Schönen guten Tag an alle Mitlesenden!
Ich habe seit Jahren eine LUX von Bebob als Kopflicht auf meiner Kamera: Dimmbar, mit 35-Watt-Halogenbrenner und durch zwei einschwenkbare Blauscheiben rein nach Baugefühl auf alle erdenklichen Situationen einstellbar. Die Bilder sahen immer prima aus.
Jetzt muss ich für ein zweites Kamerateam ein zweites Kopflicht in Betrieb nehmen und stelle voller Schreck fest, dass es praktisch keine Halogen-Leuchten auf dem Markt mehr gibt. Bebob kann seine LUX derzeit auch nicht liefern. Daher musste ich mich nach einer Alternative umsehen.
Die einzige LED-Leuchte, die überhaupt in Frage kommt, ist die LEDzilla bicolor von Dedo Weigert Film. Herr Weigert ist ein Qualitätsfanatiker und hat bisher neue Produkte erst dann auf den Markt gebracht, wenn sie ausgereift sind. In dieser Hoffnung habe ich also eine solche Leuchte gekauft und heute Nachmittag ausgiebige Testaufnahmen gemacht.
Die typische Situation: Man befindet sich z.B. in einem Kunstlicht-dominierten Raum und misst 3.400 Kelvin oder dergleichen. Oder man ist in einem Neon-dominierten Raum und misst vielleicht 4.400 Kelvin. Nun möchte man sich mit der Lampe dieser Lichtsituation anpassen und den Menschen vor der Kamera ganz leicht aufhellen.
Mit Halogenlicht kein Problem: Für eine schöne 3.400-Kelvin-Aufnahme leicht abdimmen und für eine schöne 4.400-Kelvin-Aufnahme die rechte Blauscheibe rein und leicht abdimmen. Je älter der Brenner, um so schöner das Licht. Genau das funktioniert aber bei LED nicht mehr.
Wenn man den im Raum gemessenen Weißabgleich lässt, und die Leuchte dazuschaltet, erhält man stets einen leichten Rosastich. Wenn man mit dem Licht der Leuchte einen neuen Weißabgleich macht, und die Farbtemperatur an der Leuchte so einstellt, dass man den gleichen Wert misst wie auch sonst im Raum, dann stimmt zwar das ausgeleuchtete Gesicht halbwegs, aber der restliche Raum kriegt einen Grünstich.
Grund: Früher spielte sich der Weißabgleich nur zwischen Blau und Gelb ab. Grün und Rosa kam da nicht vor. Heute aber liefern LED-Leuchten gewisse Lichtanteile, die sich erheblich von allen anderen Lichtquellen unterscheiden. Irgendwo zwischen Grün und Rosa.
Nun habe ich einfach mal mit ein paar CTO-Folien herumexperimentiert und festgestellt: Der Weg zu einem akzeptablen Ergebnis führt ausschließlich über Folien. Man muss die Farbe der Leuchte im oberen Kelvin-Bereich lassen und sollte sie auch nicht dimmen.
Jetzt kam mir der Gedanke: Hat Lee vielleicht auf dieses Erfordernis bereits reagiert? Und richtig: Dort gibt es inzwischen LED-Konversionsfolien. Zum Beispiel die Folien 624 und 628. Hat jemand von Euch vielleicht damit schon mal Erfahrungen sammeln können? Ich brauche ein schönes Ergebnis in den typischen Situationen, wo ich Halogenlicht vorfinde und leicht aufhellen muss, oder wo ich Leuchtstoffröhren (ich messe oft Werte von 4.400 bis 4.700 Kelvin) vorfinde und leicht aufhellen muss.
Matthias