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SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow



Fragen rund um die Nachbearbeitung, Videoschnitt, Export, etc. (div. Software)
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wrndl
Beiträge: 6

SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

Liebe Slashcam-Community,

„Hallo erstmal“. Ich habe vor SVHS Aufnahmen aus meiner Kindheit zu digitalisieren. Nach dem Studieren diverser Threads hat sich herhauskristallisiert, dass die Videoschnittkarte Grass Valley ADVC110 (http://www.grassvalley.com/products/advc110) als geeignete Ausgangsbasis für dieses Unterfangen gehandelt wird.

Bitte nicht gleich Aufschreien und auf die Suchfunktion verweisen, wie gesagt, ich habe bereits viele Einträge zum Thema gelesen und würde gerne eure Erfahrungen und Ratschläge zu einigen Details hören. Vor allem weil einige Einträge schon stark in die Jahre gekommen sind. Außerdem bisher Gelesenes für mich und andere zusammenfassen und auf seine Richtigkeit überprüfen.

Meine Idee vom Ablauf: Ich würde die Kassetten in die Kamera einlegen, mit der sie aufgenommen wurden. Die Kamera würde ich via RCA (+ Stereo Audio, also Gelb, Weiß, Rot) oder S-Video an die ADVC100 anschließen und den DV Stream „roh“ capturen. Ideal wäre es wenn ich beim Filtern bereits einige grundlegende Bildverbesserungen (Farbkorrektur, Rauschen verringern) anwenden könnte, um das Material nicht zweimal bearbeiten zu müssen. Ich möchte die rohen DV AVI einfach „nur“ archivieren (DV25?) und vor dem Verfall auf den SVHS schützen.

Folgende Fragen hätte ich dazu:

1. Ist es klug, die Kamera selbst zu verwenden oder sollte ich auf einen normalen Videorecorder setzen? Eine Adapterkassette (kleine SVHS auf VHS) hätte ich zwar zur Verfügung, aber ich dachte, eventuell wäre es gut die Kamera selbst zu verwenden. Was meint ihr? In jedem Fall vorher Reinigungskassetten einsetzen?

2. Spielt es eine Rolle wie ich das Abspielgerät (sei es dann Kamera oder Videorecorder) via RCA (+ Ton) oder S-Video anschließe? Meine Vermutung: S-Video > RCA, allerdings relativ unfundiert.

3. Ich würde das Material gerne schon beim Capturen korrigieren bzw. optimieren. Also Farbkorrektur, Artefakte & Chroma-Shifts verringern, Rauschen leicht reduzieren (es soll nicht zu weich werden). Sollte/kann ich das beim Capturen machen, etwa mit Virtualdub oder ähnlichem? Oder ist es besser, das Material erst „ganz normal“ mit iMovie ungefiltert aufzunehmen und dann zu verarbeiten? Da ich nicht vorhabe die Aufnahmen zu scheiden oder sonst wie weiterzuverarbeiten, hätte ich die grundlegenden Korrekturen gerne in einem Schritt gemacht. Ist das möglich bzw. empfehlenswert? Notiz: Ich habe einen aktuellen Mac Pro zur Verfügung (hinsichtlich nötiger Rechenleistung für real-time Filter). Es geht um ca. 20 Bänder.

Für eure Antworten und Ratschläge bin ich sehr, sehr dankbar.

Viele Grüße,
Alex
Zuletzt geändert von wrndl am Do 15 Mär, 2012 12:40, insgesamt 1-mal geändert.



vs
Beiträge: 130

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von vs »

Also erst mal zum Anschluss. Du schreibst S-VHS und die meisten S-VHS Geräte (bei Kameras weiß ich es allerdings nicht, das kann aus Platzgründen dort anders sein) haben eine S-Video Buchse. Die solltest du auch nutzen, da die meisten Consumer Composite-Decoder nicht viel taugen. So hat auch der ADVC-100/110 (welcher nun? Obwohl das bei der Frage auch keine Rolle spielt, da beide fast baugleich sind, nur ist der 100 Self-Powered via Netzteil und der 110 kann beides Bus-Power über Firewire und Self-Power wenn die Firewire-Buchse 4-polig oder zu schwach ist), wie fast alle Consumer-Geräte, eine starke Neigung zu Dot Crawl. Bei S-VHS sind Y und C schon getrennt und es kann kein Dotcrawl entstehen.

(S-)VHS-C Camcorder haben aus Platzgründen eine kleinere Kopftrommel als stationäre (S-)VHS Geräte. Durch einen Trick (270° statt 180° Umschlingung, 4 90° statt 2 180° versetze Köpfe, andere Kopfdrehzahl) kommt aber die gleiche Spurgeometrie heraus, wie bei VHS. Es wird zwar manchmal behauptet, dass die kompakten (S-)VHS-C Kassetten per Adapter Schwierigkeiten machen würden, aber solang Camcorder und Videorekorder (beide sauber justiert) und Adapter (leichtgängig) gut funktionieren, dürfen hier keine Probleme auftreten. Der Vorteil eines stationären Gerätes wäre evtl. die bessere Signalverarbeitung (gute Geräte haben oftmals einen Edit-Modus bei dem die analogen Bildverbesserer reduziert oder ganz abgeschaltet werden - es rauscht dann mehr, ist aber schärfer - oder einen TBC und/oder digitale Rauschunterdrückung) und der S-Video Ausgang, falls dein Camcorder keinen hat.

Die Korrektur von Chroma Shift sollte wenn möglich schon vor der Digitalisierung erfolgen (z.B. mit Electronic Design TBC-Enhancer, Profiko oder ähnlichen Geräten), falls das aber nicht möglich ist, sollte die Aufzeichnung unkomprimiert in YUV 4:2:2 oder YUV 4:4:4 erfolgen (nicht RGB, da ansonsten durch die Umrechnung Farbinformationen verloren gehen). Das wiederum kann der ADVC-100/110 nicht, da Firewire-Geräte nur in DV aufnehmen können und so von Natur aus nur 4:2:0-Unterabtastung und das auch noch in einer eigenwilligen Umsetzung haben. Damit fängst du dir so viele Farbtreppchen und Farbbluten ein, dass eine nachträgliche Korrektur unmöglich ist und auch nicht mehr lohnt.

Filtern in Echtzeit geht kaum. Der ADVC-110 hat keine Hardware-Filter und die Hardware-Filter im ADVC-300 (danach ist das Bild zwar rauschärmer, sieht aber genauer betrachtet noch schlimmer aus, also vorher) sind auf dem technsichen Stand von "Consumer/Echtzeit vor 10 Jahren" - Das ist weniger effizient als das, was "Profi/Echtzeit vor 15 Jahren" war (sprich vor 15 Jahren hatte Snell&Wilcox schon bessere Echtzeit-Filter - die wurden damals aber auch nicht für 500 sondern eher für 50.000 Euro verkauft) und das, was "Software, egal, wie lang es dauert" schon vor 20 Jahren möglich war. Es gibt viele Filter, die deutlich bessere Ergebnisse in Echtzeit in Software erzielen, aber die würde ich nur offline einsetzen (sprich aufnehmen und danach filtern). Denn sonst reicht die kleinste Lastspitze auf der CPU, dass du gleich Dropped Frames und somit einen Aufnahmeabbruch oder (wenn Stop bei Dropped Frames ausgeschaltet ist) einen unbrauchbaren Clip hast.

Und du solltest dich schon mal mit Bootcamp anfreunden, um auf deinem Gammelobst-Rechner ein anständiges Betriebssystem installieren zu können, denn die Filter-Allzweckwaffen Virtual Dub und Avisynth gibt es nur für die Winzigweich-Fenster. Bei diesen Programmen solltest du aber auch gleich die Quelle als AVI ablegen, um die üblichen Quicktime-Probleme (z.B. Gammashift, das funktioniert ja schon auf dem Mac nicht richtig, aber unter Windows ist es noch viel schlimmer) zu umschiffen. Die Reichweite der Filter dort ist allerdings so groß, dass dabei alles mögliche herauskommen kann, von Details, die hinter dem Rauschen verloren geglaubt schienen über Wachsfiguren/Cartoon-Look (alles glatt, aber scharf und rauschfrei) bis unscharf oder gar unscharfe Wachsfiguren. Übung macht den Meister, aber Lehrjahre (und von denen wirst du viele brauchen) sind keine Herrenjahre.

