ich soll eine Hochzeit in Tschechien filmen, mit zwei Kameras, einer Steadi. Kamerakran vor der Kirche wird vermutlich ein zu großer Aufwand werden.
Ich plane mehrere Mikrofone in der Kirche ein, die versteckt plaziert werden. Im Nebenraum befindet sich ein Mischpult.
Den Ton aus dem Stereoausgang möchte ich abgreifen und aufnehmen, dafür wird am Anfang ein kurzer Sync-Ton auf den Kameras und Rekorder sein.
Die Frage ist, wie es sich dort rentiert, aufzuzeichnen. Was haltet ihr von der Idee, einen CD-Rekorder anzuschließen?(Wie viele Minuten passen dort auf eine CD?) Eine andere Idee wäre der MD-Rekorder, den wir aber noch ausleihen müssten. Obwohl wir als Aufzeichnungsmedium miniDV mit 60 Minuten benutzen, soll für den Notfall die Tonaufzeichnung ungefähr 90Minuten unterstützen. (Ein Band in der Kamera kann man dann immernoch wächseln, hauptsache der Ton ist da.)
DVD-rekorder ist im prinzip möglich, aber denke bitte daran, dass du dabei entsprechend zeitlichen vorlauf / nachlauf brauchst, denn der rohling muss vor der aufnahme vermutlich formatiert und nach der aufnahme abgeschlossen werden - im hektischen aufnahmealltag eher hinderlich!
mein vorschlag: solid-state-rekorder (schau mal bei marantz oder edirol), die nehmen z.b. auf CF-card auf, wahlweise stundenlang in MP-3 oder je nach karte 1-4 stunden in WAV. auch zur weiterverarbeitung am rechner die bessere / schnellere variante.
noch was: falls du funkmikros verwendest, route diese auf eine extra tonspur, denn dann hast du wenigstens die kabelgebundenen mikros sauber, falls eine funkstrecke rauscht oder gar knackt / aussetzer hat.
frage ist allerdings, ob die hauseigene anlage mehr als einen ausgangskanal hat...
wie stehts mit notebook als aufnahmegerät? Oder am besten, notebook und ein anderes als backup (solid state, cd). Die eleganteste lösung ware mit notebook und FireWire mixer, der alle kanäle einzeln ausgeben kann, dann sind mischfehler oder aussertzer/störungen eines kanals kein problem mehr (im sinne einer störauswirkung auf das gesammtbild).
Achte darauf, dass bei Kamera und Aufnahmegerät die gleiche Sampling-rate von 48kHz benutzt wird, sonst kann es probleme mit der synchronisation geben!!!!!!
was genau sagt denn die Sampling-Rate aus?
Beim Notebokk hab ich irgendwie Angst, dass so ne Windows-meldung kommt, wie: "Achtung, Festplatte voll" (*g*) oder "PC ist nicht virengeschützt" etc. oder irgendwas abstürtzt bei Audition. Wie sind da eure Erfahrungen?
Blackeagle123 hat geschrieben:...was genau sagt denn die Sampling-Rate aus?
Die Samplingrate ist die Auflösung eines Tons in der Zeit. Eine Samplingrate von 48 kHz sagt aus, dass 48.000 Messwerte pro Sekunde in digitale Daten übersetzt werden. Aber keine Angst, um damit eine aktuelle Festplatte zu füllen, muss man schon tagelang aufnehmen. ;-)
also derzeit zeichne ich in 96KHz auf. Notfalls kann man das doch auch noch verändern mit Audition, bzw. Einstellungen in Adobe Premiere ändern, oder?
Oder muss ich für Premiere mit 48Khz aufzeichnen und 96 geht gar nicht?
zum notebook: wenn du windows nicht vetraust kannst du ja linux verwenden das nicht jammert (aber dazu gibts genug threads) -
auf jedenfall kannst du windows ja die systemklänge deaktivieren - und wenn du das ding zum aufnehmen verwendest, sollte ja nix speicherresidentes da sein (auch kein virenschutz) und somit sollte nix biepsen...
