Hallo.
Ich besitze seit gut einem Jahr einen Camcorder und würde mich gerne mit dem Bluescreen-Effekt beschäftigen. Ich brauche nur noch den Stoff dazu. Kann mir irgendjemand weiterhelfen, woher ich so einen Stoff bekomme (möglichst günstig)? Wenn ja, dann wäre ich sehr dankbar.
Ciao,
Seb
(User Above) hat geschrieben:
: Hallo.
: Ich besitze seit gut einem Jahr einen Camcorder und würde mich gerne mit dem
: Bluescreen-Effekt beschäftigen. Ich brauche nur noch den Stoff dazu. Kann mir
: irgendjemand weiterhelfen, woher ich so einen Stoff bekomme (möglichst günstig)?
: Wenn ja, dann wäre ich sehr dankbar.
: Ciao,
: Seb
In einem gut sortiertem Stofffachgeschäft oder im Studio-Sortimentvon Hama mal nachschauen.
angeblich benutzen viele leute den billigen grünen stoff von ikea. fragt mich jetzt bloß nicht, wie der heißt. aber die haben nur einen grünen leinenstoff. grün ist meist besser für video, da der grünkanal am meisten intensität hat.
camworks hat geschrieben:grün ist meist besser für video, da der grünkanal am meisten intensität hat.
Was das Helligkeitssignal betrifft, so hat Grün am meisten Gewichtung. Dagegen ist die Auflösung der einzelnen Primärfarben absolut identisch, wodurch prinzipiell jede Farbe gleich gut (oder schlecht -> 4:2:0-Kompression bei DV!) geeignet ist. Die zu keyende Farbe sucht man sich in der Regel nach der Beschaffenheit des zu keyenden Objekts (und ggf. des einzusetzenden Hintergrunds) aus.
was meinst du mit Beschaffenheit des Objektes? Und auf den hintergrund habe ich ehrlich gesagt bei der Farbauswahl nicht geachtet... Vielleciht kannst du mir ja Tips geben!
Ich habe nur, um den Keyfaktor (Bei Adobe) möglichst hoch drehen zu können und möglichst weiche Ränder zu bekommen, darauf geachtet, dass wenn jemand eine Jeans oder irgendeine blaue Hose trägt, einen Greenscreen zu verwenden...
Ich dachte Blue- und Greenscreen sind deshalb so verbreitet, weil das die Farben sind, die in der Natur so grell am seltesten vorkommen!? Gelb und Rot findet man allerdings sehr häufig.
Sorry, ich habe een erst deinen Link gesehen... Zitat aus deinem anderen Beitrag:
Bei Camcordern mit nur einem CCD-Bildwandler wird eine Filtermatrix verwendet, bei der mehr grüne Bildpunkte erfasst werden als rote oder blaue.
Heißt das, wenn man einen billigen 1CCP Camcorder für Greenscreen benutzt, dass man bessere Ergebnisse hat, als bei einem 3CCP?
Und das mit dem 4:2:0 Abtastung hab ich noch nich so ganz verstanden...
Was bezeichnet die 4, was die 2, was die 0...
Was bedeuten die Zahlen im verhältnis ganz genau und warum spielt das eine Rolle?
[quote="Constantin "Blackeagle123""]...was meinst du mit Beschaffenheit des Objektes?[/quote]
Hallo Constantin,
damit meine ich das, was Du schon beschrieben hast: Willst Du eine blaue Hose keyen, dann nimm keine Bluebox (-> Objekt- und Hintergrundfarbe zu ähnlich).
[quote="Constantin "Blackeagle123""]Und auf den Hintergrund habe ich ehrlich gesagt bei der Farbauswahl nicht geachtet... Vielleicht kannst du mir ja Tips geben![/quote]
Wenn Du z.B. ein Objekt vor einen blauen Himmel stanzen möchtest und der Blueboxeffekt lässt sich nicht optimal einstellen, dann bleibt u.U. ein farbiger Saum um das Objekt sichtbar (z.B. auch eine Reflexion des Hintergrunds an den Kanten und Seiten des Objekts). Hast Du das Objekt nun vor einem pinkfarbenen Hintergrund (z.B. Telekomladen ;-) aufgenommen, dann fallen die Störungen (pink/blau) sofort unangenehm auf.
Setzt Du hingegen einen blauen Hintergrund zur Aufnahme des Objekts ein, dann gehen die blauen Pixel zwischen Objekt und Himmel (blau/blau) im optimalen Fall im neuen Hintergrund vollständig unter.
