Maze hat geschrieben:Vinegar hat geschrieben: ist das wohl der einzige Weg erste erfahrungen mit Tiefenunschärfe zu machen!
Es gibt keine Tiefenunschärfe, bitte benutze das Wort nie wieder.
Es heisst "geringe Tiefenschärfe"
Nur der Genauigkeit halber:
Schärfentiefe meint den Bereich zwischen dem kürzesten und längsten Abstands des Sensors/der Filmfläche/der Mattscheibe zum Motiv, in dem die Abbildung scharf erscheint. Abhängig, wie inzwischen jeder Eskimo weiß, von vielen Faktoren, die ja auch ohne Adapter-Ambitionen gültig sind.
Tiefenschärfe meint den Bereich, er ist normalerweise deutlich kleiner als 1mm, zwischen dem kürzesten und längsten Abstand des Brennpunkts zum Sensor/Filmebene/Mattscheibe, in dem
überhaupt etwas scharf abgebildet wird. Diese etwas anschauungsfremde Definition wird für die Erbauer eigener DoF-Maschinen allerdings oft zum Felsen, an dem ihr Schiff zerschellt. Denn für die Kleinbildoptiken ist dieser Abstand äußerst präzise irgendwas um die 4,5 cm ;-))) - fix! (Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Auflagemaß
die Tabelle hier. Auch der genaueste "Zollstock" wird allerdings nicht das Einstellen per Augenmaß ersetzen, wie es auf der Seite ebenfalls erklärt wird.) - d.h. es gibt keine Faktoren, sondern lediglich eine Toleranz, die aber gegen Null geht.
Wenn der Abstand (und die senkrechte Ausrichtung!) des Objektivs nicht zu 100% stimmt, gibt es zwar immer noch einige Abstände, die sich scharf stellen lassen, aber nicht mehr alle. Wichtig ist darum, das sog. Auflagemaß
ohne Toleranz auf die
Unendlich-Einstellung der KB-Optik zu eichen - und den Adapter so solide zu bauen, dass dieser Abstand auch immer bestehen bleibt
*. Nicht zuletzt deshalb gibt es den "Rod Support", der aus Cam, Adapter und KB-Optik eine absolut starre Einheit macht. Es geht dabei nicht nur um die Entlastung des Filtergewindes, wie viele glauben. Man glaubt, seine Cam sei aus einem Guss, aber es gibt zuviele Verbindungspunkte mit einem Adapter, deren Spiel sich soweit addiert, dass es reicht, um das Bild unscharf werden zu lassen! Beim DIY-Support ist die Wahl der Materialien kritisch: Holz, dünnwandiges Alu und die zur Justage beliebten Gewindestangen lassen sich kaum zu einer Struktur verschrauben, die bei geringer Belastung
kein Spiel hat. Darum sind auch die
"aus einem Alu-Block gefrästen" Adapter-Gehäuse bei den teureren Modellen kein Schnickschnack.
*Trost: Auch bei Kauf-Adaptern muss, wenn man das Gerät vor die Cam montiert, dieser Abstand jedesmal neu justiert werden.
Bezogen auf den gefrosteten CD-Dummy: Es ist nach meiner Erfahrung schwierig, ich zögere zu sagen: unmöglich, aus dem Walkman-Schrott eine Mattscheibe zu konstruieren, die
nicht eiert. Das geringfügige Eiern mag grob innerhalb des Tiefenschärfenbereichs stattfinden, es führt trotzdem dazu, dass das Bild, freundlich formuliert, weichgezeichnet erscheint. Für bewegte Mattscheiben scheint die Vibrations-Technik das besser im Griff zu haben. Für SD gibt es Mattscheiben mit hinreichend feiner Körnung, die nicht bewegt werden müssen. Auch sie haben noch einen leichten Pastell-Effekt durch ihre Streuung, der aber erwünscht ist, weil er das Filmen bei hohen Kontrasten einerseits ermöglicht, andererseits erfordert.
Fazit: Das Prinzip ist einfach und ruft darum die Bastler auf den Plan. Erfolg haben wird nur, wer präzise bauen kann. Hohe Preise bei Kauf-Adaptern rechtfertigen sich (hoffentlich) durch die Genauigkeit, mit der sie errechnet und konstruiert sind.