Alle Canon APS-C-Kameras ab der 7D bzw. 550D bis hin zu den neuesten Modellen haben dasselbe Videobild. Es gibt da überhaupt keine Qualitätsunterschiede beim Bild, nur beim Bedienkomfort (wie z.B. durch Klappdisplays ab der 600D). Ich würde beim Kauf nur darauf achten, dass Magic Lantern in der stabilen Version drauf läuft - nicht wegen der Raw-Aufnahme, die auf den APS-C-Canons sowieso kaum vernünftig nutzbar ist, sondern wegen des erhöhten Bedienkomforts durch Zebra, Peaking und Live-Fokuslupe. Auch wenn Du Magic Lantern am Anfang noch nicht nutzt, solltest Du auf jeden Fall die Option mitnehmen.
Im Zweifelsfall würde ich 'ne gebrauchte 550D, 600D oder 650D kaufen, wenn es die irgendwo günstig gäbe, am besten bei einem Fotohändler mit Garantie. Als Immerdrauf-Objektiv würde ich ein Sigma 30mm/1.4 empfehlen. Das Sigma ist auch in der alten Ausführung ausgezeichnet und preiswert auf dem Gebrauchtmarkt.
Hier ist jemand extrem kreativ mit der Kombination von 550D und Sigma 30mm. (D.h.: auch extrem kreativ im Umgang mit den bildqualitativen Beschränkungen der Kamera.)
Bei Panasonic ist mittlerweile die G6 der GH2 aus einer Reihe von Gründen vorzuziehen: Die GH2 ist die vorletzte Gerätegeneration, und langsam werden die (teuren) Originalakkus knapp. Bei 3rd-Party-Akkus gibt's keine Restlaufanzeige und deshalb bei leerem Akku plötzliches Ausschalten der Kamera mit Verlust der letzten Aufnahme. Ausserdem hat die G6 Fokus Peaking, einen deutlich verbesserten Codec (der Hacks überflüssig macht) und (gegenüber der leicht grünstichigen GH2) verbesserte Farbwiedergabe. Vorteil der GH2 ist nur noch, dass man durch ptool-Hack die 30-Minuten-Aufnahmebegrenzung ausschalten und die Kamera zwischen PAL und NTSC umschalten kann.
Ich würde mir Videos im Netz ansehen, die mit den jeweiligen Kameras gemacht wurden, und dann nach subjektivem Geschmack entscheiden.
Kurz gesagt sind die Vorteile von Canon der APS-C/Super 35-Sensor, die bessere Fotoqualität, subjektiv schönere/"organischere" und durch Nutzerprofile konfigurierbaren Farben und der insgesamt günstigere Systempreis (wenn man Objektive, Akkus etc. mitrechnet), sensorbedingt gute Lowlight-Eigenschaften auch bei höheren ISOs, der Nachteil starkes Aliasing, Moiree/Falschfarben und ein sehr weiches Bild, das real deutlich unter 1080p auflöst, das Fehlen eines elektronischen Suchers und deutlich schlechtere Qualität der eingebauten Mikrofone und Tonaufzeichnung als bei den Panasonics.
Die Vorteile der Panasonics sind ein deutlich höher aufgelöstes, saubereres bzw. weitgehend Moiree/Aliasing/Artefakt-freies Bild, elektronischer Sucher, bessere Tonqualität sowie die Möglichkeit, fast alle Objektive von Spiegelreflex bis zu obskuren russischen Kinokameras zu adaptieren, die Nachteile subjektiv fahlere/videoartiger wirkende, Farben (Geschmackssache!) ohne hochladbare Farbprofile, kleinerer Sensor (obgleich der Unterschied zu APS-C kleiner ist als oft gedacht), der über ISO 400 stark rauscht, und ein insgesamt höherer Systempreis (inkl. Objektive und Akkus). Empfehlenswerte Immerdrauf-Objektive sind das Panasonic 20mm/1.7, das Olympus 25mm/1.8 oder, wenn man das Geld hat, Voigtländer oder SLR Magic 25mm/0.95.
EDIT: Für den Anfang brauchst Du ausser der Kamera, einem Objektiv, Speicherkarte und Akkus vor allem einen ND-Filter, um bei Tageslicht mit der empfohlenen Verschlusszeit von 1/50 (bei 24/25 fps) drehen zu können. Hier lohnt sich die Investition in einen guten Vario-ND-Filter wie den Genus Eclipse oder Heliopan, den ich im Mass 77mm oder 82mm kaufen würde und dann mit Step-Up-Ringen (im Komplett-Universalset für ca. 15 Euro von Amazon oder Ebay) ans Filtergewinde Deines Objektivs anpassen. Ausserdem noch ein Stativ. Als Bruststativ ist die Klemme von Cowboy Studios für ca. 30 Euro von Amazon/Ebay ungeschlagen und besser als jedes DSLR-Rig. Leider gibt's kaum preiswerte, wirklich standfeste Dreibeinstative mit guten Videoköpfen, die ruckelfreie Schwenks ermöglichen. Hier würde ich im Zweifelsfall erstmal zu einem 70er-/80er-Jahre-Metallstativ vom Flohmarkt greifen - immer noch besser als der Hama-Plastikschrott von Mediamarkt & Co. - und bei mit der Zeit gestiegenen Ansprüchen in ein Manfrotto-Videostativ oder Sachtler ACE investieren.