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Wie wird es (richtig) gemacht ... ?



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Freddi
Beiträge: 714

Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

Vorab eine Bemerkung: ich frage in erster Linie um diese Wissenslücke für mich persönlich zu füllen, die Profis unter Euch brauchen also keine Angst um ihren Job haben ... Ich kann aber nicht leugnen, dass wohl jeder engagierte Hobbyfilmer von einer solchen Chance träumt ;-)

Nun zum eigentlichen Thema: angenommen man gelangt in den Besitz von einmaligen Aufnahmen, die dazu noch ein gewisses "öffentliches" Interesse hervorrufen - wie läuft das dann mit dem Vertrieb, oder anders gefragt: ich habe Aufnahmen, von denen ich weiss, dass sie in den "richtigen" Händen den Weg ins TV, Kino o. ä. finden würden - was sollte ich tun oder was sollte ich auf keinen Fall tun?

Ein Beispiel (natürlich fiktiv, nur um die Frage zu verdeutlichen): ein Amateurfilmer war zufällig dabei, als die Mumie des Gletschertoten in den Ötztaler Alpen gefunden wurde und hat die Tour von Anfang bis Ende irgendwie mit seinem Camcorder dokumentiert.

Die Nachricht des Fundes schlägt ein wie eine Bombe und alle Zeitungen drucken die Geschichte. Die Finder posieren auf Fotos mit der Mumie und alle Welt pilgert zur (inzwischen geräumten) Fundstelle ... und Hobbyfilmer Hubert (inzwischen wieder zu Hause) sitzt am heimischen PC und freut sich über seine einmaligen Aufnahmen.

Irgendwann erinnern sich die Finder des Toten plötzlich an Hobbyfilmer Hubert und da die TV Stationen Schlange stehen, möchten sie seine Aufnahmen, um damit Ihren Fund besser vermarkten zu können. Hubert würde sich über ein paar zusätzliche Taler freuen und ist daher nicht abgeneigt, möchte aber auf Nummer sicher gehen ...

Da er der Einzige ist, der überhaupt Bildmaterial besitzt, erübrigt sich wahrscheinlich die Diskussion um irgendwelche technischen Standards oder Mindestanforderungen der Sender.

Wenn man jetzt noch davon ausgeht, dass diese Bilder die nächsten Jahre auf diversen Kanälen sichtbar sind, dann stellt sich die Frage: wie wird's gemacht?

Alles Rohmaterial an eine professionelle Agentur geben und die bedienen dann die Sender?
Oder selbst was raussuchen und bei den Sendern klingeln?
Und wie wird dort gerechnet - nach gesendeter Minute, nach Anzahl der Ausstrahlungen, nach eingereichtem Rohmaterial ... ?

Bis hierhin erstmal danke für's lesen ;-)

... und um es nochmal zu sagen: ich war damals nicht dabei als der gefrorene Mann ausgebuddelt wurde, mich interessiert in erster Linie was dort im Background läuft, bis wir diese Dinge im TV sehen ... und wie das geht, dass ich die Bilder heute in der ARD, vier Wochen später dann bei PRO7 und ein Jahr später auch bei RTL II sehen kann, ohne das der Urheber dieser Bilder irgendwie sauer ist.

Ich freue mich auf Eure Antworten ...



otaku
Beiträge: 1180

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von otaku »

ich bin kein tv produzent, daher ist das war ich sage natuerlich nur aus dem was ich mit einem ohr mitbekommen habe.

aber jeder produzent der clever ist wird dir einen vertrag unter die nase halten der sagt:

1. nach verkauf sind alle rechte seine.
- das beinhaltet nutzung in tv, internet, print, radio, quasi alles
- kann weltweit genutzt werden
- kann fuer jeden eisatzzweck genutzt werden z.b. werbung
- kann fuer immer genutzt werden

2. dafuer bekommst du eine total neue leerkassette.
- alternativ auch 100€
- oder eine namens nennung im abspann.
- oder ein paar glasperlen

jeder hobbyfilmer der so einen glueckstreffer landet will natuerlich

1. eine zwei stuendige kino dokumentation mit seinem namen als regie, kamera, drehbuch, idee
2. minimum 100 millionen euro
3. s.e.x. drugs n rock n roll
4. zu jeder talkshow eingeladen werden bis ans ende der menschheit
5. eine fuenfzehn meter bronze statur mit dem einegen namen drauf.