Bei Video ist für Ton 48kHz Standard. 96kHz erhöht die zu speichernde Datenmenge und bringt (unter den beschriebenen Umständen) nichts für die Qualität.
Wenn die versteckten Mikros sehr weit auseinander liegen, bekommst Du übrigens Probleme mit unterschiedlichen Laufzeiten. Das läßt sich hinterher zwar kompensieren, dazu solltest Du die einzelnen Strecken aber ausmessen (Distanz vom Brautpaar zum Mikro), wenn sie sehr weit entfernt liegen.
Ein Notebook zur Aufzeichnung ist normal problemlos, wenn Du die üblichen Fallstricke beseitigst: Virenscanner und Firewall ausschalten, Energiespareinstellungen KOMPLETT ausschalten, Netzwerkdienste abschalten, Bildschirmschoner deaktivieren, Hilfsprogramme für Drucker deaktivieren, etc...
ich mache bei eine "Fernsehshow" im offenenKanal Berlin mit. Dort nehme ich seit einigen Sendungen den Ton aller 16 Kanäle separat auf einem PC auf (abgegrifen über den Insert der Kanäle, da die vor dem Fader liegen. Es wäre auch der direct-out möglich, der liegt aber bei meinem Pult hinter dem Fader und damit nehme ich nichts auf, wenn der Regler unten ist...). Ich verwende den mitgeschnitteten Ton nur, wenn bei der Live-Abmischung etwas grundleggend schief geht.
Zum Einsatz kommt ein PC mit Windows, zwei "Marian / Siena Marc8 Midi"-Karten (also 2x8 analoges Audio in und out) und als Software Reaper. Abgestürztz ist der Rechner bishe nicht. Ich habe aber auch außer den genannten Sachen nichts auf dem Rechner 'drauf !
Anderl, du hast geschrieben, ich bekomme Probleme mit den unterschiedlichen laufzeiten? Warum?
ich nehme doch alle Mikrofone entweder mit 96 oder mit 48Khz auf. (Ich habe mich jetzt für 48Khz entschieden!)
Wenn das eine Mikrofon weit entfernt steht, nimmt es entweder nur den Hall/ Echo auf, oder gar nichts, weil der Ton zu leise ist.
Oder was genau meintest du mit "Außeinanderlaufen"?
Er meint die Zeitunterschiede, die der Schall zu dem einen und dem anderen Mikrofon braucht. Bei unterschiedlichen Entfernungen unterschiedlich lange, was letztlich einen Grossteil des Stereoeffektes ausmacht, bei Sprache aber oft stört. Die Samplingrate hat nichts damit zu tun, was er meinte.
Bei der Samplingfrequenz ergeben sich nur Synchronisationsfehler, wenn es einem an Medienkompetenz mangelt und man sich nicht mit Formaten und Programmen auskennt.
(kleine Ergänzung) Bei Kompressionsformaten (MP3, AAC, ATRAC) kann es dagegen durchaus zu minimalen Unterschieden in der Zeit kommen. Besser WAV, AIFF oder SDII.
Zuletzt geändert von Schleichmichel am Di 10 Apr, 2007 17:02, insgesamt 1-mal geändert.
Also das mache ich anders, denn ich hab Richtmikrofone so hingestellt, dass das Brautpaar ein eigenes bekommt, der Pfarrer ein eigenes, die Orgel zwei eigene. Mit Lavalier und Funk zu arbeiten ist zu kostenaufwendig, also verstecke ich die Mikrofone ein wenig...
Die Mikrofone sind zu stark gerichtet, als dass sie die 10 Meter entfernte Stimme noch aufnehmen könnten, das Echo vielleicht ganz leise.
Atmo werde ich über die Kameramikrofone genug haben. So habe ich auch nicht das Problem, dass ein Hall der Stimme aufgenommen wird. Ich möchte auch keinen Stereoeffekt haben, alle, die sprechen sind mono auf beiden Kanälen (auch wenn das Brautpaar links steht und der Pfarrer rechts)!
Würde ich zwei Kugelmikrofone in der Kirche für Atmo aufhängen, hätte ich nämlich genau das beschriebene Problem!
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