Benutzername hat geschrieben: ich werfe mal drei begriffe in den raum, aus denen ihr eine story zaubern und hier post könnt, um zu zeigen, ob ihr geschichtenerzähler seid. begriffe: hut, banane, eisenbahngleise.
Ein Glanzstück für einen vielschichtigen Charakter findet sich in der Hauptperson von Walter White (Breaking Bad).otaku hat geschrieben:wenn du Anregungen für Tutorials brauchst, ich würde sehr gerne Details zu Charakter Entwicknung lernen, was sind gute Techniken, was sind schlechte.
Was sind schon Klischee Charaktere und was nicht. Sind nicht im Grunde fast alle Hollywood Charaktere Klischees?
Zur Erklärung hilft es, das Konzept der "Heldenreise" nach Joseph Campbell, noch besser aber den "Goldenen Zweig" des Anthropologen J.G. Frazer zu kennen.otaku hat geschrieben:Laut meinem Verständniss von Drehbuch Theorie sollte aber Die Hard nicht funktionieren, was es aber tut und Bond sollte super funktionieren, tut es aber nicht im Ansatz.
Da hätte ich gerne mal eine Betrachtung von professioneller Seite.
Es gibt ja noch mehr Beispiele wo das so ist, die hatte ich jetzt nur gerade im Gedächniss.
Axel hat ja schon einiges bzgl. der zwei Charaktere, bzw. deren Phänotyps erklärt, ich will es mal bzgl. der Drehbücher an sich versuchen.otaku hat geschrieben:was mich interessiert sind Dinge wie z.b. Stirb Langsam (der mit dem Firesale) vs 007-der letzte.
bei allem (dem wenigen) was ich über das Drehbuch schreiben weiss, ist z.b. John Mac Lane ein absolutes Klischee eines Polizisten/Superhelden, seine einzige erkennbare Schwäche ist die Liebe zu seiner Tochter.
Die Drehbuch Theorie sagt in diesem Fall, das ist total schlecht, weil der Charakter zu wenig tiefgang hat, der Zuschauer wird sich nicht identifizieren und mitfiebern.
Dann schaue ich mir 007-Skyfall an. Bond bekommt eine Vorgeschichte, ist Körperlich am Ende, hat diverse Moralische Dilemas, der Typ ist einfach die totale Katastrophe und hat vermeindlich null Chance gegen den Bösewicht.
Die Drehbuch Theorie sagt, super genau so soll es sein.
ABER
Bei Mac Lane fieber ich total mit, selbst sein Sidekick der Computer Nerd ist nur ein Klischee und selbst den finde ich super. Auch der Konflikt mit seiner Tochter wird weit vor Ende gelöst, alles gut.
Und dann Bond, au man geht der Typ mir auf den Geist. Der Film ist so eine schnarch Nummer bis der Bösewicht endlich auftaucht, und genau den finde ich super. Ich hoffe die ganze Zeit das er Bond endlich killt, seine Konflikte sind gut nachvollziehbar, er ist smart und witzig. Das einzige was ich ihm übel nehme ist das er den schönen Aston Martin von Bond kaputt macht.
Laut meinem Verständniss von Drehbuch Theorie sollte aber Die Hard nicht funktionieren, was es aber tut und Bond sollte super funktionieren, tut es aber nicht im Ansatz.
Da hätte ich gerne mal eine Betrachtung von professioneller Seite.
Es gibt ja noch mehr Beispiele wo das so ist, die hatte ich jetzt nur gerade im Gedächniss.
Weil es wie immer auf das genaue Drehbuch ankommt und nicht auf das Schema.otaku hat geschrieben:was mich interessiert sind Dinge wie z.b. Stirb Langsam (der mit dem Firesale) vs 007-der letzte.
bei allem (dem wenigen) was ich über das Drehbuch schreiben weiss, ist z.b. John Mac Lane ein absolutes Klischee eines Polizisten/Superhelden, seine einzige erkennbare Schwäche ist die Liebe zu seiner Tochter.
Die Drehbuch Theorie sagt in diesem Fall, das ist total schlecht, weil der Charakter zu wenig tiefgang hat, der Zuschauer wird sich nicht identifizieren und mitfiebern.
Dann schaue ich mir 007-Skyfall an. Bond bekommt eine Vorgeschichte, ist Körperlich am Ende, hat diverse Moralische Dilemas, der Typ ist einfach die totale Katastrophe und hat vermeindlich null Chance gegen den Bösewicht.