irgendwo dazwischen sollte man sich einigen.

was aber super wichtig ist, niemals die eigenen rechte abtreten. egal wie das angebot aussieht.

also wenn aus dem material z.b. eine doku gemacht werden soll, dann sollte man sich auf einen minuten preis einigen. irgend etwas zwischen 500 und 5000 euro/min. das sollte aber nur fuer diese eine doku sein und nur auf einen begrenzten zeitraum. also z.b. fuer ein jahr mit max 4 wiederholungen, nur tv. trailer schnitt ist erlaubt darf aber nur als trailer verwendung finden, eine auskopplung fuer z.b. news oder sonstiges ist nicht enthalten. eine nutzung im ausland ist eine zweite verhandlungs sache, ist diese nutzung dann fuer die gesammte doku oder auch fuer cutdowns in einem anderen zusammenhang?

es gibt ja diverse gemeinnuetzige organisationen fuer film und tv. da wuerde ich evtl mal einen termin machen und mich beraten lassen, die haben auch sehr gute kontakte in die branche und koennen ggf kontakte herstellen.

wichtig bei den ganzen rechte geschichten ist immer, sei praeziese. wenn du es nicht bist kostet es IMMER dein geld.

hier mal ein link zur filmstiftung nrw.

http://www.filmstiftung.de/
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Freddi
Beiträge: 714

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

Danke für Deine Antwort, so etwas wollte ich hören - nur eben präziser, daher ja der Titel "Wie wird es (richtig) gemacht ...". Was jetzt im Detail da in welchem Vertrag stehen muss, möchte ich glaube ich nicht wissen, mich interessiert eigentlich eher der praktische Ablauf.

Hab gedacht, es gibt da so eine Art Leitfaden, den man den Absolventen einer in dieser Richtung gearteten Ausbildung mit auf den Weg gibt und worüber einer dieser Absolventen mal mit einem "Hobbyisten" plaudern würde.
otaku hat geschrieben:... es gibt ja diverse gemeinnuetzige organisationen fuer film und tv. da wuerde ich evtl mal einen termin machen und mich beraten lassen, die haben auch sehr gute kontakte in die branche und koennen ggf kontakte herstellen.
Das hast Du falsch verstanden - ich habe (leider) kein Material welches in den oben beschriebenen Rahmen passt - mich interessiert in erster Linie, wie so etwas grundsätzlich abläuft und wie es zusammenpasst, dass hinterher alle damit zufrieden sind bzw. davon leben können (also quasi auch, wieviel Geld da wann fliesst) und wie geregelt wird, dass heute Sender X in seinem Magazin darüber berichtet und übermorgen Sender Y eine 30 Minuten Doku bringt und in einem Jahr Sender Z in den Nachrichten mit den selben Bildern an das einjährige Jubiläum erinnert.



otaku
Beiträge: 1180

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von otaku »

praktisch laeuft es so das die rechteinhaber glasperlen bekommen und irgend einer sich von dem maretial 5 neue bentleys kauft.

so geschehen bei quasi allen wichtigen zeitdokumenten aus amateur hand.
wenn es von profies gemacht wurde dann gibts anstatt glasperlen ein warmes mittagessen sonst aendert sich nix.

einige beispiele

-mauersprung
-brennender moench
-seemann kuesst krankenschwester
-james bond titel song
-star wars
etc etc etc
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Freddi
Beiträge: 714

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

Hm ... so wie Du das schreibst, ist der Filmer immer der Dumme und ein Anderer reibt sich die Hände.

Und wenn das so allgemein bekannt ist und auch der Weg des Materials vom Filmer ins TV (um den es mir ja eigentlich geht) immer der selbe ist, dann müsste man doch feststellen können, an welcher Stelle der "Fehler" passiert und auch etwas dagegen tun können - oder irre ich?

Was wenn die Begehrtheit des Materials von vornherein feststeht und nicht wie in Deinen Beispielen erst nachträglich entsteht oder gar irgendwie generiert werden muss? Vielleicht war mein Beispiel nicht das Beste ... nehmen wir also an, es gibt den Yeti und ausgerechnet Hobbyfilmer Hubert hat ihn gefilmt ... 250 anerkannte Experten bestätigen die Echtheit des Materials und alle TV Stationen wollen es senden - wie würde das ablaufen?



