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Idee war, dass ich möglichst eine leichte und flexible Kamera einsetzen wollte, um viel von der Schulter zu drehen und schnell die Brennweiten wechseln zu können. Vom Bild her gefällt mir das 28-135 an der FX6 besser als damals an der FS 7, aber dieses indirekte Verhalten ist eben nicht besonders handwerklich. Von daher ist das eher meine Kompromiss-Kombination.
Danke für den Bericht.
Klasse Aktion an sich und auch interessant umgesetzt.
Kam der Ton bei den Interviews vom Shotgun Mic auf der Kamera? Der wirkt so "weit weg" vom Motiv.
Wie weit musstest du die Kamera vom Motiv wegstellen, damit du diese Freistellung bekommen hast, bist da auf die 135mm und F4 gegangen?
Liegt vielleicht an der Kodierung und dem Farbraum, aber mir kams ab und an so vor, als würde die Auflösung schwanken und die Schatten absaufen, aber vielleicht war letzteres ja so gewollt, bisschen überspitzer Kontrast eben ;)
Nochmals danke für den tollen Beitrag, finde es immer super wenn man hier Mal was von den Leuten sehen kann.
Respekt wie du da als Einmann-Team einen klasse Job ablieferst.
Hätte auch gerne den fertigen Bericht gesehen, bei dem wir mit ein paar Szenen im Grading spielen durften, mir scheint ja, du hast einen Faible für Züge ;)
Den Ton habe ich mit einem Schoeps MK 41 geangelt, welches sich knapp über dem Kopf befindet, so dass es gerade nicht ins Bild ragt. Speziell beim Bürgermeister war es recht laut, da hat der eine Kran gerade gearbeitet, aber ich fand es noch nicht so heftig, dass ich die "Stimmisolation" einsetzen wollte.
Ich habe in S-Log 3 gedreht und die LUT von Robert genutzt, musste wegen der Kontrastverhältnisse vieles etwas nachregeln, weil ich je nach Situation unterschiedlich belichte.
Die Leute habe ich nicht weiter als sonst von der Kamera entfernt aufgestellt. Die O-Töne waren alle bei offener Blende, aber es gehört ja zu den Eigenheiten des 28-135, dass man nicht sieht, bei welcher Brennweite man nun genau ist. Gefühlt würde ich sagen: Etwa 80 mm.
Jedenfalls meine ich: wenn man sich echt mal so weit wie möglich erleichtern möchte, kann man mit FX 6 und 28-135 durchaus arbeiten.
Pianist hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 16:40
Jedenfalls meine ich: wenn man sich echt mal so weit wie möglich erleichtern möchte, kann man mit FX 6 und 28-135 durchaus arbeiten.
Ich bezweifle, dass auch nur eine Person unter Deinen Auftraggebern den Unterschied zu einem Video sehen würde, dass Du z.B. mit Deiner alten Amira und einem Fuji-Cinezoom gedreht hättest...
cantsin hat geschrieben: ↑Di 18 Jul, 2023 17:15
Ich bezweifle, dass auch nur eine Person unter Deinen Auftraggebern den Unterschied zu einem Video sehen würde, dass Du z.B. mit Deiner alten Amira und einem Fuji-Cinezoom gedreht hättest...
Nein, natürlich nicht. Was aber definitiv mit dem 28-135 nicht geht: Zoomfahrten im "On", also wenn man zum Beispiel einen Zug oder ein Schiff abholen und beim Aufziehen mitschwenken möchte. Und ich muss zugeben, dass ich ständig am falschen Ring und in der falschen Richtung gedreht habe, wenn ich irgendwas machen wollte. Also das 28-135 wird nicht mein Lieblingsobjektiv, aber manchmal werde ich es benutzen.
Eine saubere Produktion, die dir hier gelungen ist. Hut ab, und Gratulation. Da sieht man mal wieder, was mit Können, Erfahrung und Engagement alles möglich ist - nämlich ein absolut professioneller Beitrag, der dem Ereignis würdig ist.
Schön, dass es Euch allen gefällt! Der Film ging beim Auftraggeber auch ohne Änderungswünsche durch. Kam übrigens durch eine persönliche Empfehlung aus der Firmengruppe zustande, und lustigerweise haben sich aus diesem Einsatz schon wieder zwei neue Auftrags-Perspektiven ergeben. Ich finde solche kleinen Sachen ja genau so gut wie die großen Projekte, und nehme auch kleine Aufträge genau so ernst wie die großen Aufträge.
