Jensli hat geschrieben:Skeptiker hat geschrieben:Ich habe mir den Trailer ebenfalls angeschaut. Und kann mich dem Urteil von Funless anschliessen.
Das Ganze sieht für mich ziemlich professionell aus.
Die Homepage ist in der Tat professionell gestaltet, ansonsten möchte ich den Überschwang mal etwas einbremsen ...
Das finde ich ok.
Und mein etwas gewagtes 'professionell' sollte durch das vorangestellte 'ziemlich' ja wieder gedämpft werden.
Wer den Rest meines vorherigen Beitrags liest, bemerkt, dass da von Überschwang eigentlich nicht die Rede ist.
Wir sind hier an einem Punkt, wo's auf verschiedene Arten weitergehen kann.
1.
GlobalPlayer gibt sich soweit zufrieden mit unseren schonenden Analysen und aufmunternden Statements und wir lassen das - auch aufgrund mangelnden weiteren Anschauungsmaterials - so stehen und drücken ihm die Daumen.
2.
GlobalPlayer will es wissen und stellt mehr Infos und weitere Teile seines Films hier zur Verfügung und zur Diskussion.
Dann ist die Schonzeit allerdings vorbei. Das kann dann im Klartext auch ziemlich wehtun. Und z. B. Fragen beinhalten wie: Macht es eigentlich Sinn, wenn 12-jährige Teenie-Mädchen - durch 'unterstützende' Eltern und 'wohlwollende' Talent-Manager gepusht und mit Karriereaussichten bereits in Star-Sphären gehypet - mit dem gesamten eingeübten Habitus (Augenklimpern, Kopf-Schräghalten, Schmollmund, kratzige Schmalz-Stimme, falls es der Text verlangt etc. etc) von ausgewachsenen Popstars in solchen als Musical verkleideten Talent-Shows auftreten und auf zukünftige 'Superstar'-Karriere getrimmt werden?
Das ging mir beim Ansehen des Trailers bzw. des Vorproduktions-Clips eben auch durch den Kopf.
Talent ist da, zweifellos. Aber eine etwas abgehobene Publikumslieblings-Dressiertheit meinte ich auch zu entdecken.
Ein wenig weitere Recherche ergab, dass die eine Hauptdarstellerin offenbar singend kreuz und quer durch Deutschland zieht - seien es Sportfeste, Jubiläumsanlässe oder sonstige Feiern und Musikveranstaltungen aller Art, während die Andere in der RTL-Show 'Das Supertalent' 2013 auftrat und auch weiterkam.
Den gesanglichen
Status Quo der Beiden im 'Showstar-Barometer' konnte ich hingegen nicht wirklich ausmachen.
Das alles ist durchaus positiv, und ich wünsche beiden viel Erfolg bei all ihrem Gesanges-Tun. Nur wenn der Traum von der Traumkarriere dann doch irgendwann platzt oder auf unerwartet ruhigere Nebengeleise führt, dann kann bei vorherigem Verlust jeglicher Bodenhaftung eben auch ein unsanfter Absturz aus illusionären Höhen folgen.
Weiterer Punkt: Wenn in einem deutschsprachigen Musik-Film jeder Song auf englisch ist, dessen Sinn sich dem eigentlich anvisierten Teenie-Publikum erst durch Untertitel offenbart, will mir das nicht wirklich einleuchten.
Ist deutsch zu provinziell, englisch DAS einzige Tor zur weiten Welt? Klar ist da etwas dran, aber trotzden ...
Das Ganze ist mir etwas zu manieriert und - soweit ich die Erzählung mitbekommen habe - etwas arg konstruiert und vermutlich vorhersehbar. Kommt dazu noch der (gut gemeinte und im Prinzip richtige) dramaturgische Kniff mit dem Schul-Mobbing (um auch die Kehrseite der frühen Prominenz zu thematisieren bzw. im Fall des zugezogenen Mädchens aus der Fremde eher die Ablehnung seines Andersseins) und wir sind wieder am Ausgangspunkt - dem gesellschafts- & sozialkritischen Autorenfilm (bzw. hier auch Genrefilm) mit didaktischer Note: "Ihr müsst ihn alle einfach gut finden, weil wir meinen es auch nur gut!"
Ok, das war jetzt alles etwas böse, aber ich trage ja meinen 'Nickname' nicht ganz umsonst ;-)
PS:
Vielleicht wär's ganz nützlich gewesen, wenn mal ein T-Rex quer durchs Klassenzimmer gestampft wäre (ohne ernsthaften Schaden anzurichten). Solch kleine, unerwartete Ausflüge ins Surreale können bei Journalisten und Filmkritikern teils ungeahnte Schreibanstrengungen und (ungewollte) Empfehlungen auslösen ;-)
Nachträgliche Korrektur: Schreibfehler!
Popstars statt Postars - das
musste einfach korrigiert werden!