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von WoWu »

@ Freddi

Das kommt immer auf das material an.
Wenn das mit dem Ötzi nur ein Beispiel war, dann stellt sich die Frage, ob das Thema nicht schon so tot ist, wie Ötzi selbst.
Wenn Du aber Bilder davon hast, wie jemand Hitlers Leiche angezündet hat, dann wirst Du Millionär.

Es wird Dir also wahrscheinlich keiner besser Ratschläge -und schon gar keine Verfahrensweisen- geben können, als die, die Dir otaku schon gegeben hat.

Die Vorgehensweise hängt immer von der Inhaltseinschätzung ab.
Und da sind die eigenen Einschätzungen über den Werte des Materials oft deutlich abweichend von denen Anderer, zumal Bilder allein nur ganz selten einen eigenen Wert haben.
Gute Grüße, Wolfgang

E-Book:
www.provideome.de



Freddi
Beiträge: 714

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

WoWu hat geschrieben:... Die Vorgehensweise hängt immer von der Inhaltseinschätzung ab.
Dann nehmen wir eben Dein Beispiel.
WoWu hat geschrieben:... Bilder davon ..., wie jemand Hitlers Leiche angezündet hat, ...
OK - nehmen wir an, ich hätte solche Bilder im Nachlass eines entfernten Verwandten gefunden ... und wie geht es jetzt weiter?

Mich als Amateur interessiert ja eigentlich nur der Weg, den die Aufnahmen nehmen bis sie im TV sind - oder lassen sich die Profis hier nur ungern "in die Karten gucken" - eben damit es hinterher einen Gewinner und viele Verlierer gibt?



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von WoWu »

Dann würde ich das Thema den drei gossen Nachrichtenagenturen anbieten und einen Screenshot mit Hinweis auf die Urheberrechte.
Der Rest läuft dann von ganz allein und um nicht die Glasperlen zu kriegen würde ich Lizenzen jeder Ausstrahlung vergeben, wie otaku das schon angedeutet hat und die Rechte behalten.

Wobei die auch nicht bei Dir liegen, wenn Du das material gefunden hast sondern beim Kameramann, bzw. deren Erben.
Zunächst würde ich mir die Rechte an Deiner Stelle vom Urheber erst einmal übertragen lassen.

Wenn das wirklich solche Aufnahmen sind, kannst Du die gar nicht allein vermarkten, weil Lizenzabkommen relativ schwierig sind.
Lizenzrecht ist nicht eben mal so...
Gute Grüße, Wolfgang

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otaku
Beiträge: 1180

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von otaku »

freddi du schmeist profi arbeitsweisen mit zufallsfunden zusammen.

ein profi wird von seinem auftraggeber los geschickt um irgend was zu filmen und dafuer bekommt er eine tages gage oder er ist fest angestellt und bekommt sein gehalt. er gibt das zeugs aus der hand und damit ist der fall gegessen.

die meisten film schaffenden sind ja nicht beim sender angestellt. die meisten arbeiten fuer kleinere produktionen die wiederum die kontakte zum sender haben und denen zuliefern.

was anderes ist es, wenn du gerade ueber die strasse gehst und da faellt gerade ne boing vom himmel und du bist der einzige der einen photo apparat dabei hat. mit so einem bild wuerdest du vermutlich zur dpa gehen und mit denen was verhandeln, die bieten ihrerseits dann dein bild den sendern und zeitungen an.
fix it in post



Freddi
Beiträge: 714

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

Ich merke schon - das ist offensichtlich nicht so einfach ...
WoWu hat geschrieben:Dann würde ich das Thema den drei gossen Nachrichtenagenturen anbieten ...
Immerhin ein Ansatz.

Nochmal: Da ich keine derartigen Aufnahmen besitze, interessiert mich das Rechtliche an dieser Stelle eigentlich nicht - was ich wissen wollte, ist eigentlich der Weg den Amateuraufnahmen nehmen, wenn wir das im TV sehen - und wie geregelt wird, dass alle Beteiligten dabei auf ihre "Kosten" kommen.

otaku hat geschrieben:... was anderes ist es, wenn du gerade ueber die strasse gehst und da faellt gerade ne boing vom himmel und du bist der einzige der einen photo apparat dabei hat. mit so einem bild wuerdest du vermutlich zur dpa gehen und mit denen was verhandeln, die bieten ihrerseits dann dein bild den sendern und zeitungen an.
Jetzt haben wir es - das wollte ich lesen. Danke.