Die Drehbuch Theorie sagt, super genau so soll es sein.
ABER
Bei Mac Lane fieber ich total mit, selbst sein Sidekick der Computer Nerd ist nur ein Klischee und selbst den finde ich super. Auch der Konflikt mit seiner Tochter wird weit vor Ende gelöst, alles gut.
Und dann Bond, au man geht der Typ mir auf den Geist. Der Film ist so eine schnarch Nummer bis der Bösewicht endlich auftaucht, und genau den finde ich super. Ich hoffe die ganze Zeit das er Bond endlich killt, seine Konflikte sind gut nachvollziehbar, er ist smart und witzig. Das einzige was ich ihm übel nehme ist das er den schönen Aston Martin von Bond kaputt macht.
Laut meinem Verständniss von Drehbuch Theorie sollte aber Die Hard nicht funktionieren, was es aber tut und Bond sollte super funktionieren, tut es aber nicht im Ansatz.
Da hätte ich gerne mal eine Betrachtung von professioneller Seite.
Es gibt ja noch mehr Beispiele wo das so ist, die hatte ich jetzt nur gerade im Gedächniss.
Finde ich persönlich ganz und gar nicht unerheblich. Du hast etwas sehr wichtiges geschrieben und zwar von Deiner Wahrnehmung. Das ist die eine wichtige Hälfte, die zweite wichtige Hälfte ist deine Erwartung.otaku hat geschrieben:bei bond verstehe ich es immer noch nicht, aber die meisten nehmen den film auch anders wahr, daher ist meine meinung unerheblich.
Als Alien-Fan und -kenner muss ich eine Korinthe einwerfen: die Marines können ihre modernen High-Tech Waffen mit der Explosionsmunition nicht einsetzen, da sonst das Kühlsystem der Einheit Schaden nehmen würde (was es letzten Endes natürlich trotzdem tut). Die Marines versagen also nicht, sondern ihnen sind die Hände gebunden. Mit den Waffen hätten sie eine reele Chance gehabt, die Aliens ausradiert und der Film wäre nach 15 Minuten aus gewesen und langweilig. Die Spannung entsteht viel mehr deshalb, weil man nun sehen will, wie die Profis ohne ihre Waffen die Aliens töten werden und das geht (erwartungsgemäß) schief... ;-)Gabriel_Natas hat geschrieben: Im Film Aliens haben wir Space Marines, extra zum Kämpfen und Töten ausgebildet. Eigentlich ein langweiligeres Ausgangskonzept: Profis die das tun, worin sie Profis sind.
Warum funktioniert Aliens trotzdem? Weil die Marines versagen. Die Aliens sind so stark, grausam, erschreckend, dass selbst die Profis versagen. Das macht die Situation noch spannungsgeladener.
Das erinnert mich sehr an die Verrenkungen, die z.B. Star Trek (TOS) immer machen musste, um spannende Epsioden zu erzählen: Beamen geht nicht, Kommunikation mit dem Mutterschiff auch nicht....sonst wären die Probleme auf dem jeweiligen Planet zu fix gelöst ;-)Jensli hat geschrieben:Als Alien-Fan und -kenner muss ich eine Korinthe einwerfen: die Marines können ihre modernen High-Tech Waffen mit der Explosionsmunition nicht einsetzen, da sonst das Kühlsystem der Einheit Schaden nehmen würde (was es letzten Endes natürlich trotzdem tut). Die Marines versagen also nicht, sondern ihnen sind die Hände gebunden. Mit den Waffen hätten sie eine reele Chance gehabt, die Aliens ausradiert und der Film wäre nach 15 Minuten aus gewesen und langweilig. Die Spannung entsteht viel mehr deshalb, weil man nun sehen will, wie die Profis ohne ihre Waffen die Aliens töten werden und das geht (erwartungsgemäß) schief... ;-)Gabriel_Natas hat geschrieben: Im Film Aliens haben wir Space Marines, extra zum Kämpfen und Töten ausgebildet. Eigentlich ein langweiligeres Ausgangskonzept: Profis die das tun, worin sie Profis sind.
Warum funktioniert Aliens trotzdem? Weil die Marines versagen. Die Aliens sind so stark, grausam, erschreckend, dass selbst die Profis versagen. Das macht die Situation noch spannungsgeladener.