Am besten ist, du machst ein mehrstufiges Backup. Verwahre die Bänder und den Zuspieler (auch falls du dir mal einen besseren Videowandler mit Uncompressed-Aufnahme kaufst), wenn du eh schon in einem platzsparenden Format wie DV25 aufzeichnest, verwahre die Rohdateien (ungefiltert) auf, falls du neue Filter und Einstellungen entdeckst und noch mal filtern willst, und banne das gefilterte Ergebnis in H.264 auf eine Medienfestplatte sowie eine Backup-Festplatte oder in MPEG2 auf DVD und eine Backup-Festplatte.



Jott
Beiträge: 21832

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Jott »

Der arme Threadstarter - jetzt hast du ihn aber mal richtig fertig gemacht.

Ich halte dagegen: S-VHS via FireWire als DV abgelegt ist vollkommen ausreichend für private Zwecke. Wichtig nur: wirklich das S-Video-Signal nutzen (in der Regel ein 4-poliger Hosidenstecker), keinesfalls Composite (gelber Cinch-Stecker).



vs
Beiträge: 130

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von vs »

Na ja kommt drauf an, wie hoch die Qualitätsansprüche sind (nur in den meisten Szenen gut, oder in allen, auch in denen, wo grelle Farbkontraste auftreten) und was man für Korrekturen vornehmen will.

Chroma Shift auf DV-Material angewendet ist jedenfalls eine Mischung aus Tetris und Sokoban: Man schiebt dicke bunte Klötze durch die Gegend.



wrndl
Beiträge: 6

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

Vielen Dank für eure Antworten. Ein paar Monate später ist es nun soweit – das Digitalisieren geht los. Ich habe mich die letzte Nacht ausführlich mit Threads zum Thema Software / Codec etc. beschäftigt und bin nun völlig „overinformed“. Der Zustand verunsichert einen Video-Noob leider etwas.

Nochmals kurz das Ziel: SVHS-Kassetten möglichst verlustfrei in bestmöglicher Qualität „sichern“. Erstmal kein schneiden, keine Effekte, nur (möglichst) pures Video.

Die Ausgangssituation: Windows 7 64bit Notebook mit SSD, dazu eine externe eSATA Platte mit 2TB. ADVC-110 hängt via Firewire. Daran der, für die Aufnahmen benutze, Videorekorder via S-Video.

Ich verstehe, die Software spielt letztlich keine Rolle, da die Kompression ohnehin vom ADVC 110 übernommen wird. Dazu drei Fragen

a) ist es sinnvoll bzw. notwenig eines der Canopus DV (z.B. Canopus DV HQ) Codecs zu installieren? Sollte ich doch einmal mit Überblendungen o.ä. schneiden wollen nimmt man für den Zwischenschritt am besten huffyuv oder eben eines der Canopus Codecs?

b) welche Software ist für mein Vorhaben/Setup am geeignetsten reichen etwa MovieMaker (!?) oder VirtualDub oder sind Tools wie Edius, Sony Vegas oder etwas ganz anderes sinvoller?

c) Auf welche Einstellungen bzw. Voraussetzungen muss ich besonders achten, klar PAL, 25 fps – will sagen: wie stelle ich sicher, dass die vom ADVC 110 codierterten Daten 1:1 auf die Platte geschrieben werden (MovieMaker lässt z.B. erst gar keine wirklichen Einstellungen zu)? Am Laptop sämtliche Energiespar-Features abschalten? Gibt vielleicht sonst noch etwas, das wichtig ist?

Abschließend: Hat das was ich da veranstalte aus eurer Sicht Hand und Fuß?

Nochmals Vielen herzlichen Dank und schöne Grüße,
Alexander

Einige der Quellen für meine Fragen, für andere Interessierte:
https://www.slashcam.de/info/capturen-m ... 78047.html
https://www.slashcam.de/info/VHS-digita ... 24233.html
http://board.gulli.com/thread/1700724-s ... alisieren/
http://forum.videohelp.com/threads/3021 ... s-ADVC-110
Zuletzt geändert von wrndl am So 21 Okt, 2012 17:18, insgesamt 1-mal geändert.



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

Hallo Alexander
also, ich habe sehr viel mit dieser Materie zutun da ich zum einen noch auf SVHS Filme und für Firmen VHS/SVHS Kassetten Digitalisiere welche nicht als DVD/BluRay auf dem Markt erhältlich sind.

Windows 7 64-Bit bedeutet VirtualDub 1.9.11 in der 64-Bit Version sowie die Filter und Codecs von FourCCHandler (ebenfalls in 64-Bit) aus dem Netz holen und installieren. HuffYUV bitte NICHT da dieser Codec nur in 32-Bit verfügbar ist. 32-Bit Codecs sollte man nicht auf einem 64-Bit System verwenden.

Mein Vorschlag: Besorge dir ein Videomischpult und schliesse deine Box daran an. Dein Tapedeck an den Mischer und zusätzlich den Mischer an deinen Fernseher. Ein gutes Vivanco oder Hama reicht hier vollkommen aus, sollte aber auch S-VHS Ausgänge haben (4poliger Hosidenstecker). Diese Mischpulte bekommt man schon für sehr kleines Geld und sind eigentlich nicht klein zu kriegen.

Vorteil: Du kannst mit dem Mischer das Bild besser aufpeppen und Entrauschen als mit Filtern im Computer, zumal du das Ergebnis gleich "Live" im TV siehst. Monitore sind selten wirklich gut kalibriert und was auf dem Monitor am PC gut aussieht ist manchmal die grösste Enttäuschung wenn man es am TV betrachtet. Ausserdem kommt ein wirklich sauberes Signal bei der Box an und du kannst das Audio im Pegel anpassen und sauber ein- und ausblenden.

Kabelmythos: Es reichen normale Audio/Video/Scartkabel. Ettliche Tests haben immer wieder gezeigt, das die billigsten die Signale genauso gut verarbeiten wie die "Schweine-Teueren". Das ist nur Geldmacherei.

Reinigungsbänder: Finger Weg ! Ehrlich, ich habe das Thema durch. Früher habe ich mir Reinigungskassetten gekauft und musste immer wieder feststellen, das die nur die Köpfe unnötig abnuckeln. Besorge dir sehr gute Wattestäbchen, 99%tiges Isopropanol und einige fusselfreie Tücher. Mit den Wättestäbchen, vorher in Isopropanol getaucht, die Tonköpfe und Bandführungen reinigen, NICHT die Kopftrommel oder Capstan Andruckrolle (Schwarze Gummirolle). Für die Kopftrommel nimmst du etwas Isopropanol auf dem Tuch, halte von oben die Kopftrommel vorsichtig fest und reinigst damit die Kopftrommel. Ist eine Stelle sauber, dann das nächste Stück, usw., bis du die ganze Kopftrommel erwischt hast. Und bitte nicht zuviel Druck dabei ausüben.

Solltest du dir das nicht zutrauen, dann lieber ein Geschäft aufsuchen die sowas noch machen. Etwas Druckluft zum Abschluss, fertig.

Als Codec solltest du einfach YUY2 (4:2:2) nehmen mit PCM 48000 Hz (16 Bit Stereo). Die maximale Auflösung dürfte wohl 720x576 bei deiner Box sein, welche du auch nehmen solltest.

[b]Wenn[/b] du einen Codec verwenden möchtest, dann bleibt als Alternative nur noch Cedocida übrig, der ebenfalls als 64-Bit Variante frei verfügbar ist. "Cedocida" ist ein DV Codec (Type 2) der von jedem Schnittprogramm und Betriebssystem unterstützt wird. Somit bist du Plattform unabhängig und musst nicht alles neu codieren.

Die Canopus DV/HQ Codecs bringen dir nicht viel da diese einen Header schreiben, die nicht überall funktionieren da jede Version anders ist. Da hilft nur ausprobieren.

Übrigens: Die Daten werden via FireWire nur von DV-Cams 1:1 geschrieben. S-VHS ist Analog, nicht Digital, es sei denn du hast eine D9 (S-Video) von JVC verwendet.

Was die einstellungen angeht: Bildschirmschoner und andere Energiesparfunktionen sollten komplett deaktiviert sein. Es sollte ein Profil vorhanden sein welches sich "Dauerbetrieb" nennt. Hier werden alle Energiesparfunktionen ausgeschaltet, gilt besonders für Schnittstellen und Festplatten.

Ich hoffe, ich konnte dir damit etwas weiterhelfen.

Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



Jott
Beiträge: 21832

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Jott »

Wieso bist du nicht beim Mac geblieben? Dein Wandelkästchen anschliessen, über FireWire capturen, fertig. Ist doch einfach nur ein stinknormales DV-Signal, dafür braucht's keinerlei Hokus-Pokus.



wrndl
Beiträge: 6

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

@Mickey Lee. Vielen herzlichen Dank für deine ausführliche, informative Antwort!