Zusammengefasst bedeutet das: es gibt Firmen (Agenturen) die sich um solche Sachen kümmern und zu denen geht Hobbyfilmer Hubert mit seinem Material, die prüfen das und "verkaufen" die Aufnahmen dann über ihre langjährigen "Partnerschaften" an die Produktionsfirmen oder TV Anstalten.

Bekommt Hobbyfilmer Hubert jetzt nur einmal Geld und gut ist's oder schicken die jedesmal einen Scheck, wenn sie das Material wieder jemand anderem verkauft haben? Wovon hängt das ab?

Oder ist das jetzt der Punkt, an dem "das Rechtliche" kommt und sich Hubert besser einen Medienfachanwalt nimmt um nicht am Ende nur Glasperlen in der Tasche zu haben?



otaku
Beiträge: 1180

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von otaku »

tu doch einfach mal fuer einen moment so als wuerden sich zwei menschen treffen die was aushandeln. genau so ist es.

ich hab keine ahnung was du fuer ein auto faehrst, ich sag jetzt einfach mal, das ist totaler kernschrott und ich gebe dir einen euro dafuer.

so, jetzt kannst du sagen, jau otaku, voll korrekt von dir danke das du es mir abnimmst, oder du sagst hmmm ich fahre aber ein schoenes auto ich glaube ich moechte doch 100.000 dafuer.

verstanden wie es laeuft?
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WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von WoWu »

@Freddi

Und es sind nicht alles Raubritter in der Metier.
Da rechnet jeder die Lizenzen ab, die das Material wirklich wert sind, weil das ihr täglich Brot ist und sie nicht von der Mafia.
Das ist ein ganz normales Geschäft, wie jedes Andere und kein Mensch wartet auf den Trottel, den sie mal ablocken können. Davon hat keiner was.
Es sind nur alle genervt, wenn die Rechte nicht wirklich geklärt sind. Deswegen liebt es auch keiner, mit Amateuren Verträge zu machen, weil die Nacharbeite oft viel zu nervig ist.
Gute Grüße, Wolfgang

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TomStg
Beiträge: 3422

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von TomStg »

Das Urheberrecht kann nach deutschem Recht nicht übertragen werden. Es verbleibt stets beim Urheber, UrhG Paragr. 29. Einzige Ausnahme ist die Vererbung im Todesfall.

Hier geht es ausschließlich um die Nutzungsrechte, UrhG Paragr. 88, 89.

Es ist sehr zweifelhaft, ob die og. Vorstellungen bzgl Nutzungsrechte durchsetzbar sind. Keine Agentur lässt sich vom Rechteinhaber wie ein Nasenbär durch den Ring ziehen. In der Regel werden alle Nutzungsrechte ohne jede Einschränkung abgetreten - geregelt wird das über die Höhe der Vergütung für die Abtretung.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von WoWu »

Die Meisten sind daran gar nicht interessiert und wollen nur zeitlich und räumlich begrenzter Rechte haben.
Darin liegt aber eben auch der Vorteil für den Rechteinhaber.
Nur die meisten denken, sie hätten eine Goldschatz und könnten den jetzt in Dukaten umtauschen.
Gute Grüße, Wolfgang

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Bommi
Beiträge: 561

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Bommi »

Freddi hat geschrieben: Alles Rohmaterial an eine professionelle Agentur geben...
Da hast du die m.M. nach ideale Antwort bereits im Eingangsposting selbst vorgeschlagen. Wenn du nicht weißt, wie Material optimal zu verwerten ist, dann lass einen Agenten den Job erledigen. Der kennt sich dann auch auf der rechtlichen Seite gut aus.

Sollte es sich tatsächlich um aufregendes Material handeln, dürfte es kein Problem sein, einen seriösen Agenten dafür zu interessieren UND ihn mit 10% zufrieden zu stellen.



WoWu
Beiträge: 14819

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von WoWu »

10%
.... da wäre ich aber nicht so sicher....
Gute Grüße, Wolfgang

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Bommi
Beiträge: 561

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Bommi »

WoWu hat geschrieben: .... da wäre ich aber nicht so sicher....
Ja, ich wollte auch nur eine Zahl in den Raum werfen. Denn wenn das Material sensationell ist und die rechtlichen Fragen sich Rahmen halten, lässt sich mit wenig Aufwand ein hoher Umsatz erzielen. In so einem Fall wären 30% nicht angemessen.

