Tonaufnahme und -gestaltung Forum



Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)



Fragen zur Tonaufzeichnung, Ausrüstung (Mikros etc.), aber auch zu gestalterischen Aspekten.
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Bergspetzl
Beiträge: 1492

Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Bergspetzl »

Hallo, mir steht eine Neuanschaffung ins Haus:

Ein Funkmikro muss her. Damit ich auch nach 2016 noch glücklich bin muss ich (nun leider) den Frequenzbereich berücksichtigen.

Sehe ich es also richtig, dass europaübergreifend ab dem Stichtag nur noch in dem ganz schmalen Bereich 863-865 MHZ anmeldefrei in Europa Funk genutzt werden darf - und es sich dann auf diversen Medienvertreter Anhäufungen sich alles darin tummelt, was sich nicht vorher woanders registriert hat? Sprich die ausländische Presse alles zu macht? Zudem soll in höheren Frequenzbändern neuer Platz frei werden, jedoch habe ich noch keine Funkstrecken finden können, die dem gerecht wird.


Hauptproblem:

Ich such eine Lavalier-Funkstrecke - UND - leider habe nicht so gute Erfahrung mit den Sennheiser EN-G3 (EK/SK 100 G3) gemacht. Kein echtes Diversity und eher sehr begrenzte Reichweite. Daher suche ich Alternativen.

Bisher ist mir im Preisrahmen bis 1000€ nur noch die Sony (UWP-D16/K42) aufgefallen.

Was gibt es denn noch am Markt was True-Diversity ist, Zukunftssicher und Qualitativ in Ordnung?

Besten Dank
euer Spetzl



handiro
Beiträge: 3259

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von handiro »

Ich bin auch immer am suchen und hab gerade das gesehen:

http://www.audio-technica.com/cms/wls_s ... index.html

Ansonsten habe ich meine Sennheisers in uk gekauft und dadurch zufällig die richtigen Frequenzen, was aber nix bedeutet wenn bald alle sich in dem engen Band tummeln.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Bergspetzl hat geschrieben:
Ich such eine Lavalier-Funkstrecke - UND - leider habe nicht so gute Erfahrung mit den Sennheiser EN-G3 (EK/SK 100 G3) gemacht. Kein echtes Diversity und eher sehr begrenzte Reichweite. Daher suche ich Alternativen.
Warum haben denn die Sennheiser ENG-Sets kein echtes Diversity und eher sehr begrenzte Reichweite? Nach
http://de-de.sennheiser.com/drahtlose-c ... 100-eng-g3
haben sie eine Diversity Technik für hohe Empfangsqualität und die meisten Nutzer sind damit recht zufrieden.

Welche Erfahrungen hast Du damit genau gemacht bzw. in welcher Situaition hattest Du nur eine sehr begrenzte Reichweite?

Als Alternative kannst Du natürlich auch den 2.4 GHz Frequenzbereich nutzen. Aber dazu sollten Sender und Empfänger wegen der unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften der hohen Frequenz nach Möglichkeit Sichtkontakt haben.

http://eu.audio-technica.com/de/product ... rodID=4653
Audio-Technica System 10 Drahtlosmikrofonsystem für Kameras
Das System 10 wird im 2.4 GHz Frequenzbereich betrieben und ist somit immun gegenüber DVBT und LTE Interferenzen.
...
Zu guter Letzt nutzt die Raum Diversity zwei Antennen an jedem Sender und Empfänger, um die Unversehrtheit des Signals noch einmal zu maximieren.



labalaia
Beiträge: 4

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von labalaia »

ich stehe gerade vor der gleichen Entscheidung...habe auch sony UWP-D empfohlen bekommen..sollen eine sehr gute Audioqualität und stabilen Empfang haben.

Ausserdem sind 72 MHZ Bandbreite eine Menge Auswahl an Übertragungsfrequenzen.

bin aber auch noch ein wenig am recherchieren wie es mit Praxiserfahrungen dazu aussieht.