Bezüglich Videomischpult: Ein super Tipp. Allerdings habe ich nicht wirklich Angebote gefunden (eBay, Amazon etc.). Scheinen etwas rar geworden sein, ist das möglich?

@Jott hat keine „ideologischen“ Gründe – der Arbeitsplatz ist verschoben worden, da ich in der Familie glücklicherweise ein Helferlein fürs Capturen der ca. 20 Stunden Videomaterial gefunden habe.

Reinigen lassen hab ich den verwendeten Sanyo VHR-S700G bei einem Fachbetrieb. Ich verwende eine SVHS-Adapter-Kassette, die einen recht frischen Eindruck macht.

Zu „Die Daten werden via FireWire nur von DV-Cams 1:1 geschrieben.“. Verhält sich der ADVC 110 nicht wie eine Cam? Klar, das ursprüngliche Signal ist natürlich analog, wird encoded und weitergereicht. Was ich meinte: Ich möchte sicherstellen, dass der DV-Stream „so wie er ist“ auf die Platte gespeichert wird, ohne, dass die jeweilige Software irgendwelche Änderungen daran vornimmt bzw. z.B. „doppelt“ codiert o.ä. Aber das scheint genau so zu funktionieren. Hochgerechnet sollten die Clips die prophezeiten ~13GB haben.

Darf ich so dreist sein und euch ein kurzes Sample zeigen? Ich habe mir zwar schon einige Beispiel-Videos auf Youtube angesehen, kann dennoch schwer abschätzen wie ich die Qualität einordnen soll. Ist das Ergebnis (im Rahmen meines Setups) in Ordnung? Wobei ich dazu sagen sollte, dass ich bei den SVHS-Tapes aus dem Camcorder horizontale, spitz zulaufende Verschiebungen an den Rändern von Objekten habe (den Namen dieses Bildfehlers habe ich auf die schnelle nicht gefunden, sorry).

Am Videorekorder selbst habe ich versucht den Dub-Modus mit der Taste „A Dub“ zu aktivieren, allerdings hat der Schärferegler (glaube ich im Vorschaufenster zu sehen) dennoch eine Auswirkung – was er ja nicht sollte, richtig? Die Schärfe habe ich in der Mittelposition gelassen, damit möglichst nichts manipuliert wird. Beim Tracking habe ich nach Gefühl rumgespielt, am unteren Ende rauscht alles schwarz-weiß, Richtung oberes Ende scheint irgendwo der ideale Punkt zu liegen. Schwierig ist, dass ich im Vorschaufenster kein On-Screen-Display/Einblendungen habe und daher nicht ablesen kann welche Modi jetzt aktiviert sind – ist das normal? Es gibt nämlich diverse Einstellmöglichkeiten (siehe: http://i.imgur.com/wxucF.jpg verzeiht mir das Bild)

Hier das besagte Sample, mit Einstellungen nach besten Wissen und Gewissen:
https://rapidshare.com/files/3245187668/sample.avi.zip
(unverfängliches Material von einer gekauften VHS-Kassette)

Nochmals vielen Dank für eure Mühe! Schöne Grüße,
Alexander
Zuletzt geändert von wrndl am So 21 Okt, 2012 17:31, insgesamt 1-mal geändert.



Alf_300
Beiträge: 8011

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Alf_300 »

Schaut im Prinzip fürn Anfang ganz gut aus



JMS Productions
Beiträge: 749

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von JMS Productions »

Der Ton knackst etwas, wie ich finde, kann aber auch nur daran liegen, dass ich das hier gerade am PC mit meinem Headset angeschaut habe und man für gewöhnlich nicht mit dem Headset vor'm Fernseher sitzt...

Das Bild scheint recht gut zu sein, allerdings sieht man direkt am Anfang bei der Landkarte bei einfarbigen Flächen (Ozean) Farbrauschen bzw. Farbflackern. Ob das mit einem externen Line-TBC oder gar Full-Frame-TBC noch zusätzlich aufgefangen werden könnte, ist jetzt die Frage. Der ADVC-110 hat ja, meines Wissens, einen internen TBC, aber ein gescheiter Vollbild-TBC, den man in den Signalweg hängt, könnte da schon noch besser helfen.

Fraglich allerdings, ob sich der Aufwand und nicht zuletzt auch die Anschaffungskosten dafür überhaupt lohnen... Wenn du auf optimale und bestmöglichste Qualität setzen willst, empfiehlt sich auch die Beauftragung einer extra auf Videodigitalisierung spezialisierten Fachfirma, die i.d.R. auch bezahlbar sind. Auf Wunsch hierüber gebe ich gerne mehr Infos...
Engstirnige Menschen sind wie Flaschen mit einem engen Hals: je weniger darin ist, desto mehr Geräusch entsteht beim Ausschütten...
© Jonathan Swift



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

@JMS Productions
Vielleicht kannst du Oliver in dieser Sache behilflich sein. Siehe folgenden Beitrag:

viewtopic.php?p=599422#599422

Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



JMS Productions
Beiträge: 749

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von JMS Productions »

MLJ hat geschrieben:@JMS Productions
Vielleicht kannst du Oliver in dieser Sache behilflich sein. Siehe folgenden Beitrag:

viewtopic.php?p=599422#599422

Beste Grüsse, Mickey Lee
- Erledigt -
Engstirnige Menschen sind wie Flaschen mit einem engen Hals: je weniger darin ist, desto mehr Geräusch entsteht beim Ausschütten...
© Jonathan Swift



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

@JMS Productions
Danke dir und Oliver wird es mir wohl gleichtun. :-)

Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



Skeptiker
Beiträge: 6049

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Skeptiker »

Jott hat geschrieben:... S-VHS via FireWire als DV abgelegt ist vollkommen ausreichend für private Zwecke. Wichtig nur: wirklich das S-Video-Signal nutzen (in der Regel ein 4-poliger Hosidenstecker), keinesfalls Composite (gelber Cinch-Stecker).
Jott hat geschrieben:Wieso bist du nicht beim Mac geblieben? Dein Wandelkästchen anschliessen, über FireWire capturen, fertig. Ist doch einfach nur ein stinknormales DV-Signal, dafür braucht's keinerlei Hokus-Pokus.
Alf_300 hat geschrieben:Schaut im Prinzip fürn Anfang ganz gut aus
JMS Productions hat geschrieben:Der Ton knackst etwas, wie ich finde, kann aber auch nur daran liegen, dass ich das hier gerade am PC mit meinem Headset angeschaut habe und man für gewöhnlich nicht mit dem Headset vor'm Fernseher sitzt...

Das Bild scheint recht gut zu sein, allerdings sieht man direkt am Anfang bei der Landkarte bei einfarbigen Flächen (Ozean) Farbrauschen bzw. Farbflackern. Ob das mit einem externen Line-TBC oder gar Full-Frame-TBC noch zusätzlich aufgefangen werden könnte, ist jetzt die Frage. Der ADVC-110 hat ja, meines Wissens, einen internen TBC, aber ein gescheiter Vollbild-TBC, den man in den Signalweg hängt, könnte da schon noch besser helfen.

Fraglich allerdings, ob sich der Aufwand und nicht zuletzt auch die Anschaffungskosten dafür überhaupt lohnen... Wenn du auf optimale und bestmöglichste Qualität setzen willst, empfiehlt sich auch die Beauftragung einer extra auf Videodigitalisierung spezialisierten Fachfirma, die i.d.R. auch bezahlbar sind. Auf Wunsch hierüber gebe ich gerne mehr Infos...
Ich teile die oben aufgeführten Meinungen weitgehend.
Warum kompliziert, wenn's auch recht einfach geht ?

Ich möchte den Experten 'vs' und 'MLJ' mit ihren detaillierten Optimierung-Vorschlägen nicht widersprechen und kann selbst weder ein VHS-Abspielgerät fachmännisch reparieren, justieren noch reinigen (aber werde letzteres vielleicht mal nach MLJ's Anleitung probieren).

Ich bin also darauf angewiesen, dass das Abspielen einigermassen funktioniert und sich schlimmstenfalls mithilfe der Tracking-Tasten am Gerät und sonstiger Hilfsmittel dazu bringen lässt (notfalls auch mit einer Reinigungskassette).

Es liegt schon eine Weile zurück, dass ich VHS-Kassetten digitalisiert habe.

Meine Ausrüstung dazu entspricht aber teils der, die oben empfohlen wurde, deshalb mein Beitrag hier:

Ich benutze noch einen der alten Panasonic S-VHS-Recorder, den NV-FS200.