Eine Erfahrung mit Literaturagenturen hätte ich noch anzubieten, die sich vielleicht auch auf andere Agenturen übertragen lässt:

Agenten sind extrem sensibel, was die Exklusivität angeht. Jeder möchte gern als erster den Schatz entdeckt haben. Deshalb sollte man jeder Agentur das Gefühl geben, als erste das Material angeboten bekommen zu haben. Und man macht mit so einem Verhalten sicher nichts falsch.



matchframe
Beiträge: 76

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von matchframe »

oioioi...

Hobbyfilmer Hubert muss zwischen 2 Sachen unterscheiden:

Das eine ist der Weg des Materials, wie es zu den Verwertern kommt, das andere ist die rechtliche Abwicklung.

Der Weg des Materials:

In deinem Fall sind ja schon alle Sender etc. an dem Material interessiert, deswegen ist die Vermarktung kein Problem mehr, und du schickst es per Server, Festplatte, DVD oder wie auch immer den Sendern zu. Oder eben Agenturen. Wird dein Material Monate oder Jahre später wieder verwendet, muss der Autor eine Fremdmaterialliste erstellen, mit welcher er angibt, dass er dein Material verwendet hat.

Rechtliche Abwicklung

Generell: Das Urheberrecht ist nicht übertragbar, du gibst Verwertungsrechte ab. Die können sich beschränken auf Sendung, Vervielfältigung, Datenträgererstellung, Veröffentlichung, usw. Außerdem kannst du die zeitlich und/oder räumlich eingeschränkt vergeben.

Weil Hobbyfilmer Hubert sich mit dem Urheber- und Verwertungsrecht aber nicht auskennt, weil es viel zu kompliziert ist, wird er Mitglied in einer Verwertungsgesellschaft (Wenn er es richtig macht). Die unterstützt ihn zB auch, wenn er Gelder von nicht angemeldeten Kopien oder Sendungen einfordern muss. Je nach Genre (Fernsehen, Kino, Pornografie, Werbung,...) sucht er sich die passende VG aus. Eine Auflistung:

http://www.bildkunst.de/urheberrecht/de ... aften.html

Die ganze rechtliche Abwicklung, und wer was wann bekommt, wird mit dieser VG geklärt. Du musst der VG jedoch melden, wann, wofür, in welchem Rahmen,... dein Material verwendet wurde.

Das kannst du übrigens auch machen, ohne dass dein Bildmaterial historisch oder sonstwie wertvoll wäre.


Freddi hat geschrieben:
Zusammengefasst bedeutet das: es gibt Firmen (Agenturen) die sich um solche Sachen kümmern und zu denen geht Hobbyfilmer Hubert mit seinem Material, die prüfen das und "verkaufen" die Aufnahmen dann über ihre langjährigen "Partnerschaften" an die Produktionsfirmen oder TV Anstalten.
Nein, Hubert geht zu einer Verwertungsgesellschaft. Das Material kommt durch Archive etc. fast von ganz allein zu dem Autor der sich dafür interessiert. Inklusive dem Preis, den Hubert dafür will. Dann entscheidet der Filmemacher, ob ihm das wert ist, oder nicht.

Freddi hat geschrieben: Bekommt Hobbyfilmer Hubert jetzt nur einmal Geld und gut ist's oder schicken die jedesmal einen Scheck, wenn sie das Material wieder jemand anderem verkauft haben? Wovon hängt das ab?
Das hängt davon ab, ob Hubert seine Verwertungsrechte zeitlich und räumlich eingeschränkt vergeben hat, oder nicht. bei der Entscheidung hilft ihm aber auch die Verwertungsgesellschaft. Den Scheck bekommt er, wenn er das veröffentlichte/gesendete Material der VG meldet.


viele weitere Infos hier:

http://www.bildkunst.de/index.html


lg



Freddi
Beiträge: 714

Re: Wie wird es (richtig) gemacht ... ?

Beitrag von Freddi »

Herzlichen Dank an alle - ich denke, mit diesen Antworten kann ich beruhigt schlafen gehen ;-)



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