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Bergspetzl hat geschrieben: Bisher ist mir im Preisrahmen bis 1000€ nur noch die Sony (UWP-D16/K42) aufgefallen.
Du meinst die auf
http://www.thomann.de/de/sony_uwp_d16_k42.htm
?

Das Frequenzband K42: 638 - 694 MHz darst Du ohne Anmeldung und Bezahlung gar nicht verwenden, siehe
http://ext-assets.sennheiser.com/superr ... -guide.pdf

Und nach http://www.sony.de/pro/product/broadcas ... ifications
gibt es für das Sony Set auch leider keine Variante über 800 MHz.

Betriebsfrequenzen CH21 470,025–542,000 [MHz]; CH33 566,025–630,000 [MHz]; CH42 638,025–694,000 [MHz]; CH51 710,025–782,000 [MHz]

Es gibt noch das anmeldefreie und kostenlose 1800 MHz-Band. Leider ist der Empfänger etwas größer.

Hier noch ein Ausszug aus dem Sennheiser-pdf:

"Frequenzbereich 863-865 MHz (sog. ISM-Band):
Dieser Bereich ist durch die Verfügung 47/2013 geregelt und bleibt auch zukünftig allgemein und für jedermann frei nutzbar.
Aufgrund des relativ engen Übertragungs-Fensters eignen sich diese Frequenzen besonders für den Betrieb einzelner drahtloser Mikrofone.

Frequenzbereich 823-832 MHz (sog. Mittenlücke):
Dieser Bereich ist durch die Verfügung 9/2011 geregelt und bis zum 31.12.2021 allgemein zugeteilt; er ist für Drahtlosmikrofone, Kommandofunk und In-Ear-Monitoring frei nutzbar.
Es ist mit einem hohen Nutzeraufkommen in Mittenlücke und ISM-Band zu
rechnen. Störungen durch andere Nutzer sind nicht auszuschließen."



Bergspetzl
Beiträge: 1492

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Bergspetzl »

Ja das scheint wirklich das Problem zu sein. Ziemlich Banane. Die Sonys gibt es immerhin als "Lizenzpflichtig" zwischen 710-718. Da kann man dann sicher Funk-Vignetten sammeln, so dass die Funke dann irgendwann einmal aussieht, wie ein vollgeklebter Renter-Reisewohnwagen. :)

Nun, warum nicht (unbedingt) die Sennheiser? Meine Erfahrung reicht von gut bis geht gar nicht. Und zwar: Dreh bei "Sauwetter", wirklich vom feinsten. Sturm, Wolken, Regen. Sollte dem Funk bis dahin im dem Ausmaß also relativ egal sein. Keine Gewitterwolken oder sowas. Drehort: Berg. Höhe ca. 1300m. Also eigentlich eine Umgebung, wo du ganz alleine bist. Kein Handys, keine Handymasten und kein Wlan gedöns oder sonstiges. Maximale Reichweite der Funken: 5-7m, danach reißen sie ab. Das geht nicht. Ich hatte Dialogszenen zu drehen, bei denen die Protagonisten sich entfernen und da waren 5-7m definitiv zu wenig. Das hat mich ziemlich gefuxt. Zwei Funksets, Eingestellt waren sie richtig und mit genug Abstand zueinander (waren zwei verschiedene Bänder sowieso).

Wichtiger war aber noch das Abraten eines befreundeten (TV)Tonmeisters, der meinte die ENG3 sind wirklich sehr anfällig. Mit denen hat er immer am meisten Ärger. Und sie haben (nur) eine Art interpoliertes Diversity. Sonys Diversity arbeitet mit zwei Empfänger-Antennen (laut Marketinggewäsch) und soll besser laufen.

Gegen Sony spricht dabei wieder, dass das Standartmic nicht so dolle sein soll und die Mikrofoneingänge angeblich (?) proporitär sind.

Bei den Sennheisers ist man halt "kompatibel" untereinander, da sie mehr verbreitet sind...