Aber jetzt seht Ihr vielleicht ein wenig, warum es mir immer so wichtig ist, möglichst flink zu sein, wozu eben auch das schnelle Wechseln von Brennweiten gehört. Da wartet niemand auf mich, und ich kann echt nicht sagen "heb die Lok noch mal ein paar Zentimeter an", sondern ich muss das alles beim ersten Mal hinkriegen. Und genau so funktionieren eben auch die vielen politischen Termine, die ich begleite. Da ist es dann eben keine Lok am Kran, sondern ein Minister, der irgendwo ankommt, mit Leuten redet und sich irgendwas zeigen lässt. Das muss eben auch sofort sitzen.
Von daher ist für mich immer die Ausrüstung die beste Ausrüstung, mit der ich schnell und sicher arbeiten kann. Da landet man dann unweigerlich immer wieder beim klassischen EB-Formfaktor mit Suchermonitor, wo man schnell zwischen Schulter und Stativ wechseln kann.
Pianist hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 08:45
Von daher ist für mich immer die Ausrüstung die beste Ausrüstung, mit der ich schnell und sicher arbeiten kann. Da landet man dann unweigerlich immer wieder beim klassischen EB-Formfaktor mit Suchermonitor, wo man schnell zwischen Schulter und Stativ wechseln kann.
Was gut und absolut ok ist. Warum auch nicht?
Nutzt du eigentlich auch einen Gimbal? Die Aufnahmen sind nämlich weitgehend statisch, was ok ist - aber es gäbe auch andere Möglichkeiten. Drohnenaufnahmen hast ja am Anfang auch dabei.
Ja, ich hätte einen Ronin-S mit einer a7s iii und einem Tamron 20-40 dabei gehabt, das ist zugleich meine "Backup-Unit", mit der ich alles machen würde, wenn die Hauptkamera mal ausfällt. Was natürlich noch nie passiert ist. Allerdings habe ich bei dieser Geschichte, die ich ja sehr reportagig gedreht habe, keinen echten Bedarf an Gimbal-Aufnahmen gesehen. Für mich muss es einen gestalterischen Grund geben, einen Gimbal einzusetzen. Das wäre dann eher bei image-mäßigen Filmen, wo vielleicht ein paar Leute einen Gang entlanglaufen und ich mit dem Gimbal vor ihnen herlaufe.
Das ist wie mit der überzogenen Masse von Drohnenaufnahmen, die mittlerweile überall mit Gewalt reingepflastert werden.
Eigentlich ein klasse Werkzeug, wird aber durch völlig sinnlose Übernutzung (just because we can) mittlerweile komplett entwertet.
So isses. Der rbb dreht in Berlin mittlerweile komplette aktuelle Beiträge mit Gimbal. Ich verstehe das nicht. Man dreht doch nicht mit einem Gimbal, nur weil man einen hat, oder weil man nichts anderes hat. Vor allem dann nicht, wenn man es nicht drauf hat, das Ding so zu führen, dass die Bewegung eine klare Richtung hat. Die allermeisten Leute sind nicht in der Lage, mit einem Gimbal oder einem Copter sauber zu drehen.
Eine ehrliche Schulterkamera ist jedenfalls für reportagige Beiträge die beste Lösung. Das niedrige Gewicht der Kombination aus FX6 und 28-135 wird durch die eingebaute Stabilisierung ungefähr ausgeglichen, ich habe nur wenig nachstabilisiert.
Ja, das ist sehr verständlich. Inflationär muss es ja nicht sein. Und klar muss es passen, und klar muss es technisch sauber sein - sonst macht es wenig Sinn.
Frank Glencairn hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 09:23
Ich hab kürzlich zwei (völlig statische) Interviews bekommen, die auf nem Gimbal gedreht wurden.
Die Begründung war (festhalten): "Das wirkt dynamischer".
Das ist natürlich Unsinn.
In vorliegenden Fall wäre mir lediglich eingefallen, dass man vielleiht die Größe der Lok betonen hätte können, indem man die mal großangelegt umrundet. Aber das ist nur so eine spontane Idee die mir so kam - ob die dann wirklich in den Rest hinein gepasst hätte, wenn der Film einfach anders aufgesetzt ist, ist zu bezweifeln.
wolfgang hat geschrieben: ↑Mi 19 Jul, 2023 09:26
In vorliegenden Fall wäre mir lediglich eingefallen, dass man vielleiht die Größe der Lok betonen hätte können, indem man die mal großangelegt umrundet.
Ja, genau diese Einstellung hatte ich mir ursprünglich vorgenommen, aber habe sie dann nicht gedreht, weil sie nicht reingepasst hätte.
Das ist wirklich eine sehr praktische Kombination, wenn man so mobil und flexibel wie möglich sein möchte. Und ich wollte das Zeiss CZ.2 28-80 auch nicht dem Schnee aussetzen. Da nimmt man dann doch lieber das billige Objektiv mit. War ein schöner Einsatz.
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