Video DSLR & Großsensor Kameras Allgemein Forum



Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?



Besonderheiten, Pro und Contra sowie Fragen zu digitalen (Spiegelreflex-)Kameras mit Videofunktion sowie Cine-Camcordern mit großem Sensor
Antworten
scrooge
Beiträge: 674

Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von scrooge »

Hallo zusammen,

ich hatte einige No Budget Spielfilme mit Consumer Kameras gedreht. Der letzte ist nun schon einige Jahre her und wurde mit einer Canon 550D gedreht.
Mittlerweile habe ich eine Fuji Kamera, die 4K fullsensor readout, APS-C Sensor und sehr schöne Hauttöne bietet.
Allerdings ist der Codec der Kamera nur 8 Bit.

Meine Frage:
Sollte man mit einer 8 Bit Kamera heutzutage noch ambitionierte Projekte umsetzen? Oder ist RAW oder zumindest 10 Bit Log mit z.B. ProRes inzwischen Pflicht?

Spontan würde ich denken, 8 Bit geht immer noch, solange die Farben/Hauttöne OOC einem gefallen und man so gut ausleuchtet, dass keine großen Korrekturen in der Post erforderlich sind.
Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. :-)

Was meint Ihr?

LG
Hartmut



Darth Schneider
Beiträge: 20081

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von Darth Schneider »

Und warum genau willst du denn heute einen Spielfilm beziehungsweise ambitionierte Projekte mit 8 Bit drehen ?
Ist ja nicht so das ne 10 Bit Log oder eine 12 Bit Raw Kamera (neu ab ca 1000€, gebraucht ab 500€ ) teuer oder schwer zu bekommen sind ?

Aber klar geht das, es ging doch zu 550D/5D Mark2 Zeiten auch….
Gruss Boris
Zuletzt geändert von Darth Schneider am So 27 Aug, 2023 22:56, insgesamt 1-mal geändert.



Axel
Beiträge: 16377

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von Axel »

8-bit sind kein Ausschlusskriterium, wenn die Kamera sonst gut ist.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Darth Schneider
Beiträge: 20081

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von Darth Schneider »

@Axel
Klar, zum Beispiel eine Canon C100…oder eine Sony FS700, auch für ambitionierte Projekte immer noch Top Kameras. Die kosten gebraucht nicht viel.
Aber ne 550D oder eine 5D Mark2 würde ich persönlich heute lieber nicht mehr zum filmen nehmen…;)
Gruss Boris



freezer
Beiträge: 3350

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von freezer »

Unser letzter kommerzieller Spielfilm Marlene wurde hauptsächlich auf der Canon C100 MKII gedreht, in 8bit. Läuft auf Amazon Prime, iTunes, war österreichweit in den Kinos, hat sich international verkauft.

Das Projekt danach, Das Neue Normal wurde auf der FX6 in 10bit gedreht.

Unser aktueller Spielfilm befindet sich in der Nachbearbeitung und wurde auf der Canon C300 und EOS R in 8bit gedreht.

Einzig bei ein paar dunklen Verläufen kann es zu Banding kommen, lässt sich aber auch beheben.

Natürlich sind 10bit Aufnahmen noch besser in der Nachbearbeitung, aber die Bittiefe ist nicht der Dealbreaker.
LAUFBILDkommission
Robert Niessner - Graz - Austria
Blackmagic Cinema Blog
www.laufbildkommission.wordpress.com



scrooge
Beiträge: 674

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von scrooge »

Vielen Dank für eure Antworten. :-)
Darth Schneider hat geschrieben: ↑So 27 Aug, 2023 22:53 Ist ja nicht so das ne 10 Bit Log oder eine 12 Bit Raw Kamera (neu ab ca 1000€, gebraucht ab 500€ ) teuer oder schwer zu bekommen sind ?
Du meinst man bekommt schon eine neue Kamera die mit 10 Bit Log filmt für 1000 Euro?
Welche kämen denn da in Frage?