Hat wer die Sony im Einsatz und kann einen ehrlichen Erfahrungsbericht abgeben?

lg euer Spetzl



labalaia
Beiträge: 4

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von labalaia »

alles was ich dazu soweit weis ist folgendes:

alle Frequenzen ab 790 MHz sind durch digital Dividende ja eh gesperrt ausser Mittenlücke oder ISM Band wo sich aber wiederum zu viele rumtreiben werden.

1,8 oder 2,4 Ghz Systeme sind Lizenzfrei aber da ist die Rechweite und Empfangstabilität wohl nicht so dolle.

Daher werde ich wohl in den sauren Apfel beissen und mir ein lizenzpflichtiges System irgendwo im 600 MHz Bereich kaufen - ca 10 Euro im jahr finde ich erträglich.
+ einmalig um die 100€ Anmeldegbühr.
Dafür habe ich dann aber Ruhe und die Sicherheit mit gutem Empfang zu funken.

Achtung: denkt an die digitale Dividende 2 die uns den Bereich ab 700 Mhz abnehmen wird wenn sie kommen sollte....sicher ist sicher

so viel zu dem ganzen Frequenzenchaos...

Die Stecker für die Sony´s sind wohl anders belegt als die Sennheiser....dafür gibt es aber einige Mics von Sony oder man lötet sich eben einen anderen Stecker dran ;)

wie gesagt...letztlich fehlt mir dann auch nur noch Erfahrung mit den Sony´s....evtl. lege ich mir eines "testweise" zu und berichte dann!



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Bergspetzl hat geschrieben: Nun, warum nicht (unbedingt) die Sennheiser? Meine Erfahrung reicht von gut bis geht gar nicht. Und zwar: Dreh bei "Sauwetter", wirklich vom feinsten. Sturm, Wolken, Regen. Sollte dem Funk bis dahin im dem Ausmaß also relativ egal sein. Keine Gewitterwolken oder sowas. Drehort: Berg. Höhe ca. 1300m. Also eigentlich eine Umgebung, wo du ganz alleine bist. Kein Handys, keine Handymasten und kein Wlan gedöns oder sonstiges. Maximale Reichweite der Funken: 5-7m, danach reißen sie ab. Das geht nicht. Ich hatte Dialogszenen zu drehen, bei denen die Protagonisten sich entfernen und da waren 5-7m definitiv zu wenig. Das hat mich ziemlich gefuxt. Zwei Funksets, Eingestellt waren sie richtig und mit genug Abstand zueinander (waren zwei verschiedene Bänder sowieso).
Wenn ich es richtig verstanden habe, sollte man verschiedene Funkstrecken innerhalb einer Kanalbank verwenden da dann die Frequenz-Presets bei Sennheiser untereinander intermodulationsfrei sind.

Wenn die Taschensender bei dem "Sauwetter"-Dreh unter einer alubeschichteten Kleidung getragen wurden, wäre die geringe Reichweite zu erklären.

Der Sennheiser Diversity-Empfänger EK 100 G3 nutzt den
Masseanschluss des Line-Kabels als zweite Antenne.



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Bergspetzl hat geschrieben:Maximale Reichweite der Funken: 5-7m, danach reißen sie ab. Das geht nicht.
Du könntest bei Sennheiser bleiben und z. B. den Sennheiser SK 250 Taschensender dazu kaufen. Wegen seiner erhöhten Sendeleistung wird er bevorzugt im Broadcast-Bereich bei Außenübertragungen eingesetzt.

Der SK 250 hat eine Sendeleistung max. 250 mW während der Taschensender SK 100 G3 nur eine Sendeleistung von 30 mW bietet.



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Bergspetzl hat geschrieben:Maximale Reichweite der Funken: 5-7m, danach reißen sie ab. Das geht nicht.
Du könntest bei Sennheiser bleiben und z. B. den Sennheiser SK 250 Taschensender dazu kaufen. Wegen seiner erhöhten Sendeleistung wird er bevorzugt im Broadcast-Bereich bei Außenübertragungen eingesetzt.