[quote="Constantin "Blackeagle123""]Heißt das, wenn man einen billigen 1CCD Camcorder für Greenscreen benutzt, dass man bessere Ergebnisse hat, als bei einem 3CCD?[/quote]
Nein. Bei einem 3CCD-Camcorder steht sogar ein ganzer Bildwandler nur für die grünen Farbanteile des Videobildes zur Verfügung. Dasselbe gilt für Rot und Blau. Es werden optisch also alle einzelnen Farbwerte erfasst. Erst in der darauffolgenden Bildverarbeitung werden diese Punkte zu einem (komprimierten) Videosignal verrechnet. In der Praxis zeigt sich, dass 3CCD-Bilder (von ordentlichen 3CCD-Camcordern!) u.a. die Farbe besser differenzieren als Camcorder mit nur einem Bildwandler.
[quote="Constantin "Blackeagle123""]Und das mit dem 4:2:0 Abtastung hab ich noch nich so ganz verstanden... Was bezeichnet die 4, was die 2, was die 0...[/quote]
Hey, das sind ja Hausaufgaben (zu denen im oben verlinkten Beitrag ein Link ins slashCAM-Lexikon steht... ;-)
Lieber Constantin,
eigentlich ist es recht einfach:
Stellst du einen Farbkanal einzeln da (z. B. in Photoshop) ist er nichts anderes als ein Graustufenbild.
Mehrere dieser Graustufenbilder (normal 3) zusammen ergeben ein farbiges Bild.
Die wichtigsten Farbsysteme sind RGB und YCC (was in miniDV PAL zum Einsatz kommt und auch noch andere Namen hat [YCC wird es in Galileo Design Büchern genannt]).
RGB ist klar für jede der drei Farben (red, green, blue) ein Kanal. Jeden Kanal kann man sich jetzt wieder, wie die oben genannten Graustufenbilder vorstellen. Normalerweise haben dabei alle Graustufenbilder die gleiche Auflösung (in Pixeln).
YCC wurde nur deshalb verwendet (soweit ich weiß), weil bei der Einführung des Farbfernsehens, die Bildsignale kompatibel zum Graustufenfernsehen (bessere Bezeichnung für Schwarz-Weiß-TV) hergestellt werden sollte. Also wurden die drei aufgezeichneten Farbkanäle (RGB) in drei andere Kanäle umgewandelt. Dabei enthielt einer die Luminanzwerte (Y) und die anderen beide die Farbinformationen zweier Farben (CC). Die dritte Farbe kann durch bestimmte Farbsubtraktion der einzelnen Kanäle berechnet werden. So war man in der Lage einmal YCC zu senden, und die Graustufenfernseher stellten einfach weiterhin nur das Y-Signal da, während die Farbfernsehgeräte aus allen drei Signalen (Y C C) ein farbiges Bild erzeugten. Auch hier kann man sich jeden Kanal als Graustufenbild von gleicher Auflösung vorstellen.
Nun kommt das Sampling ins Spiel:
Es fiel auf, dass das menschliche Auge mehr auf Luminanzwerte (Y) als auf die Farbwerte achtet. Aus diesem Grund reichte es, wenn der Luminanzkanal in voller Auflösung gespeichert wird. Die beiden Farbkanäle können grober gespeichert sein.
4:4:4-Sampling
Hierbei wird für jeden Pixel die Y- und die beiden C-Informationen gespeichert.
4:2:2
Hierbei wird ebenfalls für jden Pixel Y-Information gespeichert, aber nur für jeden zweiten die beiden C-Informationen.
(pro Zeile:
Zeile 1: YCC Y YCC Y YCC Y YCC Y usw.
Zeile 2: YCC Y YCC Y YCC Y YCC Y usw.
usw.)
4:1:1
Hierbei wird wieder für jden Pixel die Y-Information gespeichert, aber nur für jeden 4. die beiden C-Informationen.
(pro Zeile:
Zeile 1: YCC Y Y Y YCC Y Y Y usw.
Zeile 2: YCC Y Y Y YCC Y Y Y usw.
usw.)
4:2:0
Hierbei wird wieder (natürlich..!) für jeden Pixel die Y-Information gespeichert. Und abwechselnd pro Zeile die eine C-Information und die andere C-Information für jden zweiten Pixel.
(pro Zeile:
Da nun nicht beide C-Informationen zusammen gespeichert werden, nenne ich im folgenden Beispiel die eine C-Information C1 und die andere C2
Zeile 1: YC1 Y YC1 Y YC1 Y YC1 Y usw.
Zeile 2: YC2 Y YC2 Y YC2 Y YC2 Y usw.
usw.)
Benennung:
Die Bennenung (4:4:4, usw.) betrachtet immer eine Zeile. Bei 4:4:4 kommt pro Zeile auf jeden Y-Pixel zwei C-Pixel. (Also steht die erste Zahl für die Y-Information, die anderen beiden für die C-Informationen)
Bei 4:1:1 (NTSC) kommt dementsprechend ja pro Zeile auf alle 4 Y-Informationen zwei C-Informationen.
Nur bei 4:2:0 kommt auf jeweils 4 Y-Informationen nur 2 C-Informationen des gleichen Kanals (C1). In der nächsten Zeile wieder genauso, nur für die andere C-Information (C2).