LG
Hartmut



cantsin
Beiträge: 14656

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von cantsin »

scrooge hat geschrieben: ↑Mo 28 Aug, 2023 10:23 Du meinst man bekommt schon eine neue Kamera die mit 10 Bit Log filmt für 1000 Euro?
Die EOS R10 für knapp über 1000 Euro dreht 10bit Log in ihrem HDR-Modus. Für 1300 Euro kriegst Du die hinsichtlich der Codecs noch einmal deutlich bessere Blackmagic Pocket 4K (die sich in der effektiven Sensorgröße von Canons APS-C-Kameras weniger unterscheidet als man oft denkt, mit 18.96x10mm ggü. 22.3x12.5mm). Und für 1400 Euro gibt es die neue, ebenfalls 10bit aufnehmende Fuji X-S20.

Wobei ich in der heutigen Zeit Gebrauchtgeräte mit Garantie von Händlern wie mpb empfehlen würde. Zumal das Hauptverschleißteil digitaler Kameras, der mechanische Verschluss, für den Videobetrieb keine Rolle spielt.

Wenn Dir allerdings das Bild Deiner Fuji gefällt, spricht nichts dagegen, damit zu arbeiten. Im Zweifelsfall ist es IMHO besser, mit einem guten Bild direkt aus der Kamera zu arbeiten, als ohne Erfahrungen bzw. mit ggfs. problematischen Workflows Log-Material händisch nachzubearbeiten.



iasi
Beiträge: 24940

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von iasi »

scrooge hat geschrieben: ↑So 27 Aug, 2023 22:47 Hallo zusammen,

ich hatte einige No Budget Spielfilme mit Consumer Kameras gedreht. Der letzte ist nun schon einige Jahre her und wurde mit einer Canon 550D gedreht.
Mittlerweile habe ich eine Fuji Kamera, die 4K fullsensor readout, APS-C Sensor und sehr schöne Hauttöne bietet.
Allerdings ist der Codec der Kamera nur 8 Bit.

Meine Frage:
Sollte man mit einer 8 Bit Kamera heutzutage noch ambitionierte Projekte umsetzen? Oder ist RAW oder zumindest 10 Bit Log mit z.B. ProRes inzwischen Pflicht?

Spontan würde ich denken, 8 Bit geht immer noch, solange die Farben/Hauttöne OOC einem gefallen und man so gut ausleuchtet, dass keine großen Korrekturen in der Post erforderlich sind.
Aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren. :-)

Was meint Ihr?

LG
Hartmut
Du versperrst die viele Gestaltungsmöglichkeiten der Post.
Wenn du aber sowieso auf ein fertiges Bild aus der Kamera während des Drehs hinarbeitest, kannst du auch 8bit nutzen.

Wichtig ist aber immer: Aus 12bit Raw-Material kann man problemlos 8bit erhalten. Umgekehrt geht das dann aber nicht mehr.
Was aus der Kamera kommt, ist das bestmögliche Format, das du erhalten kannst.

Aus einer P6k erhältst du 6k/12bit-Raw (bis 50fps).
Die Fuji liefert dir 4k/8bit.
Das ist dann das Format, mit dem du all die Arbeit und Kreativität vor und hinter der Kamera verewigst.



Axel
Beiträge: 16377

Re: Spielfilmprojekt mit 8-Bit Kamera - heutzutage noch sinnvoll?

Beitrag von Axel »

iasi hat geschrieben: ↑Mo 28 Aug, 2023 11:10
Du versperrst die viele Gestaltungsmöglichkeiten der Post.
Like clockwork.

Natürlich hast du Recht. Betrifft in dieser Reihenfolge Keying, Farbauswahl und Dynamik. Es ist nicht so, dass ich in 8-bit dem Resolve Colortab ferngeblieben wäre. Aber ich mache jetzt viele spannende Dinge, bei denen bei 8-bit Flackern oder Banding auftreten würden. Wer aber nur Farbkorrektur macht: kein Unterschied.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



 Aktuelle Beiträge [alle Foren]
 