Der SK 250 hat eine Sendeleistung max. 250 mW während der Taschensender SK 100 G3 nur eine Sendeleistung von 30 mW bietet.

Sehe gerade, dass dieser fast 4000 Euro kostet.

Also, dann wäre noch der Sennheiser SK 2000 Taschensender eine Alternative, der in der US Version bis zu 100 mW Sendeleistung bietet:

HF-Ausgangsleistung 10, 30, 50 mW (US: 100 mW)

Dieser würde dann auch unter 1000 Euro kosten und damit in Dein Budget passen. Bei passenden Frequenzen müsste der Sennheiser SK 2000 Taschensender mit Deinem GH3 Empfänger kompatibel sein, also brauchst Du sonst nichts mehr.

Wie schon geschrieben gehe ich davon aus, dass bei Deinem Berg- und Unwettereinsatz die Antennen durch metallbedampfte oder dicke feuchte Kleidung überdeckt wurden und damit die Reichtweite so niedrig wurde. Vielleicht hätte hier ein äußerliches Anbringen der Sender (z. B. in einer wasserdichten Tüte oder in einer dünnen Außentasche) schon geholfen.

Wasser (und auch der menschliche Körper, der viel Wasser enthält) ist für den Funk ein Hinderniss. Wenn die Batterien voll waren und auch sonst alles ok, dann kann das Wasser die Hauptursache für die geringe Reichweite gewesen sein.

Auch sollte man bei Extremsituationen darauf achten, dass zum Sender und Empfänger möglichst Sichtverbindung besteht und beide Antennen nach oben zeigen. Ist z. B. zwischen Sender und Empfänger der Körper des Darstellers, dann kann ein einfaches Umdrehen schon eine bessere Reichweite erzeugen.



Pianist
Beiträge: 8403

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Pianist »

Ich hänge mich mal an die Frage ran, streiche aber die 1.000-EUR-Beschränkung: Seit fast 10 Jahren habe ich eine einzige Funkstrecke im Einsatz, bestehend aus einem Sennheiser-Handmikrofon und einem Taschenempfänger der 500er-Serie (786 bis 822 MHz). Die Anlage verwende ich nur selten, da ich meistens drahtgebunden arbeite. Aber wenn ich sie mal nutze, dann muss sie eben auch künftig zuverlässig funktionieren. Bisher hatte ich nirgendwo in Berlin Störungen, und bin mir auch noch nie mit anderen Kamerateams oder Beschallern in die Quere gekommen.

Den Bereich zwischen 790 und 814 MHz darf ich ab 1. Januar 2016 nicht mehr nutzen, und auch vorher kann es theoretisch schon zu Störungen kommen. Bleibt also der Bereich zwischen 786 und 790 MHz. Ich gehe davon aus, dass immer mehr Leute genau in diesen kleinen Bereich gehen werden, weil sie die Geräte dafür einfach haben. Somit wird es nicht helfen, sich eine Urkunde von der BNetzA zu holen, wenn alle anderen das auch machen.

Daher frage ich mich: Welcher Frequenzbereich zwischen 470 und 608 bzw. 614 bis 790 MHz ist nach derzeitigem Stand zukunftssicher? In Frage käme ja das A-Band (518 bis 550 MHz) oder das B-Band (626 bis 668 MHz). Als Filmproduktionsunternehmen würde ich ja sicher eine entsprechende Urkunde kriegen.

Problem in meinem Fall: Wenn ich die Anlage mal einsetze, dann vermutlich genau dort, wo außer mir noch etliche andere Kamerateams sind, viel Beschallung passiert und womöglich auch noch In-Ear-Monitoring stattfindet.

Ich möchte einerseits weiterhin ein drahtloses Handmikrofon nutzen können, aber in erster Linie habe ich festgestellt, dass es mir oft helfen würde, auch noch einen Taschensender zu haben, der nicht etwa mit einem Ansteckmikrofon, sondern mit einem linepegeligen Ausgang eines Pressesplitters verbunden wird. Dann kann ich mich mit der Kamera im Raum bewegen, und habe immer die Summe von der Beschallung drauf.

