Reiner M hat geschrieben:
Das verstehe ich so, wie es da steht, nicht.
Allgemein: Die 3D-LUTs (das sind die DaVinci Resolve Cubes für BMCC auch) weisen den Kanälen in Summe nichts zu, oder habe ich Dich falsch verstanden?
Die LUTs weisen einzelnen RGB-Tripeln im Cube neue Werte zu. Also dem konkreten Input-Wert RGB 123/64/48 werden neue Output-Werte zugewiesen. Abhängig von den RGB-Farben einzelner Bildpixel werden im selben YC-Kanal die Veränderungen zwangsläufig unterschiedlich ausfallen. Es gibt ja nur 2 Chrominanzkanäle, in die ggf. mehrere Millionen RGB-Kombinationen münden. Immer vorausgesetzt, ein Pixel mit der geänderten RGB-Farbe kommt im Testmotiv überhaupt vor. Sonst sieht man natürlich keine Änderungen in den Meßgeräten.
Ja, das machen LUTs. Aber wenn Du jedem Wert den gleichen für RGB zuweist, dann hast Du ja keinen 3D-Effekt. Jede .cube kann 3D sein, muss aber nicht. Und da kommen wir auch schon zum Irrtum...
Reiner M hat geschrieben:
Das wird dann auf allen Dateien so passieren, die mit dieser LUT linearisiert werden, ob sie zur LUT passen oder nicht.
Die LUT, um die es die ganze Zeit geht, linearisiert doch überhaupt nicht. Das ist eine REC709 LUT, keine Linearisirungs-LUT! Und wo die REC709 LUT schon an den Farben schraubt, ist die korrekte Linearisierungs-LUT da neutral, und weist jedem Wert, egal ob RG oder B, den selben Output zu.
In einem Linearisierungsprozess sind so Colorshifts sicher nicht so wild, ein lineares Bild braucht man ohnehin eher selten.
Aber so eine LUT, die auch sehr viel ändert, schreit nach einer korrekten Grundeinstellung. Klar, das Bild wird, egal was gefüttert wird, nach den Maßstäben der LUT angefasst. Nun kann eine 3D LUT aber auch nicht erwartungsgemäß funktionieren, wenn man das Grundmaterial "nicht richtig ist". Was ich meine ist, stell Dir vor die Blautöne werden gesondert angefasst. Nun ist aber durch fehlerhaften Weißabgleich zu viel, oder zu wenig in den Grundwerten, die angefasst werden. Damit kann die LUT nicht zum gewünschten Ergebnis kommen.
Und da kommen die unzulänglichkeiten der BMD Cams bei Prores raus: Du kannst den Weißabgleich nur sehr schwach, und den Tint gar nicht einstellen.
Die logische Schlussfolgerung ist also, vor der LUT eine kleine Grundkorrektur durchzuführen, um erst einmal alle "Fehler" der Aufnahme auszubügeln.
ruessel hat geschrieben:Was ich einfach nicht verstehe, warum motze ich nur alleine über die Pocketfarben bzw. warum ist jeder mit den BM2,5/4K LUTs zufrieden?
Ich glaube niemand ist so recht mit denen zufrieden, sondern die Leute graden statt einfach eine LUT drauf zu legen, und gut... :)