Postproduktion allgemein Forum



Color Grading - Indiefilm Projekt



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
Antworten
Paralkar
Beiträge: 1758

Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von Paralkar »

Hi zusammen,

Ich helfe grad nem Bekannten das Color Grading für sein Indiefilm zu organisieren.

Kurze Fakten
- 90 min Spielfilm
- Aufnahmeformat: Alexa ProRes 4444 12 bit
- Gradingsystem: BM Davinci Resolve 11
- Rechner: Quadcore & Geforce 780 gtx + 8800 gtx (Monitorkarte)
- Ausgabeformat: DCP fürs Kino


Da es ein indiefilm ist, ist natürlich wie immer nicht soviel Geld vorhanden, wir haben versucht Räume zu bekommen, Postpro Häuser angefragt, jedoch ist jetzt die Überlegung, mittels Monitor und Grading Panel ne eigene kleine Gradingsuite aufzumachen.

Zu meinen Fragen:

- Der P3 Farbraum und der Adobe RGB Farbraum sind nicht deckungsgleich, jedoch extrem ähnlich. Inwieweit kann das funktionieren, bezogen auf Farbraum und Kontrastumfang?
Letzteres war auch eine Idee mit welchen von den Sony Oled Monitoren zu arbeiten, jedoch kann ich keine Infos zur Farbraumabdeckung finden.
(Ich weiß normalerweise sollte man auf nem DCI konformen Projektor graden, geht halt nicht, deshalb die Alternativen)

- Hat jemand Erfahrung mit den Blackmagic Video I/Os, inwieweit kann es zu nem Problem werden, wenn ich versuche das 10 bit Signal mittels HDMI oder DisplayPort rausgebe.
-Ich frage mich da auch ganz speziell, inwieweit kann das ein Problem werden, das 4444 Signal über eine I/O auf 422 an den Monitor zu senden, Stichwort Gamma/Colorshift.
-Inwieweit hab ich bei HDMI oder Displayport Probleme die ich bei HD-SDI nicht habe?

Ich danke schonmal für eure Antworten, ich bitte darum fachlich zu bleiben, klar ist das nicht das Gelbe vom Ei, aber das ist das Seeting.

Grüße



otaku
Beiträge: 1180

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von otaku »

Erstmal, fetter Respekt, 90min zu stemmen ohne Kohle ist der Hammer.
Finde ich super. Wenn ihr Hilfe braucht was vfx oder prep angeht, ich mache auch immer wieder Sachen für umsonst oder ultra kleines Geld wenn das Projekt cool ist. Muss man halt nur über Umfang und Timing sprechen.

Wie auch immer. Thema Grading. Ich halte die Sony OLED für die absoluten Kracher, es gibt keine/kaum Monitore die so gut aussehen, und ich kenne Menschen die darauf professionelle Farbkorrekturen machen (und auch sehr gut). Ich habe aber auch schon von anderen gehört, das sie sich mit OLED schwer tun, weil die Schwarzwerte wirklich schwarz sind und denen Zeichnung fehlt um ein Grading darauf verbindlich zu beurteilen.
Ich glaube das ist so eine Diskussion die man früher auch immer hatte wenn es um Klasse 1 und Klasse 2 Monitore ging. Ich fand Klasse 1 immer gut für Compositing Aufgaben, weil man halt jeden kleinen Fehler auf grund der fehlenden Kontrast anhebung sieht, aber als Grading Monitor fand ich immer Klasse 2 besser weil es von der Farb Charakteristik einem Consumer Monitor näher kommt. Da prallen also 2 Ansätze die ja beide richtig sind auf einander. Bedeutet, leih dir einen OLED aus und benutze das ding für einen Tag, dann hast du ne Idee ob du damit zurecht kommst. Ich glaube aber das man verbindlich sagen kann, wenn dein Grading auf einem OLED gut aussieht, dann wird es in 90% der Fälle gut aussehen, und bei einem vergurktem Kino Projektor hilft dir auch der beste Referenz Monitor nicht. Ausserdem solltest du dir gerade bei Kino Anwendungen dein Master immer am Ende mit angehobenem Schwarz nochmal ansehen ob da auch alles stimmt.

Da ein OLED ja aber immer noch recht teuer ist (ca. 4500 euronen) könnte man natürlich auch eine Röhre in betracht ziehen, wenn es dir nur um Farbverbindlichkeit geht, dann könntest du für einen 1000der einen anständigen 20zoller bekommen, den du nochmal zur Video Werkstatt deines Vertrauens bringst und ihn für 200 neu einmessen lässt. Ist jetzt nicht Zukunfts orientiert aber günstig und funktionsfähig. Aber wie gesagt Sony OLED ist einfach nur geil. Ausserdem hat das Ding ja SDI, da biste eh auf der sicheren Seite.