Also: Welches Frequenzband sollte ich nutzen? Wo wird man am wenigsten auf Beschaller treffen? (wenn man die weg hat, bleiben nur die anderen Film-/Fernseh-Teams, da wird man sich immer irgendwie einigen können)

Und welche Produktfamilie käme am ehesten in Frage? So auf den ersten Blick käme wohl ein EK 3241 als Empfänger und ein SKM 500 oder 5200 (mit Sennheiser- oder Neumann-Kapsel) als Handmikrofon in Betracht. Was den zweiten Sender (ich würde nur eines von beidem gleichzeitig nutzen) angeht, also den für den Abgriff von Mischpult-Summen, so frage ich mich, ob einer der Aufsteck-Sender oder Taschen-Sender überhaupt Line-Signale verarbeiten kann, oder ob man da nur Mikrofone anschließen kann...

Allerdings muss ich sagen: Mein bisheriges Handmikrofon aus der 500er-Serie (G2) neigt zum Brutzeln, weil die aufgeschraubte Kapsel wohl Kontaktprobleme hat. Wenn man sie kurz auf- und wieder festschraubt, geht es wieder eine Weile. Somit wäre eine fest integrierte Kapsel vielleicht sogar problemärmer.

Matthias
Filmemacher für besondere Aufgaben



hofnarr
Beiträge: 319

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von hofnarr »

bei einem entsprechend strapazierfähigen investitionsbudget wären drahtloskomponenten von wisycom einen blick wert:

http://www.wisycom.com/www3/products/

sender und empfänger haben dort grosse schaltbandbreiten, damit steigt auch im grössten funkstreckengedränge die wahrscheinlichkeit, eine unbelegte frequenz zu ergattern. für die handsender gibt es auch noble köpfe von dpa, schoeps und anderen...


funkstreckennutzer aller budgetklassen machen übrigens mit der anschaffung eines rf explorer wsub1g nix verkehrt:

http://rfexplorer.com/models/#

das ding ist zwar eher ein messtechnisches schätzeisen, kann aber im umgang mit funkstrecken viel kopfweh ersparen und ist bezahlbar...



TonBild
Beiträge: 2070

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von TonBild »

Pianist hat geschrieben:
Daher frage ich mich: Welcher Frequenzbereich zwischen 470 und 608 bzw. 614 bis 790 MHz ist nach derzeitigem Stand zukunftssicher? In Frage käme ja das A-Band (518 bis 550 MHz) oder das B-Band (626 bis 668 MHz). Als Filmproduktionsunternehmen würde ich ja sicher eine entsprechende Urkunde kriegen.
"Zweite digitale Dividende

Im Februar 2012 gab es bei der World Radiocommunications Conference (WRC-12) einen Antrag bzgl. einer zweite digitale Dividende, demnach sollen die Mobilfunkbetreiber in Zukunft auch im Bereich von 694-790 MHz funken dürfen.[8] In Veranstaltungstechnikerkreisen ruft dieser Beschluss großes Unverständnis hervor, viele Unternehmen kauften nach der ersten digitalen Dividende neue Funkmikrofone, die in dem dort für sie neu freigegebenen Frequenzband 710-790 MHz funken. Die mögliche zweite Neuordnung macht die dauerhafte Nutzung dieser Geräte vermutlich ab dem Jahr 2026 unmöglich. Die oben genannte WRC-12 hat eine Studiengruppe eingesetzt, die zusätzlich zur Untersuchung des zukünftigen Frequenzbedarfs des Mobilfunk die Verträglichkeit des Fernsehempfangs und die weitere Nutzung drahtloser Funkmikrofone (SAB/SAP) untersucht. Mit Beschlüssen wird erst im Rahmen der nächsten World Radiocommunications Conference (WRC-15) gerechnet."
http://de.wikipedia.org/wiki/Digitale_Dividende

An Deiner Stelle würde ich erst einmal bei Deiner Ausrüstung bleiben, wenn Du damit zufrieden bist (ev. reinigen oder zur Reparatur zu Sennheiser schicken, wenn Du damit Kontaktprobleme hast).