'vs' hat in einem früheren Beitrag hier viewtopic.php?p=471406# im Detail beschrieben, was für Probleme bei einem solchen Gerät auftauchen können - ich bin davon zum Glück bisher verschont geblieben.

Der Recorder hat einen EDIT-Schalter, der die internen Bildkorrekturen VOR dem Überspielen abschaltet und auch ein einfaches TBC zur Bildstabilisierung (gegen zittrige vertikale Ränder). Es ist normalerweise abgeschaltet, da das S-Video-Signal aus dem Recorder in ein echtes Vollbild-TBC (eigentlich sind es 3 Halbbild-Speicher - der empfehlenswerte electronic-design Time Base Corrector, den man mit etwas Glück noch gebraucht finden kann) läuft und von da aus ebenfalls mit S-Video Out in ein Canopus ADVC-100 - den Vorfahren von wrndl's Grass Valley ADVC110.

Der TBC ist vor allem für 2 Dinge gut:
Er beruhigt das Bild, und ermöglicht zudem, die Verschiebung von Farb- und Helligkeitssignal zueinander in x- und y-Richtung zu korrigieren.
Normalerweise hängen die VHS-Farben 1 - 2 Zeilen (je nach Abspielgerät) nach unten diffus aus dem Helligkeitssignal heraus und sind evtl. zusätzlich etwas nach rechts verschoben. Das TBC hilft - neben der Farbverschiebungs-Korrektur - auch, die diffuse VHS-Farb'wolke' etwas besser einzugrenzen (zu konturieren).

Aber abgesehen von diesen Live-Korrekturen, vollbringt so ein TBC auch keine Wunder.

Mein eigenes Fazit aus den VHS-Digitalisierungen:

Ein gutes Abspielgerät hilft. Bei den neueren Geräten ist die Farbverschiebung tendenziell eher grösser (2 Zeilen) als bei den guten Klassikern (max. 1 Zeile).

Sie lässt sich aber auch im nachhinein am Computer korrigieren - z.B. in After Effekts oder Final Cut mit Plugins.

Ein TBC hilft insbesondere, eine zitterfreies, stabiles Bild zu erhalten.
Man findet eine solche Schaltung auch in Videomischern, - MLJ hat es erwähnt.

Inwiefern die Canopus / Grass Valley Capture Box einen TBC enthält, weiss ich nicht. Das Gerät inkl. DV-Codec ist auf jeden Fall gut (für gehobene Amateur-Ansprüche).

Was mir auffällt, wenn ich es zum Capturing benutze: Wenn ich in Final Cut 'capture', hat das DV MOV-File anschliessend das Label 'Quicktime', wenn ich mit Sony Vegas (unter Bootcamp und Win XP am iMac) capture, trägt es das Label 'Sony DV', wenn ich mit Microsoft MovieMaker capture ist es ohne Label.
Aber in all diesen Fällen sehe ich im DV-File (mit 'MedaInfo' analysiert) niemals die Bezeichung 'Canopus'.
Weshalb ich mich frage, ob die Capturing-Programme eigentlich den Canopus Hardware-DV-Codec von ADVC 100/110 umgehen und ihren eigenen Software-Codec verwenden ?

Wie auch immer, der eingebaute Codec-Chip macht auf jeden Fall dann Sinn, wenn man z.B. via Firewire-Out eine DV-Vorschau eines Timeline Clips an einem externen Monitor mit (S-)Video-Eingang benötigt.

Langer Rede kurzer Sinn:

Ich bin mit Jott der Meinung, dass der DV-Codec für VHS-Material einen guten Kompromiss zwischen Bildqualität (1:5-Kompression), Dateigrösse (ca. 13 GB für 1 Stunde) und Bearbeitbarkeit ('i-only'-Codec) darstellt.

Dein Videobeispiel sieht recht gut aus, die Farben laufen nicht stark aus, die Schärfe ist ok, der Ton teils ein wenig gestört.
Also: Durchaus brauchbar !

Ich finde, wenn die Vorlage rauscht und gewisse Bildmankos aufweist, dann darf man die auch im DV-File noch sehen.
Wenn man das Bild hingegen kosmetisch glattbügeln will, dann sollte man statt zu DV eher zu H.264 greifen, das zudem deutlich weniger Speicherplatz beansprucht. Der Preis: Die Schärfe leidet, die Gesichter sehen 'wächsern' aus, wenn man es mit der Kompression/Entrauschung übertreibt und die Bearbeitbarkeit der Clips ist bei DV sicher besser/flüssiger.

Freundlicher Gruss
Skeptiker



wrndl
Beiträge: 6

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

JMS Productions hat geschrieben:Fraglich allerdings, ob sich der Aufwand und nicht zuletzt auch die Anschaffungskosten dafür überhaupt lohnen... Wenn du auf optimale und bestmöglichste Qualität setzen willst, empfiehlt sich auch die Beauftragung einer extra auf Videodigitalisierung spezialisierten Fachfirma, die i.d.R. auch bezahlbar sind. Auf Wunsch hierüber gebe ich gerne mehr Infos...
Vielen Dank. Allerdings ich komme aus Salzburg, Österreich – in der Nähe gäbe es einige Betriebe, die grundsätzlich Videodigitalisierung anbieten. Allerdings waren mir alle zu lieblos (auf Anfrage nach Format, Qualität etc.) bzw. versenden die Bänder erst recht weiter an einen „richtigen“ Fachbetrieb. Da ich ich nicht unbedingt heiß darauf bin die Bänder per Post zu versenden – selbst wenn es zu 99,5% kein Problem wäre – das Material ist eben unwiederbringlich. Deshalb hab ich mich im Endeffekt dazu entschieden, es selbst zu versuchen – obwohl es in Summe vermutlich teurer kommt und mehr Zeit kostet. So kann ich zumindest behaupten ich habe alles in meiner Macht stehende versucht.
MLJ hat geschrieben:Mein Vorschlag: Besorge dir ein Videomischpult und schliesse deine Box daran an. Dein Tapedeck an den Mischer und zusätzlich den Mischer an deinen Fernseher. Ein gutes Vivanco oder Hama reicht hier vollkommen aus, sollte aber auch S-VHS Ausgänge haben (4poliger Hosidenstecker). Diese Mischpulte bekommt man schon für sehr kleines Geld und sind eigentlich nicht klein zu kriegen.
JMS Productions hat geschrieben:Das Bild scheint recht gut zu sein, allerdings sieht man direkt am Anfang bei der Landkarte bei einfarbigen Flächen (Ozean) Farbrauschen bzw. Farbflackern. Ob das mit einem externen Line-TBC oder gar Full-Frame-TBC noch zusätzlich aufgefangen werden könnte, ist jetzt die Frage. Der ADVC-110 hat ja, meines Wissens, einen internen TBC, aber ein gescheiter Vollbild-TBC, den man in den Signalweg hängt, könnte da schon noch besser helfen.
Skeptiker hat geschrieben:Ein TBC hilft insbesondere, eine zitterfreies, stabiles Bild zu erhalten.
Man findet eine solche Schaltung auch in Videomischern, - MLJ hat es erwähnt.
Da Ihr Spezialisten unisono zu einem TBC bzw. Video-Mischpult ratet würde ich eurem Rat gerne folgen – dazu reicht mein Perfektionismus noch, außerdem mache ich es ja nur einmal. Aus meiner Sicht verfügt der AVDC 110 nämlich nicht über einen TBC, der 300er hätte wohl einen – wobei der auch nicht unumstritten ist. Mein Problem/Frage: Ich finde einfach keine passenden Geräte. Gesucht habe ich nur TBC (DataVideo TBC-100, AVToolbox / TVOne AVT-8710, Cypress CTB-100) und Mischpulte von Vivanco und Hama. Einzige Teilerfolge: http://www.normwandler.de/product_info. ... -100.html und http://www.ebay.at/itm/Mischpult-Vivanc ... 2ec2c6b372 was sagt ihr dazu? Wobei beim Vivanco nur ein S-Video zu sehen ist, oder? vs hatte auch noch Profiko erwähnt, ist folgendes gemeint: http://www.vitecco.de/product_info.php? ... Audio.html wobei ich bei dem „Hush“-Modus etwas skeptisch bin. Wäre es vielleicht günstiger/einfacher einen anderen Videorecorder mit TBC etc. zu beschaffen?
JMS Productions hat geschrieben:Der Ton knackst etwas, wie ich finde, kann aber auch nur daran liegen, dass ich das hier gerade am PC mit meinem Headset angeschaut habe und man für gewöhnlich nicht mit dem Headset vor'm Fernseher sitzt...
Leider nein, der Ton ist stellenweise problematisch, obwohl auch das sich durch verändern des Tracking verbessern lässt. Es gibt ein Grundrauschen und laute Teile übersteuern teilweise ziemlich stark. Drücken der Taste „Audio“ am Rekorder führt dazu, dass die Höhen komplett weggeschnitten werden – sprechende Personen klingen dann, als ob sie sich die Nase zuhalten würden. Frage: Wäre dafür ein normales Audiomischpult sinnvoll?

