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Fragen zu DoF-Adapter



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Vinegar
Beiträge: 10

Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Vinegar »

Hallo!

Ich habe vor mir (als armer Schüler) eine Sony trv900 zuzulegen, die in der unteren Preisregion wohl zu den Leistungsstärkeren Camcordern zählt. Zunächst wird es wohl bei kleineren Kurzfilmprojekten bleiben. Ich warte allerdings zur Zeit auf eine göttliche Eingebung, die meiner erbärmlichen Kreativität auf die Sprünge hilft.........

Um wenigstens über das Bild mehr Kontrolle zu haben, als über meine Fantasie reizt mich auch der Gedanke an einen DoF-Adapter. Besonders symphatisch erscheint mir das Prinzip folgender Anleitung: http://www.mediachance.com/dvdlab/dof/index.htm

Hierzu hab ich allerdings noch einige Fragen:

1. Als Linse ist "35mm lens" angegeben. Soweit ich gehört habe handelt es sich hierbei um das Objektiv einer gewöhnlichen Spiegelreflexkamera. Auf welche Werte (Brennweite etc.) muss hierbei geachtet werden und was bedeuten diese Werte?

2. Ist es bei der trv900 übverhaupt notwendig eine rotierende Mattscheibe zu nutzen oder reicht bei deren Auflösung auch eine feste? In dem Fall könnte man ja auch eine kompaktere Ausführung anstreben.

Ich muss gestehen (wie unschwer ersichtlich), mich mit der Materie nicht auszukennen, da ich eine Spiegelreflexkamera zuletzt vor Jahren bei meinem Großvater gesehen hab. Aber es ist nie zu früh um zu lernen. Da aber meine finanziellen Mittel arg begrenzt sind und weder für eine solche Kamera noch für einen fertigen Adapter genügen ist das wohl der einzige Weg erste erfahrungen mit Tiefenunschärfe zu machen!



Axel
Beiträge: 16312

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Axel »

Für DV "reicht" eine still stehende Mattscheibe. Vorschlag: Ich leihe dir meinen alten Adapter, für länger, wenn du willst, du holst ihn ab in D´dorf und bringst deine Kamera mit, dann kannst du gleich bei Foto Koch um die Ecke einen Adapterring für´s Objektiv kaufen. 35mm Nikon f2.0 ist dabei. E-Mail unter Profil.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Vinegar
Beiträge: 10

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Vinegar »

Danke für die schnelle Antwort!
Allerdings habe ich schon vor mich daran zu versuchen einen eigenen Adapter zu basteln und ein wenig selbst zu experimentieren. Was mich bloß ein wenig verwirrt ist die Vielzahl an Objektiven. Wäre beispielsweise folgendes Objektiv geeignet (genug Tiefenunschärfe)? Wenn ja/nein warum (nicht)? http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... :IT&ih=026



Axel
Beiträge: 16312

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Axel »

Es wäre halbwegs geeignet. Es geht bei der Blendenöffnung nicht nur um die geringere Schärfentiefe bei größeren Blenden (= kleineren Zahlen). Man würde gerne mit der Schärfentiefe eines f2.8 oder sogar f3.5 Vorlieb nehmen. Ausreichender Effekt, leichter zu bewältigende Schärfe. Das Problem, zumal mit lichtschluckenden Selbstbau-Adaptern, ist die unvermeidliche Vignette. Die wirst du mit einem f1.4er tendenziell weniger haben.
Wichtigste innere Einstellung zu Adaptern ist die, sich von jedem Schnappschuss-Denken frei zu machen. Parallel zum - nervenaufreibenden - Selbstbau ist unbedingt die Beschäftigung mit Kunstlicht ratsam. Das muss kein teurer Lichtkoffer sein, in diesem Thread meine Empfehlung (und Entdeckung) einer sehr günstigen Klemmleuchte für Glühbirnen. Forumsuche >Aufheller >Abschatter.
Gutes Gelingen.
Na und? Im Fernsehen wird ja auch alles wiederholt ...