Erst wenn die ersten Probleme in der Praxis auftreten oder Du rechtlich die Frequenzen nicht mehr nutzen darfst, würde ich mir Gedanken um einen Neukauf oder einen Frequenzumbau machen. Dann werden auch neue Geräte auf dem Markt sein.

Wie ich von Sennheiser erfahren haben, wird dort schon an neuen drahtlosen Produkten für Videofilmer gearbeitet.



Chrompower
Beiträge: 261

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Chrompower »

Mal eine andere Frage:

Wie sieht die Überprüfung eigentlich praktisch aus?
Wo wird überhaupt überprüft ob man die Lizenzgebühr für lizenzpflichtige Frequenzen bezahlt hat? Ich nehme an nur auf Messen, wenn überhaupt?
Bei welchem Einsatzgebiet müsste man sich sorgen machen wenn man lizenzpflichtige (nicht verbotene) Frequenzen unerlaubt nutzt?



handiro
Beiträge: 3259

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von handiro »

Ich kann mir vorstellen, dass man bei politischen Veranstaltungen oder Aufnahmen, die politisch nicht gewollt sind, mit dieser Spielkarte angespielt werden könnte. Ansonsten kann ich mir kein Szenario vorstellen, wo jemand kommt und meine Funke kontrollieren will. Die bunte Netzagentur war und ist ja nichtmal in der Lage, Dialer, SMS Spam, Telefonbetrug, cold calls und was sich alles noch so in dem Sektor bereicherte, zu kontrollieren bzw. zu bestrafen.

Wenn man allerdings in einer Frequenz unterwegs ist, die behördlich genutzt wird, siehts anders aus.
Good-Cheap-Fast....Pick Any 2



pixelschubser2006
Beiträge: 1696

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von pixelschubser2006 »

An was für neuen Produkten für Videofilmer wird denn gearbeitet? Ich vermisse kaum was - ausser einer billigen Funkstrecke für´s In-Ear-Monitoring. Empfänger gibt es wie Sand am Meer, nur keine kompakten Sender. Da diese Systeme offenbar nur im Bühnenbereich benutzt werden, gibt es die Sender nur im 19" Bauweise, zumindest war meine Suche nach kleinen Geräten bisher erfolglos.



Chrompower
Beiträge: 261

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Chrompower »

Danke für deine Einschätzung Handiro.

Wurde hier in diesem Forum schon überhaupt mal jemand kontrolliert ob er die Frequenzen nutzen darf, wenn ja, wo?



Bergspetzl
Beiträge: 1492

Re: Funkmikro: Neuanschaffung bis 1000€ (und Frequenzen 2016)

Beitrag von Bergspetzl »

Wenn Bänder für etwas anderes genutzt werden kann es dort zu Interferenzen kommen. Das kann die Bundesnetzagentur (bzw. das überwachende Organ) dazu bringen mal auszuschwirren und zu schauen wer da stört und queerfunkt. Auf der anderen Seite kann ja auch mein Signal überlagert werden. Gesperrte Frequenzen sind daher für einen Profi definitiv ein Tabu.

Nicht registrierte Frequenzen sind eine andere Sache. Ich kann mir auch nur vorstellen, dass nur bei besonderen PK's mal Kontrollen gemacht werden. Das ist mir beim Bundeskanzler seinerzeit aber noch nicht mal passiert, und wir waren "exklusiv" mit ihm unterwegs. Derweil ist das Thema aber auch noch nicht so aktuell. In zwei Jahren sieht das sicher anders aus. Da werden sie eine Zeit lang viel kontrollieren denke ich.

Auch könnte es ja mal zu Stichproben bei Produktionsfirmen kommen, aber ob sowas Gültigkeit hätte? Es muss sicher in flagrantie sein damit es Ärger gibt...



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