TomStg hat geschrieben: ↑So 04 Feb, 2024 07:41Der Wichtigtuer-Standard-Tip „OmU“ ist in diesem Fall besonderer Unfug, weil man dafür exzellente Spanisch-Kenntnisse bräuchte. Denn der Originalton ist spanisch und die Dialoge beinhalten keine simplen Wetterinfos, sondern drücken differenzierte Emotionen aus. Diesen ohne mutter-sprachlichen Spanisch-Kenntnissen vollständig zu folgen, ist nahezu unmöglich. Stattdessen liest man automatisch die deutschen Untertitel und ist damit von der bildlichen Darstellung stark abgelenkt.
Ich sah den Film mit einer Freundin aus Salamanca, und ihr zuliebe schaltete ich auf Untertitel. Hinterher sagte sie mir, dass auch ihr die Untertitel geholfen hätten, weil der Film in urugayischem Spanisch ist, während sie natürlich kastilisch spricht (worin auch ich mich leidlich unterhalten kann). Und: es ist in der Tat so ungefähr im letzten Jahr mein Standard-Tip. Es steht dir natürlich frei, ihn als wichtigtuerisch zu empfinden. Gemeint ist, dass im Direktvergleich z.B. englisches Original und deutsche Synchro bei letzterer viel Atmosphärisches verlorengeht. In deutscher Synchro klingt alles gleich. Während man hierzulande oft sehr ähnliche
Stimmen findet, merkt man beim Hin- und Herschalten schnell, dass sie wie das Pendant zu einem schlecht gestanzten Greenscreen sind, ein Extra-Layer, der auf das Sounddesign, das ja mal mit Mühe und Verstand abgemischt wurde, einfach zweidimensional oben drauf gepappt wurde.
Nun behaupte ich nicht, dass für jeden gilt, dass ein Film in Orginalsprache besser wirkt, geschweige denn für dich, aber
ich finde es meistens besser. Dann, und nur dann, erwähne ich es hier. Es gibt extrem dialoglastige (und trotzdem gute) Filme, aus dem Lameng fällt mir gerade The Social Network ein, die vielleicht beeser synchronisiert gewürdigt werden können. Schneegesellschaft gehört gewiss nicht dazu, denn es ist ein bildlastiger Film, der nur kurze, dafür oft interessante Dialogzeilen enthält
*.
*Gott will nicht, dass wir Menschenfleisch essen. Also will er, dass wir sterben? Tja, Dilemma, Dilemma.
Wenn wir - mal wieder - Godzilla Minus One nehmen, der mittlerweile weltweit bei 105 Millionen Dollar angekommen ist, dann ist doch bemerkenswert, dass knapp über die Hälfte davon in den USA eingefahren wurden, wo es nur eine japanische Fassung mit englischen Untertiteln gibt. Die Amerikaner stehen wohl nicht im Verdacht, polyglott zu sein, und dennoch akzeptieren sie das.
TomStg hat geschrieben: ↑So 04 Feb, 2024 07:41Diesen ohne mutter-sprachlichen Spanisch-Kenntnissen vollständig zu folgen, ist nahezu unmöglich. Stattdessen liest man automatisch die deutschen Untertitel und ist damit von der bildlichen Darstellung stark abgelenkt.
Auf die Gefahr hin, nun als be
sonders wichtigtuerisch, um nicht zu sagen herablassend und arrogant rüberzukommen: bist du doofer als die Amerikaner?
TomStg hat geschrieben: ↑So 04 Feb, 2024 08:00
Warum dieser wirklich durchschnittliche Film eine Oscar-Nomierung haben soll, lässt sich aus Zuschauersicht nicht nachvollziehen.
Aber immerhin diente dieser Film schon dazu, um hier als Aufhänger für das Kundtun einer TV-Neuanschaffung benutzt zu werden. Echt beeindruckend.
Kommt wohl ganz drauf an, ob man auf Oscar-Nominierungen nach den Erfahrungen der letzten Jahre noch einen feuchten Furz gibt. Ich habe den Eindruck, du bist ziemlich verbittert. Lange nicht geküsst?
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...