Ja gut, jetzt gehen wir aber schon sehr ins Detail ;), in die Umsetzung wie man aus 'Profis müssen ihren Job machen' im Drehbuch dann erweitert zu 'Profis müssen mit ungenügenden Werkzeugen ihren Job machen' ;).Jensli hat geschrieben:Als Alien-Fan und -kenner muss ich eine Korinthe einwerfen: die Marines können ihre modernen High-Tech Waffen mit der Explosionsmunition nicht einsetzen, da sonst das Kühlsystem der Einheit Schaden nehmen würde (was es letzten Endes natürlich trotzdem tut). Die Marines versagen also nicht, sondern ihnen sind die Hände gebunden. Mit den Waffen hätten sie eine reele Chance gehabt, die Aliens ausradiert und der Film wäre nach 15 Minuten aus gewesen und langweilig. Die Spannung entsteht viel mehr deshalb, weil man nun sehen will, wie die Profis ohne ihre Waffen die Aliens töten werden und das geht (erwartungsgemäß) schief... ;-)Gabriel_Natas hat geschrieben: Im Film Aliens haben wir Space Marines, extra zum Kämpfen und Töten ausgebildet. Eigentlich ein langweiligeres Ausgangskonzept: Profis die das tun, worin sie Profis sind.
Warum funktioniert Aliens trotzdem? Weil die Marines versagen. Die Aliens sind so stark, grausam, erschreckend, dass selbst die Profis versagen. Das macht die Situation noch spannungsgeladener.
deswegen gefällt mit "The Good, the Bad and the Ugly" so gut, besonders die Bade Szene:Gabriel_Natas hat geschrieben:
Bei James Bond hat man es teilweise umgekehrt. James Bond wird gefangen genommen und dann muss der Antagonist, obwohl bisher super clever, die dümmst mögliche Variante nehmen, um James Bond umzubringen, damit Bond eine Chance hat zu entkommen.
Wenn RTL käme und sagte, wir brauchen da eine Verwechslungskomödie, irgendeine mit Missverständnissen gespickte Affäre zwischen irgendwelchen Karriere-, äh, -sympathen, über die Einzelheiten machen wir uns noch einen Kopf. In drei Wochen geht's los, fang an ...Yaso hat geschrieben:Axel, schau dir doch bitte mal mein Video über die Heldenreise in der Praxis an und gib mir dazu Feedback. Das würde mich sehr freuen.
Hallo Axel,Axel hat geschrieben:Wenn RTL käme und sagte, wir brauchen da eine Verwechslungskomödie, irgendeine mit Missverständnissen gespickte Affäre zwischen irgendwelchen Karriere-, äh, -sympathen, über die Einzelheiten machen wir uns noch einen Kopf. In drei Wochen geht's los, fang an ...Yaso hat geschrieben:Axel, schau dir doch bitte mal mein Video über die Heldenreise in der Praxis an und gib mir dazu Feedback. Das würde mich sehr freuen.
.. dann wäre es nicht übel, eine Checkliste zu haben, was für Elemente letzten Endes so oder so drin sein werden. Upps, das Telefon klingelt. Ach so, wollte nur erwähnen, dein Buch über diesen korrupten Richter ist toll, echt 'ne Schande, dass es keiner machen wollte. Aber denk dran: Wir sind hier bei RTL, mach keinen auf Anspruch. Alles klar? Tschökes!
Eine gute Story sollte die "eigene Logik" (wie du es nennst), die "eigene Struktur" aus der starken Figur und der starken Ausgangssituation schon mitbringen. Derjenige, der die Story liefert, sollte die Heldenreise als irrelevant betrachten, als etwas, was mit ihm selbst nichts zu tun hat, sonst verliert seine Haltung zum eigenen Stoff jede Authentizität und Originalität.
Bleibt er stecken oder kriegt er das Gefühl, dass die Geschichte nicht funktioniert, kann er sich an einen Experten für Heldenreisen wenden, einen hoffentlich einfühlsamen Scriptdoktor. Oder er kann aus sich selbst heraustreten, in die Figur eines knallharten Filmeinkäufers schlüpfen und seine Lieblinge töten.
Was ich meinte ist, man kann nicht zu gleicher Zeit schöpfen und rationalisieren. Als Ausgangspunkt taugt das Modell nur für Genreschreiber vom Fließband.
es kommt auch immer darauf an, was man für ein genre bedienen will. ein action flick mit der entwicklung der hauptfigur anzufangen, ist bestimmt eine tolle idee. ;)Yaso hat geschrieben:Die Arbeit fängt für mich immer mit der Hauptfigur an. ... Meistens geht es ihnen darum, von der Figur zu einem geeigneten Plot zu kommen.