Ich kann es nur nochmals betonen: Vielen herzlichen Dank für eure Beiträge, es gibt mir allein schon eine gewisse Sicherheit, das ich nicht komplett weg vom Schuss bin.

Angenehmen Montag,
Alexander

--

Quellenangabe für andere Interessierte: weiterführende Infos zum Thema TBC http://www.digitalfaq.com/forum/video-r ... -base.html
Zuletzt geändert von wrndl am Mo 22 Okt, 2012 15:57, insgesamt 1-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6049

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Skeptiker »

Hallo Alexander,

Zu Deinen www-Links auf der Suche nach 'TBC':

1. Time Base Corrector CTB-100
http://www.normwandler.de/product_info. ... B-100.html

Ein echter TBC.

positiv:
Könnte gut sein.
Hat S-Video Ein- und Ausgänge.
Hat Vollbild-Speicher (Dual-Field Full Frame).
Ist zwar mit 225 Euro teuer genug, kostet dennoch nicht die Welt (Der electronic-design TBC Enhancer kostete urprünglich etwa 1800 DM - es gab noch eine preiswertere Light-Version, allerdings mit Farbverschiebung nur in einer Richtung, nämlich horizontal - vertikal wäre wichtiger).
Ein alter slashcam-Thread (2005) zum Thema: viewtopic.php?p=95202#

negativ:
Etwas umständliche Bedienung (keine Direkt-Tasten für Helligkeit, Kontrast, Farbe, Schärfe).
'Signal to Noise Ratio' ist mit 50 dB nicht sehr hoch (die anderen TBCs auf der Website haben teils >60 dB). D. h., es könnte Rauschen dazukommen.
Und bei B&H gibt's teils recht kritische Stimmen zu einem sehr ähnlichen (gleichen ?) Modell: http://www.bhphotovideo.com/c/product/2 ... umerReview

Unklar:
Wird die Analog-Farbverschiebung relativ zum Helligkeits-Signal auch korrigiert ?
Was bedeutet folgender Satz (Zitat): "Automatic gain control ( A.G.C ) garantiert ein 1 Vp-p Outputsignal ( Inputsignal zw. 0.5 Vp-p und 2 Vp-p )." ?


2. Mischpult Vivanco Audio Video Center
http://www.ebay.at/itm/Mischpult-Vivanc ... 2ec2c6b372

Ich glaube nicht, dass dort ein echter TBC eingebaut ist.
Weglassen !

3. Profiko-2099-S
http://www.vitecco.de/product_info.php? ... Audio.html

Ist ein Kopierverstärker, der analoge Generationenverluste (Schärfe, Farben) kompensieren sollte (und dies, so weit das geht, auch tut).

Das hat aber nichts mit einem TBC zu tun.
Er hat statt einzeln einstellbare Signalkorrekturen (Farbe, Helligkeit, Kontrast, Schärfe) nur zwei Summenschalter zur Signal-'Verstärkung' (Bildschärfe und Farbdeckung).

Ich habe selbst so ein Gerät in Betrieb und benutze es unter Umgehung der Signal-'Verbesserung' (Bypass-Schalter) einfach als guten 1:5 Signal-Verteiler (1 S-Video Eingang und 5 S-Ausgänge).

4.
Von den Videomischern kenne ich den Videonics MX-1 recht gut, der ebenfalls einen Dual-Field TBC eingebaut hat. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Gerät auch detaillierte Korrekturen von Schärfe, Farbe, Kontrast, Helligkeit erlaubte - ich meine, eher nicht.

Generell ist beim Gebrauch solcher Geräte mit A/D- (anlog / digital) und D/A-Wandlung zu beachten, dass das ursprüngliche Signal zwar aufbereitet werden kann (siehe TBC), aber durch die 2-fache Signal-Wandlung oft auch ein wenig der ursprünglichen Bildqualität (Schärfe, Kontrast, schwarzes Schwarz) verloren geht. Das nimmt man aber in Anbetracht der sonstigen Bildverbesserungen gerne in Kauf.

5.
Zum Ton:
Mit einem preiswerten Mischpult (z.B. die kleinsten von Behringer (Xenyx 802) oder Mackie (etwas bessere Qualität, z.B. Modell 402) mit einfachem Equalizer und Low-Cut Filter (entfernt meist alles unter 80 / 100 Hz) könntest Du den Ton 'live' ein wenig beeinflussen (Höhen, Bässe, evtl auch Mitten).
Man müsste hoffen, dass der Ton durch die Umleitung über das Audio-Mischpult nicht leicht zum Bild verzögert würde. Das liesse sich aber am Computer nachträglich korrigieren. Und im Prinzip könnte es gerade etwa die minime Verzögerung kompensieren, die das Bild gegenüber dem Ton durch die Umleitung über den TBC erfährt (der keine Audio-Anschlüsse hat).

Freundlicher Gruss
Skeptiker


Hinweis:
Noch einige Ergänzungen im Text eingefügt, insbesondere zum verlinkten TBC CTB-100.
Und hier http://forum.gleitz.info/showthread.php ... VirtualDub geht's zum Thema: 'Canopus ADVC 300 (mit integriertem TBC !) und VirtualDub' wirklich ans Eingemachte - hochinteressant !
Zuletzt geändert von Skeptiker am Di 23 Okt, 2012 06:10, insgesamt 3-mal geändert.



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

@Alexander (wrndl)
Ich schliesse mich da der Meinung von "Skeptiker" an wegen dem Vivanco bei Ebay, weglassen, da gibt es bessere von Vivanco. Weiterhin hat dieses Mischpult keinen SVHS Ausgang. Es kommt noch dazu, das dieses Pult wohl "nur" für "normales" VHS konzipiert wurde. Bei den "guten" Pulten findest du meist einen Zusatz, was damit alles an Bandformaten verarbeitet werden kann. So hat VHS/SVHS ein anderes Signalverhalten als Video8/Hi8 und das Mischpult "passt" sich dem Signal entsprechend an. Mit einem "nur" VHS Mischpult kannst du dann auch nur VHS verarbeiten, mehr nicht. Und Stand-Alone "Bildverbesserer" (Image Enhancer) hast du in jedem guten Videopult drin, ist meines erachtens überflüssig oder eben reine individuelle Geschmackssache. Und Konverter brauchst du eigentlich nicht wenn du ein gutes Mischpult hast, ist ebenfalls wie der Enhancer mit eingebaut, also auch Geld das du sparen kannst :-)

Was den Ton (Audio) angeht, so gibt es eine gute Möglichkeit die "Optimale" oder stabilste Tracking Einstellung zu finden. Vorraussetzung: Dein Videoplayer lässt neben "Stereo", "Left", "Right","Mono" auch "Mix" zu, d.h. das die Stereo HiFi Spur zusammen mit der Monospur abgespielt wird. Bei vielen Recordern konnte man "Nachvertonen", was dann auf der Monospur landete und der Originalton blieb dabei in Stereo. Mit der Einstellung "Mix" konnte man so den O-Ton in HiFi abspielen und den nachvertonten Monotrack mit Kommentar dazu. Am besten höhrst du das mit einem geschlossenen Kopfhöhrer oder guten "In-Ear's".

Absolute "Notlösung": Normalerweise haben alle Videoplayer "Audio Left/Right" Ausgänge (Chinch) um das Gerät an einen Verstärker anzuschliessen. Normales Stereo-Chinch Kabel dort anschliessen und auf einen Mono-Adapter am anderen Ende und dieses "Mono" Signal abhöhren. Da, wo die beiden Signale am meisten "vergleichbar" sind (auf die Höhen achten) hast du die optimale Tracking Lage. Ist aber wirklich eine Notlösung.

Sofern dein Player das hat, einfach bei Audio die Einstellung "Mix" wählen und das Tracking langsam solange verstellen, bis der Monotrack mit dem Stereotrack fast identisch ist. Du merkst dabei jede Veränderung durch ein sogenantes "Shifting", als wenn der Ton "wandert". Da, wo der Ton am wenigsten "wandert" und am ehesten mit dem Stereoton übereinkommt, ist die optimale Tracking-Stellung. Wenn du Glück hast, dann hast du auch ein sauberes Bild ohne Streifen.

