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von domain »

wolfgang hat geschrieben:
Leider änderts trotzdem nur wenig an der grundsätzlichen Thematik - sag ich jetzt mal nüchtern.
Ganz nüchtern betrachtet, hätte dieser unsägliche Thread eigentlich mit Skeptikers humorvollem Dialog enden können. Aber es ist halt so, dass du durchaus nüchtern eine Weiterführung der grundsätzlichen Thematik wünscht, unklar nur, was du eigentlich willst.
Hast ja schon einmal versucht, strengere Blogregel-Aufsichts- und Zurechtweisungswarte zu empfehlen.
Gottseidank mit nur geringstem Erfolg.
Wir sind ja kein Mädchenpensionat und auch keine arabischen Clan-Vertreter und auch keine Albanier wo die Ehre über alles gestellt wird und es bis heute Blutrache gibt.
Einfach nur traurig, wodurch sich manche beleidigt fühlen.
Oder glaubt etwa jemand, dass ich bei einem theoretischen Zusammentreffen von WoWu und mir ich auf ihn böse wäre oder er auf mich?
Genau das Gegenteil wäre der Fall, ich umarme ihn als fremden Freund in der Ferne mit einem gewissen gemeinsamen Hintergrund und wir würden uns gut und lange unterhalten, aber nicht nur über Video.

Das Leben ist zu kurz, um sich in Animositäten zu verlieren.
Aber diese sich gegenseitig anfurzenden Lautäußerungen werden doch nur hier so empfunden, völlig irrelevant für das konkrete Leben von unsereiner in der realen Welt jedenfalls in meiner.



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank B. »

Das ist ja auch nicht die erste Diskussion dieser Art hier auf slashcam. Kommt in regelmäßigen Abständen immer wieder neu. Ich finds gut, dass dies die Verantwortlichen hier genau so regelmäßig an sich abperlen lassen.



domain
Beiträge: 11062

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von domain »

Ja das Abperlenlassen finde ich auch ok.



handiro
Beiträge: 3259

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von handiro »

Die hohe Kunst, Beleidigungen an sich abperlen zu lassen sollte Pflichtfach in allen Schulen werden.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



Frank B.
Beiträge: 9318

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Frank B. »

Nur geht es hier grad nicht darum, Beleidigungen abperlen zu lassen, sondern Forderungen nach stärkerer Kontrolle im Forum. Ansonsten täte so manchem etwas mehr Selbstbeherrschung wirklich auch ganz gut.



Skeptiker
Beiträge: 5874

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von Skeptiker »

Zunächst: Es freut mich, dass einige über meinen satirischen Dialog lachen konnten. Er sollte die Diskussion auflockern, nicht 'abwürgen', und er war auch nicht als Alternative zur Diskussion gedacht.
Was mich deshalb weniger freut ist, dass der Themen-Eröffner sich etwas grollend zurückgezogen hat.
Unter besonderer Würdingung von Gabriel_Natas' Beitrag, den ich ebenfalls interessant finde, da aus eigener Erfahrung berichtend.
Dass meine Posse direkt auf diesen ernst und konstruktiv gemeinten Beitrag folgte, ist nicht besonders glücklich, war aber der späten Stunde (nach Mitternacht) geschuldet. Ich hatte nach einer letzten Schreibfehler-Suche (einige habe ich übersehen) den Thread einfach wieder geöffnet, ohne noch irgendetwas zu beachten oder zu lesen, meinen Beitrag gepostet und mich wieder aus dem Forum verabschiedet.

Wie bereits zu Beginn des Threads geschrieben: Ich finde das Thema 'Forumskultur' durchaus interessant. Aber habe meine Bedenken, die Redefreiheit einzuschränken. Ausser in krassen Fällen.

Nun gehen die Meinungen auseinander, was krass ist.
Und auch darüber, was gerecht und recht ist.

Klar gibt es den rechtlichen Rahmen, in dem auch ein solches Forum stattfindet.
Nur soll man den wirklich so weit bemühen, dass man die eigenen Beiträge (und sogar die Anderer) in Zukunft seinem Anwalt zum Vor-Lesen gibt, damit der mögliche, juristische Fallgruben entdeckt - für 200 pro Stunde, versteht sich?

