TomStg hat geschrieben:Ein Segelfilm ohne O-Ton von rauschendem Wasser, knallenden Segeln, schnurrenden Winschen und ratternder Ankerkette ist sehr steril - so wie hier leider passiert.
Hier möchte ich zumindest noch einen Denkansatz mitgeben: zum einen arbeitet der Film mit Geräuschen. Nicht oft, aber wenn es der Atmosphäre zuträglich ist, sind durchaus Wind oder Wellen zu hören.
Dann ist mit einem normalen O-Ton in so einem Fall natürlich nichts anzufangen. Zum einen ist O-Ton von Wind und Wellen meist nicht verwendbar, sondern muss - um gut zu klingen - aus Soundlibrarys genommen oder aufwendig aufgenommen werden werden. Mal eben das Sennheiser in den Wind halten funktioniert leider nicht. Das bedeutet, für wirklich gut klingenden O-Ton hätte man den kompletten Film nachvertonen müssen. Aber ob nun Ton direkt vom Dreh oder jedes Bild nachvertont: Da die Schnittfrequenz recht hoch ist, müsste sich fast sekündlich der Ton ändern. Das klingt relativ chaotisch und funktioniert im Rahmen dieses Erzählkonzeptes nicht.
Was es also bräuchte, wenn man diesen Weg gehen will, wäre eine komplett neue, künstliche und vor allem kreative Tonmischung. Das heißt, manche Dinge werden über mehrere Schnittbilder untermalt, manche gar nicht, es geht immer um die Vertonung von Atmosphäre und nicht um den realistischen Ton des Bildes. Ähnlich dem Evergreen "Watchtower of Turkey":
https://vimeo.com/108018156
Das wäre natürlich der Königsweg, auch wenn man aufpassen muss, dass es sich nicht mit der Musik in die Quere kommt. Hier ist aber das Problem: ich habe mit Audio nichts am Hut und gebe das alles an Externe weiter. Und wenn wie in diesem Fall kein Budget da ist, muss man sich leider oft auf die Basics beschränken...