Es lohnt weiterhin mal in das Setup-Menü vom Recorder (VHS) zu gehen um nachzusehen, ob es da noch diverse Optionen für den Ton gibt. Manche haben ein sogenanntes "Digital Tracking", was bewirkt, das immer die optimale Trackingspur gehalten wird und selbständig nachregelt. Dort sind auch für das Bild meist einige Optionen enthalten und du kannst dir nicht vorstellen, was alles ab Werk deaktiviert ist ;-) Also da mal reinschauen, kann sich lohnen.

Noch ein kleiner Tip: Bei den meisten Videorecordern und Camcordern konnte man den "Factory Preset" für Tracking einstellen, in dem man beide Trackingtasten zusammen auf einmal drückt. Bei meinen JVC's (SVHS) und meinen Panas (SVHS Recordern) ist das so. Beim Recorder meist auf der Fernbedienung, bei den Cam's direkt. Funktionierte übrigens auch bei meinen Bauer/Bosch VCC 656/660 Cam's ;-) Sollte auch direkt am Gerät gehen. Einfach die beiden Tasten zusammen drücken, mit dem du das Tracking einstellst, hat den gleichen Effekt.

@All
Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



thos-berlin
Beiträge: 2446

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von thos-berlin »

Die Audioverzögerung durch ein Mischpult ist zu vernachlässigen, besonders, wenn das Bild über einen TBC geht. Das erzeugt nämlich eine Verzögerung des Bildes um ein Frame.

Der Versatz von einem Frame ist aber nicht merkbar.

Sollte der Ton tatsächlich nacheilen, so ist das i.d.R. kein Problem, da auch in der Natur der Ton "nacheilt" (Lichgeschwindigkeit ca. 300.000.000 m/s vs. Schallgeschwindigkeit ca.300 m/s). Damit kann unser Gehirn (natürlich in Grenzen) prima umgehen.

Kleine Überschlagsrechnung: Der Schall legt etwa 300m/sek zurück, also 30m in einer Zehntelsekunde. Bei 10m sind wir also bei etwa einem Bild (man möge mir den Rundungsfehler nachsehen). Also hat man schon beim Genuß einer "live" Tischrede im Lokal eine Verzögerung von einer Bildlänge....
Gruß
thos-berlin



wrndl
Beiträge: 6

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

@thos-berlin anschaulich erklärt, vielen Dank dafür.

@MLJ danke für die Praxis-Tipps, dazu gleich mehr.

@Skeptiker o.k. also Mischpult: Grundsätzlich gute Idee, der TBC deiner Meinung nach evtl. auch o.k.

Auf die Gefahr hin, dass ich euch langsam gehörig auf den Senkel gehe: Ich darf zusammenfassen: Audio-Mischpult eine grundsätzlich eine gute Idee, vor allem gemeinsam mit einem TBC – da sich die einstehende Verzögerung mehr oder minder ausgleicht. Video-Mischpult mit TBC wäre ideal, damit ich das Bild live sehe. Externer TBC wäre eine sinnvolle Ergänzung zu meinem aktuellen Setup.

Meine Zwischenbilanz in Stichworten/Produkten:
Video-Mischpult: Kaum sinnvolle Angebote, alles was es (neu) gibt übersteigt meine finanziellen Möglichkeiten.
Externer TBC: Ich würde mich wohl für den CTB-100 entscheiden http://www.normwandler.de/product_info. ... B-100.html
Audio-Mischpult: Mackie 402 für diesen Zweck sicher super geeignet http://www.thomann.de/at/mackie_402_vlz3.htm

Neue Idee
Video-Mischpult mit S-Video und TBC scheidet aus, da zu teuer. Was wäre, wenn ich versuche einen gut erhaltenen semi-professionellen S-VHS Videorecorder aufzutreiben der über einen soliden TBC und die mehrmals erwähnten Funktionen verfügt?

Etwa: Panasonic NV-FS200EG oder Panasonic NV-HS 1000 oder einen JVC HR S-9xxx, S-8xxx bzw. S-7xxx. Sollen alle über einen TBC verfügen, Edit-Mode etc. pp.

Hintergrund: Externer TBC fällt weg, da integriert, mit Glück wird der Ton auch noch besser und ich brauche erst gar kein Mischpult. Wie stehen die Chancen aus eurer Sicht? Oder wäre es doch besser bei dem jetzigen Videorecorder zu bleiben und ihn mit einem externen TBC + Mischpult zu kombinieren. Update: Ich benutze ja eine Adapter-Kassette, hat das irgendeine Auswirkung auf die Wahl des richtigen Players?

Bin gespannt auf eure Meinung, vielen herzlichen Dank nochmals. Hoffe dieser Thread ist in Zukunft auch eine Hilfe für (viele) andere.

Schöne Grüße,
Alexander

Quellen-Angabe für Interessierte:
http://www.digitalfaq.com/forum/video-r ... guide.html
https://www.slashcam.de/info/VHS-C-Digi ... 71406.html



Skeptiker
Beiträge: 6049

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Skeptiker »

wrndl hat geschrieben: ... Neue Idee
Was wäre, wenn ich versuche einen gut erhaltenen semi-professionellen S-VHS Videorecorder aufzutreiben der über einen soliden TBC und die mehrmals erwähnten Funktionen verfügt?

Etwa: Panasonic NV-FS200EG oder Panasonic NV-HS 1000 oder einen JVC HR S-9xxx, S-8xxx bzw. S-7xxx. Sollen alle über einen TBC verfügen, Edit-Mode etc. pp. ...


Keine schlechte Idee.
Ich kenne mich nicht im Detail mit der Band- und Kopfmechanik / Bildelektronik aus, da können vs (zum Panasonic NV-FS200 in meinem ersten Beitrag verlinkt) und MLJ besser Auskunft geben - vermutlich auch JMS Productions und thos-berlin.

Nützlich zu wissen: Die 'klassischen' Panasonic-Recorder (wie FS200) wurden auch unter der Marke 'Blaupunkt' verkauft (mit anderem Geräte-Kürzel).

Wenn ich von Deinen kurzen Muster-Clip auf den Rest der Aufnahmen schliessen darf, würde ich sogar sagen: Du kannst jetzt schon loslegen - ohne Zusatzgeräte !

Aber da Du die Aufgabe gerne sorgfältig und mit einem gewissen Perfektionismus bzw. Spass an der Technik angehen möchtest, könnte ein gutes S-Abspielgerät mit EDIT-Schalter und TBC etwa das sein, was Du brauchst, um sicher keine verzitterten Bilder zu erhalten.
Der 'Preis' eines solchen TBCs kann (muss nicht) allerdings sein, dass das Bild schon mal einen kleinen Sprung macht (weil z.B. ein 'Frame' ausgelassen wurde), oder ganz kurz stehen bleibt (weil ein Frame verdoppelt wurde), damit alles im Takt bleibt. In der Praxis bei 1 Frame allerdings unsichtbar. Trotzdem ist es gut, wenn man den TBC auch abschalten kann.

Wie zuvor schon gesagt, ein TBC ist kein Allheilmittel. Gute Bänder und richtig eingestellte Bandmaschinen sollten ihn weitgehend überflüssig machen - aber die hat man eben nicht immer zur Verfügung.

Mein FS200 verschiebt das Farbsignal 1 Zeile nach unten - das ist ok, beim NV-HS 1000 sind es meines Wissens 2 Zeilen (Irrtum vorbehalten, ich hatte mal einen NV-HS 900, da war es so).
Wer nicht darauf achtet, wird es nicht als störend empfinden, wer es allerdings mal im Auge hat, dem fällt es auf. Aber es ist nicht weltbewegend.
Zu den JVC-Geräten kann ich nichts sagen, da unbekannt.
Was ich sagen kann, ist, dass die Laufwerksmechanik bei den alten Panasonic-Geräten wie FS100, FS200 eine andere ist, als bei den Nachfolge-Modellen wie HS900, HS950 oder HS1000. Die letzteren sind zwar leiser und 'elastischer', die ersteren aber - so mein subjektiver Eindruck - eine Qualitätsstufe höher (Mechanik und Bild).
Zu möglichen Problemen beim FS200 mit dem Bandeinzug siehe in meinem ersten Beitrag verlinkten Thread mit 'vs'.