OK, bei Thema Farbraum machste natürlich gerade im Kino Kontext ein riesen Fass auf, zum einen weil es zu dem Thema keine 2 gleichen Meinungen gibt, das sieht jeder schon aus Prinzip anders, zum anderen weil es auch keinen verbindlichen Standart gibt.
Ich halte mich aber sehr gerne an vorgegebene Standarts, ich finde die nicht doof oder fühle mich in meiner Creativität gebremst, im Gegenteil je genauer Vorhersehbar ich mein Ergebniss mit Standarts fest zurre, desto präziser kann ich mich in diesen Grenzen bewegen.
Diese ganze LIN/LOG/LUT Scheisse, da hat doch keiner mehr ne Ahnung was da am Ende raus kommt. Klar erzählt dir jeder total einen vom Pferd wie toll das alles ist und das die das schon 1000mal gemacht haben oder es immer so machen, aber sobald du 2 Detail Fragen stellt siehste auch das bei fast allen dann die Lichter aus gehen. Deswegen mal ne total blöde Frage an dich. Was spricht gegen rec709? Jetzt auch im Kino.
Es ist doch so, das ein Kino Film nie richtiges Schwarz hat, und das die Super brights sowieso von deinem Projektor einfach im Clamp abgeschnitten werden. Also alles was du praktisch im Kino siehst passt in deinen Rec709 Farbraum rein, und lustiger weise sieht deine DVD/BluRay dann auch noch genau so aus wie im Kino. Finde ich jetzt im Ansatz nicht so richtig doof.
Und Adobe RGB ist ja sowieso nix, es sei denn du willst das Ding als Daumen Kino Version auch Drucken. Dann besser sRGB.
Wenn ich über Farben nachdenke, dann frage ich mich immer was hat 90% meiner Zielgruppe und nicht was hat mein Kumpel Fritz oder meine Oma. Ich würde sagen deine Zielgruppe hat normale Fernseher und Computer Monitore, wieso dann nicht den Farbraum benutzen. Kino ist doch sowieso nur die Kirsche auf der Sahne und verzeiht viel mehr als die meisten eingestehen wollen.
fix it in post



MIIIK
Beiträge: 312

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von MIIIK »

Ich muss zugeben da hätte ich auch Lust drauf das zu graden ...

schade das Ihr dafür schon jemanden habt

Aber hier bitte mal auf dem laufenden halten.



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von Paralkar »

Also erstmal vielen Dank für den Zuspruch, das ist immer gut zu hören,

Man muss auch dazu sagen, das die Leute für ihre Arbeit bezahlt werden, selbstverständlich nicht tariflich, jedoch zumindest ein bisschen was. Das hat die Produktion überall versucht und auch geschafft.

Die paar VFX Sachen macht ein guter Freund von mir, aber vielen vielen Dank, und falls da doch etwas dazwischen kommt, meld ich mich bei dir.

Ziel ist aufjedenfall Kinoauswertung in der Hoffnung auf Festivals zu laufen und ein Filmverleih für sich zu gewinnen.

Rec. 709 am Ende in nem DCP (P3 XYZ Farbraum) schaut nunmal deutlich anders aus, und kann zu Fehlern führen,

Für mich ist ne low budget Überlegung den Monitor auf Adobe RGB zu setzen, die Farbräume sind weitestgehend deckungsgleich https://s3.amazonaws.com/red_3/uploads/ ... d-1931.png


Gibts zu dieser und meinen anderen Fragen noch ne Idee??



srone
Beiträge: 10474

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von srone »

Paralkar hat geschrieben:Rec. 709 am Ende in nem DCP (P3 XYZ Farbraum) schaut nunmal deutlich anders aus, und kann zu Fehlern führen,

Für mich ist ne low budget Überlegung den Monitor auf Adobe RGB zu setzen, die Farbräume sind weitestgehend deckungsgleich https://s3.amazonaws.com/red_3/uploads/ ... d-1931.png
gebe zu bedenken, dass der rec709 farbraum zu 100% in dem dcp farbraum enthalten ist, adobe rgb nicht.

lg

srone
ten thousand posts later...



otaku
Beiträge: 1180

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von otaku »

ne das stimmt so nicht rec709 sieht auch in p3 aus wie rec709.
das p3 mehr kann als rec709 ist ja klar, aber wenn du das ausnutzt was p3 bietet, dann hast du so bubblegum farben und kontraste das sowieso jeder kotzt. will sagen du nutzt sowieso und bewusst nicht das ganze spektrum.

wenn du deine einkaufstüten nach hause bringen willst kaufste dafür auch keinen 30 tonner, ein kombi reicht.

also praktisches verlangen bei der anwendung und technische möglichkeiten gehen da unterschiedliche wege. die technik kann mehr als du willst. und das was du wirklich willst, das lässt die technik glücklicher weise nicht zu.
ich zum beispiel möchte nicht im dunkelen kino in die sonne schauen, deswegen bin ich auch froh das es luma werte von 15 nicht gibt.
fix it in post



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von Paralkar »

Sorry wenn ihc das nochmal anstoße, irgendjemand noch ne Meinung oder Idee, explizit auf die BM Video I/O 4444 -> 422 Übertragung?

Erfahrungen, Meinungen & Ideen sind mir alles willkommen,

Apropo otaku, um doch auf dein Angebot zurückzukommen, mein Vfxler ist wahrscheinlich im Urlaub, könnte man dich dafür gewinnen, sind einfache Sache, Bild in ein anderes Bild integrieren, Regen und noch 1-2 simple Sachen.

Wäre super geil,

Gibts hier eigentlich nirgendwo private Nachrichten, zwecks mailadresse oder sonst was?



otaku
Beiträge: 1180

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von otaku »

klar, poste mal irgend eine email, dann kontakte ich dich.
fix it in post



Paralkar
Beiträge: 1758

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von Paralkar »

robin.paralkar@gmx.de

Danke vielmals,

Grüße

PS: Wir brauchen "private Nahrichten" in Slashcam



tehaix
Beiträge: 481

Re: Color Grading - Indiefilm Projekt

Beitrag von tehaix »

Nimm am besten das @-Zeichen aus deinem Beitrag raus und umschreibe es, sonst könnte irgendwann irgendein Spambot-Crawler drüberkriechen und du bekommst nen Haufen Schund..



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