» - Erfahrungsbericht - DJI Pocket 3
von Frank Glencairn - Mi 15:28
» Funkmikrofon (wie Rode Wireless, DJI Mic...) die extern mit Strom versorgt werden können?
von Tobias Claren - Mi 15:27
» DJI Focus Pro: Objektivsteuerungssystem per LiDAR jetzt für alle Kameras
von klusterdegenerierung - Mi 13:41
» Sparen bei Kameras, Drohnen und Objektiven von DJI und Panasonic
von slashCAM - Mi 13:12
» ProDAD Produkt ReSpeedr V2 und eure Erfahrungen
von Skeptiker - Mi 12:37
» Nach 7 Jahren mit der OG BMPCC finde ich das Bild noch immer schön.
von Frank Glencairn - Mi 9:51
» AFE Templates in DVR Studio 18.6.
von Frank Glencairn - Mi 8:40
» Insta360 X4 vs. GoPro Max 2 (gibt es noch Hoffnung?)
von Alex - Mi 7:52
» Blackmagic DaVinci Resolve 19 Public Beta 3 ist da
von Darth Schneider - Mi 7:14
» CinePI - 2K RAW-Cinekamera auf Raspberry Pi Basis
von roki100 - Mi 1:33
» Nikon Z: Fernsteuerungshandgriff MC-N10 für ergonomischeres Filmen
von Skeptiker - Di 18:58
» ZEISS CinCraft Scenario jetzt mit Templates auch für andere Objektivmarken
von slashCAM - Di 18:04
» Vielleicht bleib' ich doch lieber bei Stills... :)
von pillepalle - Di 17:40
» Erfahrungen mit Filmmaker Marketing GmbH aus Hürth
von Frank Glencairn - Di 16:31
» Bis zu 500€ sparen bei Kameras und Objektiven von Canon, Laowa und Sigma
von medienonkel - Di 14:43
» Zeiss: Tracking auch mit Optiken anderer Marken
von ruessel - Di 12:00
» Alphabet und Meta wollen Hollywood Spielfilme als KI-Trainingsdaten nutzen
von slashCAM - Di 8:09
» Streetview Deutschland aktualisiert!
von macaw - Mo 21:40
» FUJIFILM GFX100S II: Stabilisierte 102-Megapixel für 5.499 Euro
von cantsin - Mo 21:36
» 240p Raw mit FS700
von Darth Schneider - Mo 13:37
» Panasonic S5 - Allgemeine Fragen, Tipps und Tricks, Zeig deine Bilder/Videos usw.
von Bildlauf - Mo 12:08
» SmallRig Zubehör für Panasonic S9: Retro Half Cases, Cages und Griffe Â…
von rob - Mo 10:53
» Philips Evnia 49M2C8900L: Extrabreiter 49" 5K-Monitor mit QD-OLED
von MK - Mo 10:44
» Blackmagic Micro Color Panel - Günstigstes Color Grading Panel für DaVinci Resolve
von Darth Schneider - Mo 10:09
» Ein paar Resolve-Tricks
von Axel - Mo 5:51
» Heimvideos in 4K anschauen
von konsolenchris - Mo 0:51
» Deutsche Filme waren in diesem Jahr nicht in Cannes vertreten.
von iasi - So 23:56
» Blackmagic DaVinci Resolve Livetour kommt im Juni nach Berlin
von slashCAM - So 9:00
» Erste Erfahrungen Sony A1
von gammanagel - Sa 22:27
» Copilot+PC - NPU beschleunigt Resolve AI Funktionen
von markusG - Sa 17:11
» Peter Kraus TEASER - Der Pauli aus Bamberg - vom Fan zum Freund
von Alex - Sa 11:40
» Field Monitor mit Recording für unter 300 Euro
von berlin123 - Sa 11:33
» Zwei neue Laowa 4x OOOM Cine-Zoomobjektive verfügbar
von slashCAM - Sa 10:57
» Blackmagic Cinema Camera 6K im Praxistest inkl. anamorphotischer Aufnahmen (DZO Pavo)
von GaToR-BN - Fr 12:50
» Panasonic LUMIX S9 - Kleinste 6K V-Log Kamera für 1.699 Euro
von Bildlauf - Fr 10:03