Zum Ton: Hier wäre es das Beste, an der Quelle zu korrigieren. Alles andere ist nur Symptombekämpfung - auch ein nachgeschalteter Audio-Mixer. Aber ich will Dir die Freude am Mackie 402 nicht verderben. Wenn Du auch sonst Verwendung dafür hast: Es ist ein feines, kleines Teil - ich habe selbst viel Spass daran !

Wie MLJ schon angedeutet hat: Bei Ton-Problemen evtl. zunächst versuchen, mit den Tracking-Tasten eine Korrektur zu bewirken. Wenn das nicht hilft und weiterhin repetitive Störgeräusche wie Knackser auftauchen, könnte man - abgesehen von Live-Milderung durch den Audio-Mixer (es gibt auch Hardware-Equalizer mit 30 Schiebereglern für die einzelnen Frequenzen) - den Ton noch am Computer mit Audio-Restauration nachbearbeiten. Dann könnte man das Bild bei der Gelegenheit allerdings auch gleich mit-restaurieren.
Nachteil: Kostet alles viel Zeit, Ergebnis ungewiss. Ist aber spannend für Tüftler !

Also, ich finde die Idee mit dem Rekorder nicht schlecht, wenn er
a) nicht zu teuer ist
b) wirklich funktioniert und nicht abgewetzt und ausgeleiert ist.

Punkt b) wird VOR dem Kauf wohl am schwierigsten zu überprüfen sein und/oder sollte NACH dem Kauf zu Vorsicht mahnen, die Gerätemechanik zunächst mit einem unkritischen Tape zu testen, das schlimmstenfalls auch ausfädeln darf !

Und bevor Du Dir den TBC CTB-100 kaufst, lies vielleicht die (bereits zuvor einmal verlinkten) teils auch kritischen Reviews auf B&H zu einem ähnlichen (baugleichen ?) Gerät durch: http://www.bhphotovideo.com/c/product/2 ... umerReview

P.S.:
Ich sehe gerade, es sind in der e-Bucht ein paar preiswerte Panasonic NV-FS200 im Angebot - also: Nur Mut und mitbieten ;-)

Übrigens - ich habe den FS200 vor Jahren ebenfalls gebraucht gekauft ... bei einem Fach-Discounter ... und dabei gleichzeitig einen preiswerten Service-Vertrag abgeschlossen, den ich regelmässig benutzt habe. Mittlerweile ist er ausgelaufen, da die Ersatzteile nicht mehr inbegriffen waren und sich der 'kostenlose' Arbeitsaufwand plötzlich in überdurchschnittlichen Ersatzteilkosten niederschlug.

Aber das sollte Dich nicht abhalten, es mit einem FS200 zu versuchen. Denn wenn Du Glück hast, bekommst Du ihn preiswert und preiswürdig - indem er noch tadellos funktioniert ... zumindest solange, bis die 20 Bänder digitalisiert sind ;-)

Freundlicher Gruss
Skeptiker
Zuletzt geändert von Skeptiker am Mi 24 Okt, 2012 20:27, insgesamt 8-mal geändert.



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

@Alexander (wrndl)
Also, wenn es auf einem neuen Rekorder rausläuft statt einem Mischpult kannst du trotzdem das Bild auf den TV zusätzlich zur Kontrolle ausgeben. Gute Rekorder haben an der Rückseite ebenfalls S-Video, FBAS (Gelber Chinch) sowie Audio L/R. Wenn du S-Video als Ausgang für deine Box nimmst ist der FBAS frei und kann zum Fernseher. An Signal verlierst du nichts dabei, da im Rekorder getrennt ausgegeben wird und für die Kontrolle am TV reicht FBAS allemal.

Wegen Adapterkassette: Es gibt/gab Modelle, die nur VHS konnten und andere, die beides automatisch können. Sofern auf deiner Adapterkassette steht "VHS->SVHS sowie SVHS->VHS" kannst du sie ohne Bedenken verwenden. Ich nehme mal an, das du keine normalen SVHS Bänder hast, sonst wäre es eine gute Idee gewesen die S-VHS-C mit der Kamera auf grosse Bänder zu überspielen und dann diese zum Capturen nehmen.

Der Vorteil dabei: Das Material kommt auf frische Bänder und so konnte ich auch schon vorherige "Aussetzer" eleminieren, da diese auf der neuen Kopie nicht mehr vorkamen. Ich nehme an du hast die Kamera noch ?

HAMA hat/hatte solche Adapterkassetten noch auf dem Markt. Wichtig bei Adapterkassetten: ZUERST die kleine Kassette am Zahnrad rechts etwas drehen bis das Band transportiert und DANN in die Adapterkassette einlegen. Hintergrund: So wird das Band richtig von der Spannvorrichtung der Adapterkassette aufgenommen und franst an den Rändern nicht aus, was nicht gut wäre. In den Rekorder eingelegt, 3mal Vor- und Zurückspulen damit es sich richtig aufgrund der "normalen" Bandführung im Rekorder aufwickeln kann. In der Kamera ist die Trommel kleiner, wofür die VHS-C ja entwickelt wurde. Um sicher zu gehen, ob auf deine Adapterkassette gut funktioniert würde ich es mal mit einer unwichtigen VHS-C ausprobieren, nicht alle Adapterkassetten sind wirklich gut.

Ich habe welche von Bauer/Bosch, Panasonic und JVC, alle kein Problem, nur die von Sanyo machte Probleme da sie die Bandränder sehr ausgefranst hat und mir beinahe eine wichtige Kassette ruiniert hätte, wenn ich es nicht vorher getestet hätte. Ach ja, eine "No-Name" von Neckermann hatte ich auch mal, gleiches Problem, sind beide auch im Müll gelandet (Recyclinghof). Und frische 1,5v Batterien solltest du auch haben. Ist die zu schwach kann sich die gesamte Adapterkassette im Rekorder verhaken und dann heisst es "Einmal aufmachen Bitte !". Und glaube mir, das ist eine üble Fummelei die wieder rauszubekommen. Über die Qualität der HAMA Adapterkassetten kann ich nichts sagen, nur das die für beide Systeme waren (VHS/SVHS).

Wegen Videopult: Wäre natürlich die "eleganteste" Lösung, aber wenn keins zu bekommen ist, schade. Mein Tip: In Offenbach am Main gibt es einen sog. "Überdachten Flohmarkt" der die ganze Woche über geöffnet ist. Vielleicht gibt es ja sowas auch in deiner Nähe, ist manchmal eine wahre Fundgrube. Im Internet gibt es auch "Online Flohmärkte", nicht nur EBay. Das könnte sich auch lohnen, einfach mal die "Freunde bei Goggle" fragen ;-)

@All die anderen User, die hier geschrieben haben:
Super Beiträge, von euch allen, finde ich wirklich toll. Also wenn das jetzt nix wird, dann weiss ich auch nicht weiter. Ihr seid wirklich Klasse. Macht weiter so ;-)

Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



wrndl
Beiträge: 6

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von wrndl »

Liebe Community, liebe(r) vs, Jott, MLJ, JMS, Alf, thos-berlin und Skeptiker,

seit kurzem nenne ich einen Panasonic NV-FS200 HQ mein eigen. Das Gerät scheint äußerlich in sehr gutem Zustand. Im Vergleich zum Sanyo VHR-S700G ist der Ton um längen besser, keine Knacken, die Höhen reissen weniger aus. Allerdings ist die Bildqualität nicht so gut wie erwartet. Das Bild wackelt und der Color-Bleed ist etwas stärker.

Edit-Mode ein, TBC ein, selbe Adapter-Kasette, selbes Testmaterial. Jetzt wollte ich euch Kenner fragen: Kann das daran liegen, dass ich den FS200 HQ noch nicht reinigen habe lassen? Oder stimmt da mehr nicht? Die Samples habe ich unmittelbar aufeinander aufgenommen unter den selben Rahmenbedingungen. Habe versucht, das Tracking bei beiden Geräten so gut wie möglich zu justieren. Allerdings hatte das keine Auswirkung auf das „Wackeln“ beim Panasonic. Auch das Ausschalten des TBC stabilisiert das Bild nicht. Vielleicht habe ich aber auch noch nicht alle möglichen Varianten probiert (siehe Bild der Front).

Sanyo Sample: http://ul.to/c2pditp8
Panasonic Sample: http://ul.to/9lmy7llq oder
Einstellungen zum Zeitpunkt der Aufnahme: http://minus.com/ll5z2aY59D7uU
Verwendeter Adapter: http://minus.com/lCtRvfbsuZiEb

Edit: Hoffe die ul.to ist jetzt besser, sollte jetzt ein Direktdownload sein. Zusätzlich ein (nicht gelistetes) Sample bei Youtube:

Dürfte ich euch nochmals um eine kurze Einschätzung bitten? Mir ist bewusst, dass die Situation mittlerweile sehr ins Individuelle abdriftet. Allerdings bin ich beim Nachvollziehen des Problems auf verlorenem Posten. Kann Schmutz dafür verantwortlich sein oder ist der Panasonic einfach schon zu abgenutzt / schlecht justiert. Habe den Eindruck, dass er sich etwas „schabend“ anhört beim Abspielen.