Yaz argumentiert, dass speziell die stilleren, zurückhaltenderen oder subtileren Stimmen untergehen können, die ihn als Soziologen offenbar besonders interessieren, wenn einige besonders lautstarke und ruppige Wortführer das Forum fest im Griff haben.
Da ist sicher etwas dran.

Andereseits ist dies ein Fachforum.
Und das bedeutet auch, dass sich hier viele Praktiker tummeln, die ganz konkrete Probleme und Fragen haben, auf die sie gerne eine konkrete Antwort hätten. Da hilft ihnen der Verweis auf Habermas, die ideale Sprechsituation und die Anforderungen an die Diskursethik im ersten Moment auch nicht weiter (obwohl die vielen Stichworte in Yaz' Beitrag für mich - neugierig wie ich bin - durchaus Anlass sein könnten, mal etwas in das seltsam anmutende Soziologen-Deutsch und seine Gedankenwelt einzutauchen).

Das ist keine Kritik an der Soziologie und Philosophie generell, wie ich auch die Idee einer Willkommenskultur durchaus faszinierend finde, wie sie z. B. im ursprünglich polynesischen Hawaii per Blumenkranz und Aloha gepflegt wird (und mittlerweile natürlich zur touristischen Routine geworden ist).

Wie gesagt, die Filmerei hat neben der künstlerischen vor allem eine praktische, organisatorische und technische Seite. Und dazu noch eine juristische. Und evtl auch weltanschauliche. Je nachdem ...

Sobald mehr als 1 Person dabei ist, spielt die Team-Dynamik mit, müssen die Aufgaben klar verteilt sein, da es oft keine zweite Chance zur Aufnahme gibt, und ist die Stimmung umso entspannter, je besser man vorbereitet ist und weiss, was man tut.

Das bedeutet auch, viele der Praktiker, die evtl. ihr Geld damit verdienen, dass sie gute Arbeit abliefern, sind vollauf damit beschäftigt, Technik, Finanzen, Organisation und Ablauf im Griff zu haben und sind an sozio-philosophischen Fragen zum korrekten/idealen Miteinander vielleicht weniger interessiert als an einem direkten, unkomplizierten Forums-Austausch, der dann auch mal hart bis gehässig ausfallen kann. Hart ist für mich ok, gehässig nicht. Frank B. hat es oben schon geschrieben: "... Ansonsten täte so manchem etwas mehr Selbstbeherrschung wirklich auch ganz gut.". - Stimmt!

Zurück zum Thema Forumskultur und Regulierung:
Wenn Zensur einem widerstrebt, wird es schwierig, hier ein regulierendes Patentrezept zu finden.
Ein Knopf für den Themen-Eröffner, der nach Belieben anderen mitteilt, 'mit dir spreche ich nicht!', macht sämtliche Sympathien und Antipathien deutlich sichtbar. Ob das der allgemeinen Forumskultur zuträglich wäre oder eher der Fronten-Bildung?

Sicher, man könnte dann ungestörter 'unter sich' diskutieren. Nur, vielleicht würde dann einer der Unerwünschten einen Gegen-Thread aufmachen, in dem er den anderen Thread bissig kommentiert.
Auf die Dauer hätte man also die 'Sektierer', die unter ihresgleichen bleiben wollen, ein paar Rabauken, die jedes Diskussions-Pflänzchen, das da irgendwo gedeiht, am liebsten gleich zertrampeln möchten, und die überwiegende Zahl der sachlichen Techniker, für die eigentlich alles beim Alten bleibt - man sucht Informationen und man erhält sie mit etwas Glück. Und man teilt, wie gehabt, technisches Wissen und eigene Erfahrungen.
Zuletzt geändert von Skeptiker am Do 02 Okt, 2014 09:03, insgesamt 2-mal geändert.



domain
Beiträge: 11062

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von domain »

Im Grunde spielt es wohl eine ziemliche Rolle, welchen Stellenwert ein Forum im Gesamtkontext des Lebens und Erlebens spielt.
Sowieso schwer vorstellbar, dass man auf dieser Ebene schnell beleidigt sein könnte.
Ist doch alles nur Geplänkel am äußersten Rand des realen Lebens.



srone
Beiträge: 10474

Re: Kabhi Khushi Kabhie Gham? Forumskultur weltweit

Beitrag von srone »

Skeptiker hat geschrieben:Hart ist für mich ok, gehässig nicht.
1+

lg

srone
ten thousand posts later...



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