Maze
Beiträge: 416

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Maze »

Vinegar hat geschrieben: ist das wohl der einzige Weg erste erfahrungen mit Tiefenunschärfe zu machen!
Es gibt keine Tiefenunschärfe, bitte benutze das Wort nie wieder.
Es heisst "geringe Tiefenschärfe"



Axel
Beiträge: 16312

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Axel »

Maze hat geschrieben:
Vinegar hat geschrieben: ist das wohl der einzige Weg erste erfahrungen mit Tiefenunschärfe zu machen!
Es gibt keine Tiefenunschärfe, bitte benutze das Wort nie wieder.
Es heisst "geringe Tiefenschärfe"
Nur der Genauigkeit halber:

Schärfentiefe meint den Bereich zwischen dem kürzesten und längsten Abstands des Sensors/der Filmfläche/der Mattscheibe zum Motiv, in dem die Abbildung scharf erscheint. Abhängig, wie inzwischen jeder Eskimo weiß, von vielen Faktoren, die ja auch ohne Adapter-Ambitionen gültig sind.

Tiefenschärfe meint den Bereich, er ist normalerweise deutlich kleiner als 1mm, zwischen dem kürzesten und längsten Abstand des Brennpunkts zum Sensor/Filmebene/Mattscheibe, in dem überhaupt etwas scharf abgebildet wird. Diese etwas anschauungsfremde Definition wird für die Erbauer eigener DoF-Maschinen allerdings oft zum Felsen, an dem ihr Schiff zerschellt. Denn für die Kleinbildoptiken ist dieser Abstand äußerst präzise irgendwas um die 4,5 cm ;-))) - fix! (Siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Auflagemaß
die Tabelle hier. Auch der genaueste "Zollstock" wird allerdings nicht das Einstellen per Augenmaß ersetzen, wie es auf der Seite ebenfalls erklärt wird.) - d.h. es gibt keine Faktoren, sondern lediglich eine Toleranz, die aber gegen Null geht.

Wenn der Abstand (und die senkrechte Ausrichtung!) des Objektivs nicht zu 100% stimmt, gibt es zwar immer noch einige Abstände, die sich scharf stellen lassen, aber nicht mehr alle. Wichtig ist darum, das sog. Auflagemaß ohne Toleranz auf die Unendlich-Einstellung der KB-Optik zu eichen - und den Adapter so solide zu bauen, dass dieser Abstand auch immer bestehen bleibt*. Nicht zuletzt deshalb gibt es den "Rod Support", der aus Cam, Adapter und KB-Optik eine absolut starre Einheit macht. Es geht dabei nicht nur um die Entlastung des Filtergewindes, wie viele glauben. Man glaubt, seine Cam sei aus einem Guss, aber es gibt zuviele Verbindungspunkte mit einem Adapter, deren Spiel sich soweit addiert, dass es reicht, um das Bild unscharf werden zu lassen! Beim DIY-Support ist die Wahl der Materialien kritisch: Holz, dünnwandiges Alu und die zur Justage beliebten Gewindestangen lassen sich kaum zu einer Struktur verschrauben, die bei geringer Belastung kein Spiel hat. Darum sind auch die "aus einem Alu-Block gefrästen" Adapter-Gehäuse bei den teureren Modellen kein Schnickschnack.
*Trost: Auch bei Kauf-Adaptern muss, wenn man das Gerät vor die Cam montiert, dieser Abstand jedesmal neu justiert werden.

Bezogen auf den gefrosteten CD-Dummy: Es ist nach meiner Erfahrung schwierig, ich zögere zu sagen: unmöglich, aus dem Walkman-Schrott eine Mattscheibe zu konstruieren, die nicht eiert. Das geringfügige Eiern mag grob innerhalb des Tiefenschärfenbereichs stattfinden, es führt trotzdem dazu, dass das Bild, freundlich formuliert, weichgezeichnet erscheint. Für bewegte Mattscheiben scheint die Vibrations-Technik das besser im Griff zu haben. Für SD gibt es Mattscheiben mit hinreichend feiner Körnung, die nicht bewegt werden müssen. Auch sie haben noch einen leichten Pastell-Effekt durch ihre Streuung, der aber erwünscht ist, weil er das Filmen bei hohen Kontrasten einerseits ermöglicht, andererseits erfordert.

Fazit: Das Prinzip ist einfach und ruft darum die Bastler auf den Plan. Erfolg haben wird nur, wer präzise bauen kann. Hohe Preise bei Kauf-Adaptern rechtfertigen sich (hoffentlich) durch die Genauigkeit, mit der sie errechnet und konstruiert sind.



Maze
Beiträge: 416

Re: Fragen zu DoF-Adapter

Beitrag von Maze »

wirklich gut erklärt.



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