Folgende Threads habe ich mir zum Thema bereits angeschaut, leider keine Lösungsvorschläge:
https://www.slashcam.de/info/ADVC-55-Ca ... 06168.html
http://www.avforums.com/forums/pvrs-vcr ... ounce.html

Da der Ton mit dem FS200 um vieles besser ist und das Bild grundsätzlich nicht schlecht wäre, hätte ich ihn gerne eingesetzt. Hat jemand einen Tipp, wie das in den Griff zu bekommen sein könnte?

Vielen herzlichen Dank nochmals für eure bisherige Hilfe, Zeit und die wertvollen Tipps!

Schönen Sonntag,
Alexander
Zuletzt geändert von wrndl am So 11 Nov, 2012 20:00, insgesamt 3-mal geändert.



Skeptiker
Beiträge: 6049

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Skeptiker »

Hallo Alexander,

Gratulation zum NV-FS200 !
Die Einstellungen sehen auf den ersten Blick alle richtig aus:
EDIT ON, TBC ON.
Der Schieberegler für Bildschärfe scheint in der Mitte zu sein zwischen SOFT und SHARP (er rastet dort ja ein), der Aufnahme-Ton scheint auch etwa vernünftig eingepegelt (beide Kanäle +/- gleich), der 'HIFI/Normal - MIX'-Schalter steht normalerweise auf HIFI (linke Position), falls keine Nachvertonungsspur existiert.

Ich bin im Augenblick noch dabei, das Panasonic-Testfile herunterzuladen, es dauert allerdings relativ lange (> 30 Min.), evtl. wäre ein anderer Link sinnvoll.
Ich werde mich dann nochmals melden.
Wenn der Sanyo VHR-S700G weniger 'Color Bleeding' zeigt, kommt er womöglich ohne vertikale Color Shift aus, der Panasonic FS200 verschiebt die Farben meines Wissens eine Zeile nach unten.

Dass das Bild trotz TBC noch wackelt, ist seltsam - mal sehen, was das für ein Wackeln ist.
Vielleicht wäre eine VHS-Reinigungskassette ganz praktisch (es sei denn, Du traust Dir zu, das Gerät nach MLJs Anleitung mit Wattestäbchen zu reinigen).

Bis später !
Skeptiker

EDIT:
Habe mir den Panasonic-Clip angesehen.
Das sieht nicht nach einem TBC-Problem aus. Dann hättest Du wellige, senkrechte Kanten, z.B. die Bildränder links und rechts (bei mir im QuickTime-Bild betrachtet).
Hier verschiebt sich ja das komplette Bild horizontal, mal nach links, mal nach rechts.
Könnte das etwas mit dem Tracking oder dem Band-Transport zu tun haben ?

Vielleicht machst Du folgenden Test:

Nimm ein stabiles Signal (evtl. dieselbe Kassette, abgespielt vom Sanyo, oder ein nicht geschützter Film ab DVD oder ein PAL TV-Signal oder ein Signal ab PAL Camcorder) per S-Video mit dem FS200 auf (hoffentlich hast Du noch eine bespielbare S-VHS Kassette, und sonst tut es eine VHS-Kassette ja auch) und spiele die Aufnahme anschliessend im FS200 ab.
Wenn das Bild jetzt immer noch horizontal wackelt, liegt es am FS200.

Ob man den TBC des FS200 bei Bedarf auch mit einem durchgeschleiften S-Video-Signal ab Sanyo-Abspieler nutzen könnte, weiss ich nicht. Aber dann hättest Du wieder das Problem mit dem schlechteren Sanyo-Ton.

Hinweis:
Falls benötigt, findet sich hier http://www.file-upload.net/download-680 ... 0.rar.html ein Auszug aus der FS200 Bed.-Anleitg.
PW ist slashcam



MLJ
Beiträge: 2198

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von MLJ »

@Skeptiker
Super Beiträge von dir. Finde ich wirklich klasse :-)

@wrndl
Ich habe mir das Video auf YT angesehen. Für mich sieht das aus, als wenn das Band "gelitten" hat oder die Bandführung dejustiert ist. Ich könnte dir jetzt die richtige Justierung erklären, aber dann schreibe ich morgen noch. Meine Frage: Ist das bei jeder Kassette so oder nur mit denen im Adapter ? Hast du mal eine VHS statt S-VHS probiert ? Wenn Ja, mit welchem Ergebnis ? Hast du eventuell noch eine gekaufte Kassette rumliegen und die mal ausprobiert ? Hast du die Anschlüsse (Scart/S-Video/Video/Audio) überprüft ob die Stecker richtig sitzen ? Verbindung zur Box zum PC ok ?

Reinigungskassette: Bitte KEINE verwenden mit Nassreinigung, nur welche die ohne Flüssigkeit laufen. Sony hatte mal solche auf dem Markt für VHS/SVHS Geräte. Es ist keine gute Idee diese Kassetten länger als 10 sec. laufen zu lassen, da sie die Köpfe mit der Zeit sehr belasten. Es geht nichts über eine "richtige" Reinigung da nur so der Bandabrieb an den Bandführenden Teilen entfernt werden kann. Sofern du mit einem Schraubenzieher umgehen kannst, solltest du das Gerät mal aufmachen und nachsehen, ob da irgend etwas an Haaren, Staub etc. rumfliegt.

BITTE VORHER DEN NETZSTECKER ZIEHEN !

Sofern vorhanden: Staub und Haare mit einem Staubsauger AUF SCHWACHER STUFE (also NICHT volle Pulle) entfernen.

Ich hatte schon Geräte auf dem Tisch, da waren sogar kleine Autos zu finden (Kinder) oder Hunde/Katzenhaare, die Liste ist lang. Das könnte auch ein Ansatz sein und könnte den Bandlauf beeinträchtigen. Bei manchen Geräten sitzen die Module in Steckplätzen und lösen sich beim Transport manchmal, auch eine Möglichkeit.

Hast du dir die Kassetten mal angesehen ? Ränder in Ordnung ? Vorher durchgespult ? Unebenheiten auf der Bandoberfläche ?

Sei so gut und poste mal die Antworten, wir kriegen das schon irgendwie hin, ok ? :-)

Beste Grüsse, Mickey Lee
The little Fox.... May U live 2 C the Dawn



JMS Productions
Beiträge: 749

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von JMS Productions »

Ich liefere jetzt zwar einen eher un-ökologischen Tipp, aber falls das alles nicht hinhaut, der Ton beim Panasonic allerdings besser ist, als beim Sanyo, beim Sanyo dafür aber das Bild besser ist, dann bliebe zur Not auch die Möglichkeit, dass du 2 Aufnahmen machst. Einmal mit Sanyo für das Bild und einmal mit Panasonic für den Ton und die Tonspur tauschst du nachher im Schnittprogramm durch die gute vom Panasonic aus. (Oder du tauschst die Bildspur aus, das ist egal)

Ist dann zwar doppelte Arbeit, aber was will man sonst noch tun. Den Rekorder würde ich (wenn die Möglichkeit dazu besteht) fachmännisch in einer darauf spezialisierten Werkstatt reinigen lassen. Wenn du dich als ungeübter Laie selber dran machst, kann nachher mehr kaputt sein, als dass funktioniert...
Engstirnige Menschen sind wie Flaschen mit einem engen Hals: je weniger darin ist, desto mehr Geräusch entsteht beim Ausschütten...
© Jonathan Swift



Skeptiker
Beiträge: 6049

Re: SVHS mit ADVC110 digitalisieren Detailfragen / Tipps zum Workflow

Beitrag von Skeptiker »

JMS Productions hat geschrieben:Ich liefere jetzt zwar einen eher un-ökologischen Tipp ...
un-ökonomischen Tipp ...
'un-ökologisch' würde eher die Entsorgung des Recorders betreffen ...

Ich hatte auch kurz daran gedacht, es dann aber wieder verworfen - Stichwort 'asynchron, mehr und mehr auseinanderlaufende Spuren' Bild/Ton (die sich nicht durch einfaches Verschieben in der Timeline reparieren lassen).
Aber es wäre vielleicht einen Versuch Wert !



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