So, wenn du's jetzt nicht verstanden hast, hast du es entweder so langweilig und langwierig gefunden, dass du nicht weitergelesen hast (ist auch ein verdammt trockenes Thema), oder ich hab mich verschrieben bzw. Widersprüche eingebaut (..?).
Also hoffe ich, du hast's jetzt verstanden.
P.S.: Wenn ich mal wieder Zeit hab, verbessere ich die Gliederung (Fett, Unterstrichen usw.)
Hm,
irgendwie blick ich nicht so richtig durch, was du jetzt meinst:
4:4:4 ist natürlich das beste, weil für jeden Pixel ein genauer Farbwert in jedem Kanal gespeichert wird. Dieses Sampling kommt nur bei ganz hochwertigen Materialien zum Einsatz bzw. haben alle normalen Digitalbilder oder 3D-Renderings diese Farbauflösung.
4:2:2 ist noch recht professionell, da es noch eine gute Auflösung der Farbkanäle ermöglicht (die Graustufenbilder der Farbkanäle haben einfach "langezogene Pixel). Dieses Sampling kommt bei DigiBeta DVCPro50 zum Einsatz.
4:1:1 ist untere Klasse (aber immer noch gut, halt nichts für's keyen) und wird bei NTSC-DV verwendet. Alle avi's die mit NTSC-Kameras aufgenommen wurden, nutzen dieses Sampling.
4:2:0 wird für PAL Video benutzt. Ist im Prinzip das selbe, wie bei NTSC (4:1:1).
Unterschied 4:1:1 vs. 4:2:0
Bei beiden haben die Farbkanal-Graustreifenbilder eine Auflösung von einem Viertel der des Luminanzkanals (Y). Aber während beim ersteren jeder Pixel "4 Pixel lang und 1 Pixel hoch (bezogen auf die Luminanz-Pixel...)" ist, ist in letzterem jeder Pixel "2 Pixel lang und 2 Pixel hoch (bezogen auf die Luminanz-Pixel...)".
Macht letztendlich nur etwas aus, wenn du lange Stöcke horizontal keyen willst :-)
Die Auflösung bleibt eben mittelmäßig.
Nächste Frage (von dir):
Warum wird nicht alles in 4:4:4 gesampelt?
Ganz einfach, es würde viel, viel mehr Speicherplatz bedeuten.
Zähle einfach die einzelnen Werte zusammen und du kannst dir ein Verhältnis des Informationsgehaltes ausrechnen:
Bei 4:4:4 hieße das 4 + 4 + 4 = 12, bei 4:2:0 bzw. 4:1:1 wäre das 4 + 2 + 0 bzw. 4 + 1 + 1 = 6. Du siehst, allein durch diese Farbkanal-Reduzierung halbierst du den Speicherbedarf. Und zwar sowohl auf miniDV-Band, als auch auf dem Rechner.
Solltes du je einmal mit völlig unkomprimierten Videodateien (in PAL 720 x 576 Px Auflösung) gearbeitet haben (z. B. bei 3D-Animating), weißt du, dass diese Dateien oft die zehnfache Größe einer DV-AVI gleicher Länge einnehmen.
Letzte Frage:
Was bringen dann 3-Chipper?
Ganz einfach: Mehr Schärfe. Die einzelnen Chips* haben ja sowieso viel mehr Auflösung, als der PAL-Standard erfordert. Diese zusätzliche Auflösung macht sich in STARK verbesserter Schärfe und einer ebenfalls STARK verbesserten Farbwiedergabe bemerkbar. Trotzdem werden auch hier die erzeugten Farbkanäle durch 4:2:0-Sampling komprimiert.
Der Gerechtigkeit halber muss man natürlch sagen, dass es auch ausgezeichnet 1-Chipper gibt, aber trotzdem haben 3-Chipper die Nase vorn, wenn man sie mit einem 1-Chipper mit gleichem CCD vergleicht.
Hoffe du bist wieder einen Schritt weiter.
*habe nie die Sesamstraße gesehen*: Wer nicht fragt, bleibt dumm. *grins*
Danke nochmal!
Eigentlich hätte mir das auffallen müssen mit der Speicherkapazität... Die 3d Animationen haben deutlich mehr... vorallem wenn man riesige Einzelbilder exportiert...
um den Zusammenhang mit der Kompression (4:2:0,...) noch einmal weniger technisch auszudrücken: Stell Dir vor, du fertigst mit Bleistift eine präzise Skizze an und colorierst das Bild dann grob mit Buntstiften. Dabei nutzt Du die Tatsache, dass das menschliche Auge Helligkeitsunterschiede sehr viel besser wahrnimmt als Farbunterschiede. Der Eindruck eines scharfen Bildes geht durch die "weniger scharf drübergelegte" Farbe nicht verloren...
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